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Literatur am Telefon (2): Friedrich Ani und Tanja Kinkel

Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 2: Die Erfindung des Abschieds von Friedrich Ani und Die Puppenspieler von Tanja Kinkel. 

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Friedrich Ani. Foto: Volker Albers / Droemer Knaur Verlag

Das Verschwinden ist zentrales Thema in Friedrich Anis Krimireihe um Kommissar Tabor Süden. Als Ermittler der Münchner Vermisstenstelle spürt er Lebensgeschichten von Menschen nach, die eines Tages nicht mehr an ihrem gewohnten Platz auftauchen. In bisher 21 Bänden begegnete er außergewöhnlichen Figuren, darunter der Straßenbahntrinker, der Luftgitarrist, das verkehrte Kind, die Frau im harten Kleid. Die Erfindung des Abschieds ist der Titel des ersten Bandes, der 1998 erschienen ist. Den schweigsamen Kommissar imaginierte der Autor eines Abends „am Rand eines Tresens in einem schlecht beleuchteten Lokal“ und gab ihm den Namen Tabor Süden, den er bereits in seinen literarischen Anfängen verwendet hatte: „Süden war in der Welt und ich mit ihm. Als wären wir von Beginn an füreinander bestimmt gewesen.“

 

Tanja Kinkel. Foto: FINE PIC, München/Droemer Knaur Verlag

Der 1993 erschienene Roman Die Puppenspieler begründete Tanja Kinkels Ruf als Autorin hervorragend recherchierter und ebenso spannender wie anspruchsvoller historischer Romane. Für sie schließen sich Unterhaltung und intellektueller Anspruch nicht aus: „Jeder meiner Romane bietet, hoffe ich, beides.“ Intrigante Machtpolitik und Hexenverfolgung zur Blütezeit der italienischen Renaissance sind die Themen, mit denen sich der junge Richard in Die Puppenspieler auseinandersetzt. Diese Figur sei ihr auf einer Autofahrt eingefallen, während der sie „aus unerfindlichen Gründen“ an die Renaissance gedacht habe. Dabei sei ihr „die Idee von Richard und seinem persönlichen Schicksal“ gekommen. Stationen seines Weges sind zunächst Jakob Fuggers Haus in Augsburg, später Florenz und Rom.

 

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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.

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