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Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter

Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 17: Kunst am Bein von Alma Larsen und Traglinger von Wolfgang Sréter

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© privat

Die Lyrikerin Alma Larsen ist auch eine Literaturvermittlerin, die verschiedene Veranstaltungsformate – wie „café-sätze“ – ins Leben gerufen hat und selbst gern Kooperationen mit anderen KünstlerInnen pflegt. Eine „poetische Diagonale“ erfand sie mit der Berliner Autorin und Verlegerin Merve Lowien: den Austausch von Gedichten, bei dem jede die Vorlage der anderen weiterschrieb. Zum Thema „Kunst am Bein“ schuf Samuel Rachl Zeichnungen, auf die Alma Larsen mit Gedichten reagiert hat, in denen die Frage „Wer hat gewusst, wie meine Seele wohnen möchte?“ ein Leitmotiv bildet. Das Buch ist 2000 erschienen und Alma Larsen schlägt darin oft einen heiteren Ton an, wie Sabine Reithmair in der Süddeutschen Zeitung befindet: „Oft übersetzt sie ihre Beobachtungen mit viel Humor in Worte“. So beginnt ihr Gedicht Schienbein mit der Beobachtung „Erst schien der Mond, dann schien das Bein“ – eine Reminiszenz an Wilhelm Busch, dessen Verse sie seit ihrer Kindheit liebt.

 

© Dominik Parzinger

„Was ist eine blühende Stadt?“ lautet die Frage, die sich Traglinger in Wolfgang Sréters gleichnamiger Erzählung stellt. Je länger sich der Archivar mit Entwürfen, Plänen und Modellen beschäftigt, umso drängender wird sie. „Kopffeuer“ führen ihn an Sehnsuchtsorte in den entferntesten Winkeln der Erde und lassen ihn in einen Schwebezustand zwischen Wachheit, Fantasie und Traum geraten und Innen- und Außenwelt miteinander verschmelzen. Dabei tauchen Fragen auf wie: „Ist der Friedhof der beste Platz für eine erste Liebesnacht, oder die Fußgängerzone die geeignete Arena, um Nashörner tanzen zu lassen?“ Auf seiner Suche nach Antworten und nach einem Platz, an dem sein Fernweh gestillt werden kann, entdeckt er das Palmencafé und beschließt, es täglich zu besuchen. „Pünktlich um vierzehn Uhr bat er um die Rechnung. Er zahlte zwei, manchmal auch drei Tassen Kaffee, immer aber einen Eisbecher Traum der Karibik mit bunten Papierschirmchen und Schokolade überzogenen Waffelröllchen“. In seinem Tagebuch würde er alles aufzeichnen.

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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.

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