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Geb.: 16. 3.1974 in Erlangen
© Jochen Reiter

Christiane Neudecker

Christiane Neudecker wird 1974 in Erlangen geboren und wächst in Nürnberg auf. Sie studiert 1996 bis 2001 Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Seit 2001 ist sie Regisseurin beim Berliner Künstlernetzwerk „phase7 performing.arts“, das sich auf die Verbindung neuer Medientechnologien mit Theater spezialisiert hat und weltweit multimediale Events für Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, aber auch eigene Kunstprojekte realisiert. So konzipiert sie 2004 die mediale Performance „delusions“, die im Forum Neues Musiktheater der Staatsoper Stuttgart uraufgeführt wird, und co-inszeniert mit Sven Sören Beyer 2008 die interaktive Medienskulptur „Onskebronn“ in Sandnes/Norwegen, die „Closing Ceremony“ der Kulturhauptstadt Europa im Hafenareal von Stavanger/Norwegen sowie die Medieninstallationen „traces“/„words all over“ beim New Vision Arts Festival in Hongkong. Anlässlich des Einsteinjahres 2005 schreibt Neudecker außerdem das Libretto für die Einsteinoper C – the Speed of Light (Musik: Christian Steinhäuser/Sasse Baumhof).

Auf literarischem Gebiet betätigt sich Christiane Neudecker zunächst mit Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien (u.a. Macondo, Wortlaut, Edit, Prairie Schooner, Lettre). 2005 erscheint ihr erster größerer Erzählband In der Stille ein Klang bei Luchterhand, für den sie ein Jahr darauf den Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis zuerkannt bekommt: 13 Erzählungen versammeln den Lärm der Alltagswelt mit den Abgründen der Stille. Ihr Romandebüt gibt Neudecker 2008 mit Nirgendwo sonst, die Geschichte einer tragischen Liebe und ein Länderporträt Burmas mit Ausflügen in die jüngere deutsche Geschichte: Ein junger Deutscher reist durch Burma (Myanmar), um ein Kapitel seines Lebens abzuschließen. Immer tiefer gerät er in die doppelgesichtige Welt des abgeschotteten Militärstaates – und wird dabei mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. 2010 kommt der Band Das siamesische Klavier – Unheimliche Geschichten heraus, mit dem Neudecker den Bayern 2-Wortspiele-Preis, ein Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora in Los Angeles sowie den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar gewinnt und an die große Tradition der phantastischen Erzählung E.T.A. Hoffmanns und der gothic novel anknüpft.

Darüber hinaus hat Christiane Neudecker den Alfred-Gesswein-Preis für Reiseliteratur (2003), das Stipendium des Klagenfurter Literaturkurses (2003), zweimal den Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden (2000/2004), den August-Graf-von-Platen-Förderpreis (2009), ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds (2009) sowie den Förderungspreis der Stadt Nürnberg (2009) erhalten. 2011 bekommt sie das Prager Literaturstipendium 2.0 für ihren Kurztext Die grüne Fee.

Die Autorin lebt derzeit in Berlin. Im Frühjahr 2013 erscheint ihr zweiter Roman Boxenstopp bei Luchterhand, 2015 die vielgepriesene Sommernovelle.

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