Georg Britting
Georg Britting wird am 17. Februar 1891 in Regensburg geboren und wächst dort in der Engelburgergasse an der Donau auf. Im Alter von 20 Jahren beginnt er ein Volontariat bei den Regensburger Neuesten Nachrichten, Britting schreibt erste Gedichte. Neben Buchbesprechungen verfasst er vor allem Theaterkritiken. An der Schwelle lautet der Titel eines von ihm verfassten Einakters, der 1913 in Regensburg uraufgeführt wird.
In den folgenden Jahren stellt Britting sein literarisches Arbeiten zurück. Er beginnt an der Universität in Weihenstephan zu studieren und wechselt 1913/14 an die Technische Hochschule in München. Noch im selben Jahr meldet er sich als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg. Britting wird mehrfach verwundet, die rechte Hand bleibt gelähmt. Nach dem Krieg arbeitet er wieder als Theaterkritiker in Regensburg. Von 1919 bis 1921 gibt er zusammen mit dem Maler Josef Achmann die literarische Zeitschrift Die Sichel heraus. Der Ullstein Verlag unterstützt ihn mit einem Stipendium. Seit 1932 ist Britting im Verlag Langen Müller in München unter Vertrag. Noch im selben Jahr erscheint dort sein einziger Roman Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß (1932).
Georg Britting veröffentlicht zahlreiche Erzählungen, Theaterstücke und Gedichte. Er ist Mitglied mehrerer expressionistischer Zeitschriften wie Die rote Erde, Der Sturmreiter und Der silberne Spiegel. Der Schriftsteller wird im Laufe seines Lebens mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1948 gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Für jüngere Lyriker wie Walter Höllerer, Heinz Piontek, Cyrus Atabay und Albert von Schirnding wird Britting zum Förderer und Mentor.
Gemeinsam mit seiner Frau, der Schauspielerin Ingrid Fröhlich, lebt der Dichter am St.-Anna-Platz im Lehel. Am 27. April 1964 stirbt Georg Britting in München.
Sekundärliteratur:
Landshuter, Stephan (2004): Spuren einer epochalen Sinnkrise. ,Tod‘ und metaphorische ,Wiedergeburt‘ in Erzähltexten Georg Brittings. In: Frank, Gustav; Lukas, Wolfgang (Hg.): Norm – Grenze – Abweichung. Kultursemiotische Studien zu Literatur, Medien und Wirtschaft. FS Michael Titzmann. Stutz, Passau, S. 239-264.
Meid, Volker (20062): Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 17664). Stuttgart, S. 127f.
Moser, Dietz-Rüdiger (Hg.) (1997): Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. Bd. 1. München, S. 174f.
Riedl-Valder, Christine (2012): Georg Britting und Gottfried Kölwel. Neue Facetten zu ihrem schriftstellerischen Werk (Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg, 6). Regensburg.
Schirnding, Albert von (2015): Ein Dichter aus Altdorfers Stamm. Festrede zum 50. Todestag Georg Brittings am 27. April 2014. In: Literatur in Bayern 30. Jg., H. 121, S. 25-29.
Zirnbauer, Thomas (2014): Der Schöpfer der kleinen Welt am Strom: Georg Britting. In: Barbey, Rainer; Petzi, Erwin (Hg.): Kleine Regensburger Literaturgeschichte. Regensburg, S. 240-245.
Externe Links:
Literatur von Georg Britting im BVB
Georg Britting wird am 17. Februar 1891 in Regensburg geboren und wächst dort in der Engelburgergasse an der Donau auf. Im Alter von 20 Jahren beginnt er ein Volontariat bei den Regensburger Neuesten Nachrichten, Britting schreibt erste Gedichte. Neben Buchbesprechungen verfasst er vor allem Theaterkritiken. An der Schwelle lautet der Titel eines von ihm verfassten Einakters, der 1913 in Regensburg uraufgeführt wird.
In den folgenden Jahren stellt Britting sein literarisches Arbeiten zurück. Er beginnt an der Universität in Weihenstephan zu studieren und wechselt 1913/14 an die Technische Hochschule in München. Noch im selben Jahr meldet er sich als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg. Britting wird mehrfach verwundet, die rechte Hand bleibt gelähmt. Nach dem Krieg arbeitet er wieder als Theaterkritiker in Regensburg. Von 1919 bis 1921 gibt er zusammen mit dem Maler Josef Achmann die literarische Zeitschrift Die Sichel heraus. Der Ullstein Verlag unterstützt ihn mit einem Stipendium. Seit 1932 ist Britting im Verlag Langen Müller in München unter Vertrag. Noch im selben Jahr erscheint dort sein einziger Roman Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß (1932).
Georg Britting veröffentlicht zahlreiche Erzählungen, Theaterstücke und Gedichte. Er ist Mitglied mehrerer expressionistischer Zeitschriften wie Die rote Erde, Der Sturmreiter und Der silberne Spiegel. Der Schriftsteller wird im Laufe seines Lebens mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1948 gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Für jüngere Lyriker wie Walter Höllerer, Heinz Piontek, Cyrus Atabay und Albert von Schirnding wird Britting zum Förderer und Mentor.
Gemeinsam mit seiner Frau, der Schauspielerin Ingrid Fröhlich, lebt der Dichter am St.-Anna-Platz im Lehel. Am 27. April 1964 stirbt Georg Britting in München.
Landshuter, Stephan (2004): Spuren einer epochalen Sinnkrise. ,Tod‘ und metaphorische ,Wiedergeburt‘ in Erzähltexten Georg Brittings. In: Frank, Gustav; Lukas, Wolfgang (Hg.): Norm – Grenze – Abweichung. Kultursemiotische Studien zu Literatur, Medien und Wirtschaft. FS Michael Titzmann. Stutz, Passau, S. 239-264.
Meid, Volker (20062): Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 17664). Stuttgart, S. 127f.
Moser, Dietz-Rüdiger (Hg.) (1997): Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. Bd. 1. München, S. 174f.
Riedl-Valder, Christine (2012): Georg Britting und Gottfried Kölwel. Neue Facetten zu ihrem schriftstellerischen Werk (Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg, 6). Regensburg.
Schirnding, Albert von (2015): Ein Dichter aus Altdorfers Stamm. Festrede zum 50. Todestag Georg Brittings am 27. April 2014. In: Literatur in Bayern 30. Jg., H. 121, S. 25-29.
Zirnbauer, Thomas (2014): Der Schöpfer der kleinen Welt am Strom: Georg Britting. In: Barbey, Rainer; Petzi, Erwin (Hg.): Kleine Regensburger Literaturgeschichte. Regensburg, S. 240-245.
Kommentare
Georg Britting, 1918/19 im Regensburger Arbeiter- und Soldatenrat engagiert und ab 1919 Theaterkritiker der Regensburger sozialdemokratischen Tageszeitung "Neue Donaupost", half auch in der Zeit nach 1933 sozialdemokratischen Autoren - wie meinem "Arbeiterdichter"-Onkel Gerhart Baron. Nach Karl Brögers Anthologie "Jüngste Arbeiterdichtung" (1925) auf Gedichte von Gerhart Baron aufmerksam geworden, empfahl er 1934 seine Lyrik auch dem renommierten Berliner Journal "Die Dame" (UIlstein-Verlag). Trotz seines politischen Lebenslaufs - Gerhart Baron war als Bibliothekar in Hindenburg/Oberschlesien am 10. Mai 1933 entlassen und seitdem arbeitslos - erhielt Gerhart Baron 1935 (!) den begehrten Lyrikpreis der "Dame". Georg Britting war Jury-Mitglied und wurde 1938 (!) selbst mit dem Lyrikpreis der "Dame" ausgezeichnet. Weiter förderte Georg Britting seinen Lyriker-Kollegen Gerhart Baron, in dem er ihn 1936 auch für die Zeitschrift "Das innere Reich" (Langen-Müller Verlag) seines Freundes Paul Alverdes empfahl, wo so bis 1942 zahlreiche Gedichte veröffentlicht werden konnten. In dieser "Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben" konnten Autoren wie Günter Eich, Peter Huchel, Karl Krolow, Gertrud Fussenegger, Oda Schaefer und Ernst Wiechert noch etwas veröffentlichen. Für sie alle galt die Analogie aus Matthäus 4,4: "Wer schreibt, der bleibt!" Mein Dichter-Onkel Gerhart Baron, seit 1946 als Archivar in Linz/Oberösterreich lebend, hat die vielfältige couragierte Unterstützung durch Georg Britting nie vergessen und in zahlreichen privaten und öffentlichen Gesprächen gerne erwähnt.