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Geb.: 20. 5.1961 in Landau a.d.Isar
(c) Judith Bader

Norbert Niemann

Norbert Niemann wird 1961 in Landau geboren. Nach ersten Versuchen als Jazz- und Rockmusiker, widmet er sich seit Mitte der 1980er Jahre ganz der Literatur. Er verfasst Essays zu kultur- und gesellschaftspolitischen Fragen, publiziert Romane und beschäftigt sich mit der Schnittstelle von Medien und Gesellschaft. 

Werdegang

Nach seiner Schulzeit in Niederbayern und dem Abitur am Gymnasium in Landau studiert Norbert Niemann von 1982 bis 1989 in Regensburg und München Literatur, Musikwissenschaft und neuere Geschichte. Er schließt sein Magisterstudium mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit zum Thema „Neue Subjektivität“ (Herbert Marcuse, Peter Schneider, Botho Strauß, Rolf Dieter Brinkmann) ab.

Norbert Niemann lebt in Chieming am Chiemsee.

Wichtige Werke 

Neben der Literatur spielt die Musik eine wichtige Rolle für Norbert Niemann. Von 1979 bis Mitte der 1980er Jahre versucht er sich als Jazz- und Rockmusiker, konzentriert sich aber schließlich ganz auf die Literatur. Seit 1986 ist er als freier Mitarbeiter, Redakteur und Lektor der Literaturzeitschrift Konzepte tätig. Er verfasst Essays zu kultur- und gesellschaftspolitischen Fragen und setzt sich besonders mit dem Thema Medien und Gesellschaft auseinander. Seit 1987 arbeitet er als freier Schriftsteller.  

Sein Debütroman Wie man´s nimmt erscheint 1998. Darin wird die Geschichte eines Anti-Helden erzählt, dessen durchgestyltes Bilderbuchleben langsam zerbricht. Schauplatz dieses Medien- und Generationenromans ist die niederbayerische Heimat des Autors. 

2001 publiziert Norbert Niemann seinen zweiten Roman, Schule der Gewalt, der die Konflikte zwischen Erwachsenen- und Jugendwelt zum Thema hat.

Die mediale Manipulation der Gesellschaft steht im Zentrum von Norbert Niemanns drittem Roman, Willkommen neue Träume (2008). Auch darin treffen Lebensentwürfe aufeinander, die miteinander unvereinbar sind: Ein Kulturjournalist aus Berlin kehrt zurück zu seiner Mutter in die bayerische Provinz.

2014 erscheint der Roman Die Einzigen. Die Geschichte folgt der Komponistin und Forscherin Marlene Krahl, welche in Venedig unverhofft auf ihren früheren Bandkollegen Harry Bieler trifft. Erneut prallen Lebensrealitäten aufeinander: Gegen seine Zweifel setzt sie Entschiedenheit. Auf der Buchvorstellungs-Site des Berlin Verlags findet sich eine von Niemann kommentierte Playlist zum Roman.

Als Herausgeber fungiert Norbert Niemann für Werke wie Inventur. Deutsches Lesebuch 1945-2003 (2003), Keine Lust auf Untergang. Gegen eine Trivialisierung der Gesellschaft (2010, zusammen mit Thomas Kraft) oder Das freie Wort. Vom öffentlichen Gebrauch der Vernunft im postfaktischen Zeitalter (2017). 

Stil / Rezeption

„Niemanns Romane sind in jeder Hinsicht auf der Höhe der Zeit. In ihnen findet sich die Essenz postmoderner Diskurse der Achtzigerjahre ebenso wie die klassische gesellschaftsanalytische  Diktion von Romanen im Geiste der Aufklärung“, so der Publizist Thomas Kraft. 

Die Süddeutsche Zeitung nennt Niemanns 450-Seiten-Debütwerk eine „ambitionierte Bestandsaufnahme, die feststellen will, was an Lebensentwürfen, wenn man alle einfachen Entwürfe hinter sich lassen möchte, in einer Wohlstandsgesellschaft noch möglich ist“.

Preise & Auszeichnungen

1997 wird Norbert Niemann für ein Kapitel aus seinem Debüt-Roman Wie man´s nimmt in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Nach dem Ingeborg-Bachmann-Preis erhält Norbert Niemann 1998 den Kunstförderpreis des Freistaates Bayern in der Sparte Literatur, 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg, 2004 ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2006 ein Stipendium des Centro tedesco di studi Veneziani, 2009/10 ein Stipendium der Villa Concordia in Bamberg und 2015 den Carl-Amery Literaturpreis.

Mitgliedschaften

Norbert Niemann ist stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern im Verband Deutscher Schriftsteller (VS)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek


Externe Links:

Literatur von Norbert Niemann im BVB

Literatur über Norbert Niemann im BVB

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