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Die Monacensia macht neue literarische Stimmen hörbar

Mit einer neuen Programmreihe bietet die Monacensia ab April 2018 eine Bühne für die neuen literarischen Stimmen der Stadt: Im atelier monaco präsentieren Münchner Autorinnen und Autoren aktuelle Texte aus der Stadt und dem Umland. Die vorgestellten Beiträge zeigen die gesamte Bandbreite und Vielfalt literarischen Schreibens: Prosa, Lyrik, Theatertexte, Drehbücher – und auch journalistische Texte, Song-Texte oder Textarbeiten aus der bildenden Kunst. In Lesung und Gespräch berichten die Autorinnen und Autoren darüber, wie und warum es zu ihren Texten kommen konnte und/oder musste.

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Veranstaltungsort der neuen Programmreihe der Monacensia ist das Forum Atelier im Hildebrandhaus. Der lichtdurchflutete Raum diente dem einstigen Hausherren Adolf von Hildebrand als Bildhaueratelier. Im Rahmen der Generalsanierung und Neukonzeption der Monacensia wurde es in einen großzügigen, vielfältig bespielbaren Veranstaltungsraum umgestaltet und bietet nun genau den richtigen Rahmen für ein modernes „Werkstattgespräch“, in dem es unter anderem auch um die Schreib-Orte der Münchner Autorinnen und Autoren gehen wird.

Die Monacensia im Hildebrandhaus versteht sich selbst als das „literarische Gedächtnis der Stadt München“. Unter einem Dach vereint sie eine Forschungsbibliothek mit rund 150.000 Medien zum Thema „München“ und das Literaturarchiv der Stadt, in dem die Nachlässe großer, renommierter Münchner Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Frank Wedekind, Erika und Klaus Mann oder Oskar Maria Graf (und viele mehr) verwahrt werden. Darüber hinaus ist die Monacensia mit einem Programm aus Ausstellungen und Veranstaltungen ein lebendiger Ort für Literatur. Um das literarische München in seiner Pluralität abzubilden, bereitet das atelier monaco künftig verstärkt auch neuen Stimmen in der Münchner Literaturszene eine Bühne. Ob Mundart, Hochdeutsch oder Fremdsprache, ob bereits zugänglich oder noch unveröffentlicht  im atelier monaco kommen sie alle zu Wort. Den Auftakt zur Reihe machen am 12. April Katharina Adler und Tobias Roth.

Katharina Adler war von 2008-2016 gemeinsam mit Saša Stanišic, Thomas Pletzinger und Benjamin Lauterbach Mitbegründerin der Adler&Söhne Literaturproduktion, einer „Kooperative“ von literaturschaffenden Autoren, Lektoren und Übersetzern in Berlin. Für das Manuskript ihres ersten Romans Ida, erhielt sie das Literaturstipendium des Freistaats Bayern und wurde 2015 für den Döblinpreis nominiert. Der Roman erzählt das Leben ihrer Urgroßmutter Ida Adler (1882-1945), eine frühe Patientin von Sigmund Freud, der ihre Krankengeschichte später unter dem Fall Dora veröffentlichte. Ida erscheint im Juli 2018 bei Rowohlt.

Der Autor und Übersetzer Tobias Roth wurde bereits mehrfach für seine Lyrik, Essays und Erzählprosa ausgezeichnet. 2015 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis. Im Verlagshaus Berlin erschien 2013 der Gedichtband Aus Waben. Sein zweiter Gedichtband Grabungsplan (Verlagshaus Berlin) erscheint in diesem Frühjahr.

In Lesung und Gespräch berichten die beiden Münchner Autoren über ihre aktuellen Texte. Darüber hinaus soll im atelier monaco aber auch darüber gesprochen werden, wie es sich zwischen steigenden Mieten und hochpreisiger Spitzenkultur als Kreative in München so lebt. Kann die Münchner Realität dem Selbstbild von der bunten Kulturhauptstadt mit Herz noch gerecht werden? Und wo liegen aus Sicht der Münchner Autorinnen und Autoren die Stärken und Schwächen der Stadt und ihres Literaturbetriebs? Gemeinsam mit Lisa-Katharina Förster und Tristan Marquardt sprechen Katharina Adler und Tobias Roth darüber, was das literarische München für sie ausmacht.

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