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Geb.: 12. 7.1971 in Weilheim i.OB
© Edward Beierle

Katja Huber

Katja Huber wird 1971 in Weilheim geboren, ihre Kindheit und Jugend verbringt sie in Dießen am Ammersee. Nach dem Abitur studiert sie Slawische Philologie und Politische Wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo sie seither wohnt. Sie verbringt mehrere, auch längere Aufenthalte in Wolgograd, Russland und New York.

Seit 1996 ist sie freie Mitarbeiterin des Bayerischen Rundfunks, seit 1999 arbeitet sie journalistisch und literarisch für den Zündfunk auf Bayern2, seit 2002 auch als Redakteurin. 2001 nimmt sie an dem Münchner Festival Wortspiele teil und gewinnt dort einen Publikumspreis. Vier Jahre später erscheint ihr Debütroman Fernwärme. Ausserdem verfasst sie eine Reihe von Hörspielen. Mit einem Ausschnitt aus ihrem zweiten Roman Reise nach Njetowa, der 2007 erscheint, nimmt sie 2006 am Bachmannwettbewerb teil. Im selben Jahr erhält sie den Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur.

Die amerikanische Stadt New York bildet den Schwerpunkt in ihren jüngsten Romanen. In Coney Island (2012) beschreibt sie, wie ein angesehener Experte für Borderline-Forschung bei seiner Ankunft in New York von einem jungen Mann nach Coney Island entführt wird, wo er mit seiner Frau einst die Flitterwochen verbracht hat, und daran sogar Gefallen findet. Nach New York! (2014) handelt dagegen von zwei Generationen junger Frauen: die eine überlebt 1937 den Absturz der „Hindenburg“ kurz vor ihrer Landung in Lakehurst nahe New York, die andere, Enkelin der ersten, reist in diese Stadt, um ein Buch über das dortige Leben jüdischer Immigranten zu schreiben.

Unterm Nussbaum (2018) ist Katja Hubers fünfter Roman. Die Protagonistin Barbara Berger geht auf ihren 70. Geburtstag zu. Ihre älteste Tochter Miriam ruft von überall her die Familie zusammen, um den Geburtstag ihrer Mutter in deren Elternhaus am Ammersee zu feiern. Doch die Mutter wird ihren Flug nach München nicht antreten. In der Verschränkung historischer Familienromane mit modernen Erzähltechniken zeichnet Katja Huber die Abgründe des Verschweigens nach und zeigt dabei, wie eine Familie beginnt, sich vor der Sprengkraft ihrer eigenen Vergangenheit zu fürchten.

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