Der Weidener „Kultur-Baron“ Bernhard M. Baron wird heute 75

„Er fiel ... an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich auf nur den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.“ – Erich Maria Remarque
Im Jahr 2020 erschien zum 50. Todestag von Erich Maria Remarque im Literaturportal Bayern ein Text von Bernhard M. Baron über den Schriftsteller, der mit seinem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues weltweit Aufsehen erregt hat und von den Nationalsozialisten wie kein Zweiter gehasst und verfolgt wurde. Ein typisches Baron-Porträt: tiefgründig, informativ, menschlich, demokratiefördernd, lesenswert, wie so viele Texte und Charakterbilder aus der Feder dieses Mannes, der das Kulturleben seiner Heimatstadt Weiden entscheidend prägte, u.a. mit einer konstanten Palette der „Weidener Sommer-Serenaden“ und vor allem seinem größten Verdienst, der Initiierung der überregional ausstrahlenden Weidener Literaturtage.
Rund 400 namhafte deutsche und internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller gaben sich hier ein Stelldichein und multiplizierten die „Literaturstadt Weiden“. Die thematische Konzeption der „Weidener Literaturtage“, die Einbindung in Schullesungen, die Vernetzung mit Kunst & Musik – sowohl im Bahnhof als auch in Kaufhäusern – ergaben das „Weidener Modell“. Baron prägte überdies als erster Autor in der Literaturwissenschaft den Begriff „Literaturgeographie“.
Vor allem für uns, die Oberpfälzer Autorinnen und Autoren, war er stets zur Stelle. Unermüdlich förderte, empfahl, knüpfte er Freundschaften und Verbindungen.
Unvergessen und nachhaltig waren Bernhard M. Barons intensive Kontakte zu tschechischen Schriftstellern. Bemerkenswert ist insbesondere seine Freundschaft zum tschechischen Lyriker und Romancier Jiři Gruša, der nach seiner Teilnahme bei den 5. Weidener Literaturtagen vom Mai 1989 tschechischer Botschafter und später sogar internationaler PEN-Präsident wurde.
So wundert es auch nicht, dass der am 12. Mai 1947 im Markt Luhe als Sohn eines oberschlesischen Polizeibeamten und einer Schneidermeisterin geborene Bernhard Michael Baron für sein persönliches, aufopferndes und agiles Engagement mehrfach ausgezeichnet wurde. Bereits 1995 verlieh ihm die Bayerische Akademie der Schönen Künste München den Friedrich-Baur-Literaturpreis, 1998 der Oberpfälzer Kulturbund Regensburg den Nordgaupreis, 2000 der Bezirk Oberpfalz den Kulturpreis für Sprache und Dichtung, 2007 die Stadt Weiden die Silberne Bürgermedaille und 2008 das CENTRUM BAVARIA BOHEMIA den Kulturpreis Brückenbauer/stavitel mostu. Die Krönung seines öffentlichen Schaffens aber waren im Januar 2011 die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande bei der Regierung der Oberpfalz sowie im Mai 2021 die Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Seit Sommer 2012 ist Baron auch ehrenamtlicher, d.h. honorarfreier Mitarbeiter/Autor beim Literaturportal Bayern der Bayerischen Staatsbibliothek. Über 90 Autorenporträts stammen aus seiner Feder!
Mit seiner malenden Ehefrau Mary Baron-Muscat ist er seit fast 40 Jahren verheiratet. Bernhard M. Baron hat drei erwachsene Söhne und ist Großvater von sieben Enkelkindern. Novalis sagt: „Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter.“
Wir, die Oberpfälzer Autorinnen und Autoren, sprechen mit Friedrich Schiller: „Wir wissen den getreuen Freund zu ehren. Dem falschen wehren ist der Klugheit Pflicht.“
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Bernhard Michael Baron!
*
Wolfsmehl wuchs auf Schloss Fronberg bei Schwandorf auf und lebt heute in Gersthofen bei Augsburg. Er ist Dramatiker, Hörspielautor, Satiriker, Lyriker, Dramaturg und Drehbuchautor. Wolfsmehl verarbeitet vor allem historische Stoffe, aber auch aktuelle politische Zeitthemen. Über 70 Musikstücke sind aus seiner Feder in Zusammenarbeit mit Komponisten entstanden. In Zusammenarbeit mit dem Rundfunk, aber auch als eigenständiger Produzent schuf er eine Reihe von Hörspielen, die ihn überregional bekannt machten. Die Hörspielserie Danei im Sternenauto wurde als Full Dome Film für Planetarien produziert und lief im Bordprogramm der Lufthansa. Wolfsmehl ist u.a. Kulturpreisträger der Oberpfalz und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Rostropowicz, Joanna (2022): Bernhard M. Baron. Unser „geistiger Landsmann“ in der Oberpfalz. In: Eichendorff-Hefte/Zeszyty Eichendorffa. Geschichte-Kultur-Literatur. Nr. 79, hg. vom Oberschlesischen Eichendorff-Kultur-und-Begegnungszentrum Schloss Lubowitz/Lubowice (Polen), S. 30-33.
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„Er fiel ... an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich auf nur den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.“ – Erich Maria Remarque
Im Jahr 2020 erschien zum 50. Todestag von Erich Maria Remarque im Literaturportal Bayern ein Text von Bernhard M. Baron über den Schriftsteller, der mit seinem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues weltweit Aufsehen erregt hat und von den Nationalsozialisten wie kein Zweiter gehasst und verfolgt wurde. Ein typisches Baron-Porträt: tiefgründig, informativ, menschlich, demokratiefördernd, lesenswert, wie so viele Texte und Charakterbilder aus der Feder dieses Mannes, der das Kulturleben seiner Heimatstadt Weiden entscheidend prägte, u.a. mit einer konstanten Palette der „Weidener Sommer-Serenaden“ und vor allem seinem größten Verdienst, der Initiierung der überregional ausstrahlenden Weidener Literaturtage.
Rund 400 namhafte deutsche und internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller gaben sich hier ein Stelldichein und multiplizierten die „Literaturstadt Weiden“. Die thematische Konzeption der „Weidener Literaturtage“, die Einbindung in Schullesungen, die Vernetzung mit Kunst & Musik – sowohl im Bahnhof als auch in Kaufhäusern – ergaben das „Weidener Modell“. Baron prägte überdies als erster Autor in der Literaturwissenschaft den Begriff „Literaturgeographie“.
Vor allem für uns, die Oberpfälzer Autorinnen und Autoren, war er stets zur Stelle. Unermüdlich förderte, empfahl, knüpfte er Freundschaften und Verbindungen.
Unvergessen und nachhaltig waren Bernhard M. Barons intensive Kontakte zu tschechischen Schriftstellern. Bemerkenswert ist insbesondere seine Freundschaft zum tschechischen Lyriker und Romancier Jiři Gruša, der nach seiner Teilnahme bei den 5. Weidener Literaturtagen vom Mai 1989 tschechischer Botschafter und später sogar internationaler PEN-Präsident wurde.
So wundert es auch nicht, dass der am 12. Mai 1947 im Markt Luhe als Sohn eines oberschlesischen Polizeibeamten und einer Schneidermeisterin geborene Bernhard Michael Baron für sein persönliches, aufopferndes und agiles Engagement mehrfach ausgezeichnet wurde. Bereits 1995 verlieh ihm die Bayerische Akademie der Schönen Künste München den Friedrich-Baur-Literaturpreis, 1998 der Oberpfälzer Kulturbund Regensburg den Nordgaupreis, 2000 der Bezirk Oberpfalz den Kulturpreis für Sprache und Dichtung, 2007 die Stadt Weiden die Silberne Bürgermedaille und 2008 das CENTRUM BAVARIA BOHEMIA den Kulturpreis Brückenbauer/stavitel mostu. Die Krönung seines öffentlichen Schaffens aber waren im Januar 2011 die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande bei der Regierung der Oberpfalz sowie im Mai 2021 die Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Seit Sommer 2012 ist Baron auch ehrenamtlicher, d.h. honorarfreier Mitarbeiter/Autor beim Literaturportal Bayern der Bayerischen Staatsbibliothek. Über 90 Autorenporträts stammen aus seiner Feder!
Mit seiner malenden Ehefrau Mary Baron-Muscat ist er seit fast 40 Jahren verheiratet. Bernhard M. Baron hat drei erwachsene Söhne und ist Großvater von sieben Enkelkindern. Novalis sagt: „Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter.“
Wir, die Oberpfälzer Autorinnen und Autoren, sprechen mit Friedrich Schiller: „Wir wissen den getreuen Freund zu ehren. Dem falschen wehren ist der Klugheit Pflicht.“
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Bernhard Michael Baron!
*
Wolfsmehl wuchs auf Schloss Fronberg bei Schwandorf auf und lebt heute in Gersthofen bei Augsburg. Er ist Dramatiker, Hörspielautor, Satiriker, Lyriker, Dramaturg und Drehbuchautor. Wolfsmehl verarbeitet vor allem historische Stoffe, aber auch aktuelle politische Zeitthemen. Über 70 Musikstücke sind aus seiner Feder in Zusammenarbeit mit Komponisten entstanden. In Zusammenarbeit mit dem Rundfunk, aber auch als eigenständiger Produzent schuf er eine Reihe von Hörspielen, die ihn überregional bekannt machten. Die Hörspielserie Danei im Sternenauto wurde als Full Dome Film für Planetarien produziert und lief im Bordprogramm der Lufthansa. Wolfsmehl ist u.a. Kulturpreisträger der Oberpfalz und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Rostropowicz, Joanna (2022): Bernhard M. Baron. Unser „geistiger Landsmann“ in der Oberpfalz. In: Eichendorff-Hefte/Zeszyty Eichendorffa. Geschichte-Kultur-Literatur. Nr. 79, hg. vom Oberschlesischen Eichendorff-Kultur-und-Begegnungszentrum Schloss Lubowitz/Lubowice (Polen), S. 30-33.
Kommentare
Lieber Bernhard, alles alles Liebe zu deinem Geburtstag! Bleib gesund und feiere in dem Bewusstsein, dass du mit deinem Wirken und Schaffen für die Kultur und Literatur viele unvergessliche Spuren hinterlassen hast!!! Dein Matthias
Vielen Dank für den Link zu dieser sehr gut geschriebenen und warmherzigen Laudatio dieses Ex-Schwandorfers. Als Präsenz-Schwandorfer darf ich dir auch von ganzem Herzen zum Geburtstag gratulieren. Zu einem längeren Text reichts gerade nicht, aber meine Wünsche sind ernst gemeint in der Erinnerung an eine lange Zeit der Bekanntschaft und Freundschaft. Dass viele deiner Publikationen bei mir im Regal stehen, muss ich gar nicht groß erwähnen.
Lieber Bernhard, alles Gute nachträglich! Freue mich auf Deine nächsten detektivischen Ausführungen aus der Literaturgeographie Bayerns. Stefan
Was wäre die bayerische Literatur ohne ihn? Nicht auszudenken. Was wird sie ohne ihn einmal sein? Man mag sich das gar nicht vorstellen. Daher: ad permultos annos. 75 ist kein Alter, ist quasi der verlängerte Teil der späten Jugend, ja sogar besser als diese, kommt ja noch ein überaus reicher Erfahrungsschatz dazu, was bei Bernhard M. Baron in überaus reichem Maße der Fall ist. Herzliche Grüße von einem früheren Nachbarn und großen Bewunderer aus Altenstadt
75 Jahre in einem weitgehend kriegsfreien Europa - Du hast diesen Jahren deinen eigenen Stempel aufgedrückt und die (heimische) Literatur als Garanten für ein friedvolles Miteinander gefördert. Dafür gebührt dir Dank und Anerkennung!
Vielen Dank für diesen so treffenden Artikel. Als Ex-Weidener erinnere ich mit Begeisterung an die von Bernhard M. Baron initiierten Literaturtage, die immer ein bewusstseinserweiterndes Ereignis waren (empfand ich jedenfalls so). Mehr noch: Dass oft die Herzstücke seiner Arbeit ohne Bezahlung, demnach als GESCHENK, geleistet wurden, ist außergewöhnlich und vor allem selten. Früher sagte man zu so etwas: IT'S MIND BLOWING! So viele Gründe, dankbar zu sein - - -
BB wird 75 - Allein das Kürzel, in Bayern steht es für Bernhard Baron, unseren Liebhaber und Kenner der Literatur, gerade auch der bayerischen. Seine Weidener Literaturtage sind mir unvergessen. BB wird 75 - dabei ist er jung und vital wie eh und je; aber so ist das mit der Liebe zur Kunst: da altert man nicht. Trotzdem sind 75 Lebensjahre eine gute Wegstrecke. BB hat sie mit viel Engagement für Kunst und Literatur zurückgelegt und ist dabei für viele ein Freund geworden - auch für mich. BB ist 75! Herzlichen Glückwunsch! Ad multos annos! Dein Schorsch - Euer Georg Brun
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag, lieber Herr Baron! Bleiben Sie weiter so "umtriebig" und engagiert im Literaturbetrieb. Ihr Einsatz ist vor allem hier, in der vernachlässigten Oberpfalz sehr wichtig.
Herzliche Grüße nach Landshut!
Lieber Bernhard,
75 Jahre bist Du geworden, aber Deine Schaffenskraft ist Gott sei Dank unverändert, nämlich so wie ich Dich 2004, als ich nach Weiden kam, als Kulturamtsleiter "bei meinen ersten Weidener Literaturtagen" kennenlernen durfte, ungebrochen und scheinbar unermesslich. Mache weiter so und erfreue mich und viele, viele andere mit Deinen literarischen Arbeiten. Mit herzlicher Verbundenheit Bernd, der aus der Oberpfalz!
Seit 1968 sind Bernhard Baron und ich befreundet. Es war die Demonstration gegen den Einmarsch der Warschauer Paktstaaten in der CSSR im August 1968 in der Kleinstadt Weiden, die uns zusammenführte. Seit dieser Zeit sind wir freundschaftlich verbunden. Eine Freundschaft, die immer noch anhält. Gemeinsam haben wir die Geschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in der nördlichen Oberpfalz dokumentiert. Die Schrift "Weiden 1933. Eine Stadt wird braun" haben wir gemeinsam geschrieben. Unvergessen
unsere Besuche der Büchermessen in Frankfurt/Main und Leipzig. Er war ein Netzwerker, der Menschen unterschiedlicher Anschauungen zusammenführte. Die von ihm ins Leben gerufenen Weidener Literaturtage bleiben im Gedächtnis der Stadt. Lieber Bernhard, Glückauf!
Lieber Bernhard,
die zustimmende Resonanz, die Du erhältst, wundert mich nicht. Ich sehe das Besondere in Deiner Arbeit darin, dass Du die Literaturlandschaft Oberpfalz nicht an Hand einiger renommierter Autoren darstellst, sondern in ihrer Breite und Dichte. Was sagt es schon über die Affinität einer Stadt zu Literatur, wenn in ihr zufällig ein bekannter Schriftsteller wohnt. In diesem Zusammenhang denke ich an die Weidener Literaturtage, wo dank Deiner Begeisterungsfähigkeit und Organisation Literatur so allgegenwärtig war wie der Staub in den Südstaaten-Romanen eines William Faulkner.
Das wollte ich Dir nachträglich zu Deinem 75. Geburtstag noch sagen.
Lieber Bernhard, als halber Oberpfälzer und ganzer Literaturfreund verfolge ich seit Jahrzehnten mit großer Freude deine literaturgeschichtlichen Kabinettstückchen. Alles Gute zum 75sten: Mach' weiter so und Glück Auf, Thomas Freller
75! Das freut mich, wunderbarer Begleiter in der Literaturlandschaft unserer Heimat!
Bleib ja xund und ewig lang verbunden!
Lieber Herr Baron, unermüdlich im Dienste der Literatur, so kenne ich Sie. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und noch viele produktive Jahre.