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Geb.: 18. 3.1973 in München
© Peter-Andreas Hassiepen

Annika Reich

Annika Reich wird 1973 in München geboren. Sie studiert an der Freien Universität in Berlin Ethnologie und Philosophie. Danach arbeitet sie als Lehrbeauftragte am John F. Kennedy-Institut der FU Berlin, an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und an der Universität Hamburg. Seit 2012 ist sie Gastdozentin an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitet dort mit der Malerin Katharina Grosse zusammen.

Von 2009 bis 2013 wirkt Annika Reich neben Lena Gorelik, Norbert Niemann und Terézia Mora u.a. an der Radioessay-Reihe „Fernschreiber“ des Zündfunks (Bayerischer Rundfunk) mit. Im Rahmen von LiteraPur 12 liest sie gemeinsam mit Björn Bicker ihre eigens für den Abend produzierten Texte zum aktuellen Thema „Stadt-Rat“ der Fernschreiber-Reihe, moderiert von Katja Huber.

Annika Reich ist Mitorganisatorin und Moderatorin des Kultursalons „Geschlossene Gesellschaft“ im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Im Semester 2015/2016 unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Bayerischen Akademie des Schreibens am Literaturhaus München. Daneben betreibt sie mit anderen Autorinnen den Blog „Ich. Heute. 10 vor 8“ bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der seit 2015 unter dem Namen „10 nach 8“ auf ZEIT ONLINE weitergeführt wird.

Anfang 2016 gründet Annika Reich zusammen mit fast einhundert anderen Frauen aus Wissenschaft, Kultur und öffentlichem Leben die Initiative „Wir machen das“, ein Aktionsbündnis von Geflüchteten und Einheimischen, die sich auf Augenhöhe begegnen und eine Kultur der Teilhabe und selbstbestimmten Gestaltung unserer Gesellschaft erreichen wollen.

Ihr Romandebüt feiert sie 2003 mit Teflon (Suhrkamp Verlag). 2010 folgt der Roman Durch den Wind, 2012 der Roman 34 Meter über dem Meer und 2015 Die Nächte auf ihrer Seite (alle C. Hanser Verlag). Außerdem veröffentlicht sie zahlreiche Erzählungen und Essays in Anthologien, Sammelbänden, Zeitschriften und Katalogen sowie diverse kulturwissenschaftliche Essays (u.a. zu Gilles Deleuze) und realisiert mehrere Projekte an der Schnittstelle Wissenschaft/Literatur/Kunst.

Für ihre Arbeit wird sie 2001 mit dem 1. Literaturpreis von MAX und dem Fischer Taschenbuch-Verlag, 2002 mit dem Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie 2003 mit dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats ausgezeichnet. 2003 erhält sie auch den Tagespreis des Publikums beim Wortspiele-Festival.

In ihren Romanen beschäftigt sich Annika Reich oft mit dem Leben und den Problemen attraktiver, gebildeter und finanziell abgesicherter Frauen aus Berlin Mitte. Ihre Heldinnen suchen dabei ihren Platz im Leben und fragen sich was sie eigentlich im Leben erreichen wollen. So fängt die Autorin das Lebensgefühl einer ganzen Generation, nämlich alles sein zu dürfen, aber auch, alles sein zu müssen, ein. Ihre Romane schildern den Moment im Leben, in dem die Aufgabe, man selbst und glücklich zu sein, zu schwer wird. Ein weiteres wiederkehrendes Motiv in Annika Reichs Büchern ist die Verantwortung für das eigene Leben wie auch für das der anderen. Diese Verantwortung weitet sie in ihrem neuesten Roman (Die Nächte auf ihrer Seite) auf das Politische aus, indem sie die Ereignisse des „Arabischen Frühlings“ aufgreift.

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