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Geb.: 27. 9.1969 in Bamberg
© FINE PIC, München/Droemer Knaur Verlag
Titel: Dr. phil.

Tanja Kinkel

Tanja Kinkel wird am 27. September 1969 in Bamberg geboren. Bereits mit acht Jahren fängt sie mit dem Schreiben erster Geschichten und Gedichte an. 1987 gewinnt sie im Alter von neun Jahren den Jugendliteraturpreis für den Text „Schritte in der Nacht“. Für fünf weitere Texte wird sie mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

1988 beginnt sie ihr Studium der Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München; in den Semesterferien sammelt sie erste journalistische Erfahrungen während eines Praktikums beim Süddeutschen Verlag. Tanja Kinkel erhält ein Jahresstipendium an der Hochschule für Film und Fernsehen. Im Rahmen von verschiedenen Förderaufenthalten (Casa Baldi und Villa Aurora) verbringt sie einige Zeit in Rom und Los Angeles. 1997 schließt sie ihr Studium mit einer Dissertation über Lion Feuchtwanger ab. Im selben Jahr wird sie vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ins Kuratorium des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia nach Bamberg berufen.

1990 erscheint Kinkels erster Roman Wahnsinn, der das Herz zerfrißt, ein Jahr später folgt Die Löwin von Aquitanien. Für diese beiden Werke wird sie mit dem Förderpreis des Freistaates Bayern für junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgezeichnet (1992).

Bekannt wird die Autorin vor allem für ihre historischen Romane. Zu den bekanntesten zählen Die Puppenspieler (1993), in dem die Geschichte eines jungen Mannes erzählt wird, der sich im 15. Jahrhundert mit Hexenverfolgung, Intrigen der Mächtigen und der Blütezeit der oberitalienischen Renaissance konfrontiert sieht. Unter der Regie von Rainer Kaufmann werden Die Puppenspieler 2017 als TV-Zweiteiler verfilmt. Herbert Knaup agiert darin als Jakob Fugger, Samuel Schneider als sein fiktiver Neffe Richard und Ulrich Matthes als Kardinal Borgia bzw. späterer Papst Alexander VI.

Durch einen Besuch der Alhambra inspiriert, verfasst Kinkel ihren nächsten Roman Mondlaub (1995). 1997 erscheint dann ihr Jugendbuch Die Prinzen und der Drache, 2011 ihr bislang umfangreichster Roman Das Spiel der Nachtigall. Dieser spielt u.a. im Süden des Deutschen Reichs, in Bamberg, Braunschweig, Köln, Wien, Würzburg sowie Italien vor dem Hintergrund des Deutschen Thronstreits und hat Leben und Liebe des deutschen Minnesängers Walther von der Vogelweide zur jüdischen Ärztin Judith (Jutta von Köln) zum Inhalt.

Tanja Kinkel beschäftigt sich aber auch mit der neueren deutschen Geschichte. Unter dem Zwillingsstern (1998) beispielsweise handelt von einer aufstrebenden Schauspielerin und einem Regisseur in Berlin und München der 1920er- und 1930er-Jahre. In ihrem aktuellen Roman Schlaf der Vernunft (2015) setzt sich Kinkel mit einer aus der Haft entlassenen RAF-Aktivistin auseinander.

Für ihr Werk wird sie mit dem Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft (2000) und dem Kulturpreis der Oberfrankenstiftung (2014) ausgezeichnet. 2007 wird Tanja Kinkel Mitglied des P.E.N-Zentrums Deutschland, drei Jahre später wird sie in dessen Präsidium gewählt. 2009 erhält sie mit dem Sozialpreis Martinsmantel des Sankt Michaelsbundes für die Gründung des Vereins „Brot und Bücher“ eine weitere Auszeichnung für ihr soziales Engagement.

Die Autorin lebt in München.

Verfasst von: Judith Bauer / Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek

Sekundärliteratur:

Kinkel, Tanja. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000021195, (06.12.2012).

Rambeck, Brigitta (2004): Tanja Kinkel (*27.9.1969). Bestsellerautorin historischer Romane. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 396f.


Externe Links:

Literatur von Tanja Kinkel im BVB

Literatur über Tanja Kinkel im BVB

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