Elsa Bernstein
Die Schriftstellerin Elsa Bernstein (1866-1949) avanciert um die Jahrhundertwende zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautorinnen ihrer Zeit. Zu ihren literarischen Werken zählen hauptsächlich Theaterstücke, Dramen über Künstler- und Eheprobleme sowie Versdramen.
Werdegang
Elsa Bernstein ist die Tochter des Musikschriftstellers und Wagner-Vorkämpfers Heinrich Porges, der unter König Ludwig II. als Musikdirektor nach München berufen wird. Sie wächst in München auf, ein Augenleiden zwingt sie 1887, ihre Karriere als Schauspielerin vorzeitig zu beenden. Unter Pseudonym beginnt sie zu schreiben; 1890 heiratet sie den Anwalt und Kunst- und Theaterkritiker Max Bernstein, mit dem sie einen literarischen Salon betreibt, wo u.a. Richard Strauss, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer, Michael Georg Conrad und Ricarda Huch verkehren.
Ihr dichtes Beziehungsnetz (zu ihren Bekannten gehören auch die Familien Wagner und Hauptmann) bewahrt die getaufte Protestantin im Dritten Reich nicht vor Verfolgung. 1942 wird sie wegen ihrer jüdischen Herkunft zusammen mit ihrer Schwester Gabriele zunächst nach Dachau und dann ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie bis 1945 interniert ist. Nach der Befreiung zieht Elsa Bernstein zu ihrer Tochter nach Hamburg und stirbt im Jahr 1949. Sie wird im Grab ihres Vaters auf dem Münchener Ostfriedhof beigesetzt.
Wichtige Werke (Auswahl)
Zu ihren literarischen Werken zählen hauptsächlich Theaterstücke, Dramen über Künstler- und Eheprobleme im naturalistischen Stil (Wir drei, 1893; Maria Arndt, 1908), aber auch neuromantische und symbolistische Versdramen (Mutter Maria, 1900) sowie klassische Tragödien (Nausikaa, 1906; Achill, 1910).
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verfasst in Blindenschrift ihre Erinnerungen (Das Leben als Drama. Erinnerungen an Theresienstadt, posthum 1999 veröffentlicht).
Stil / Rezeption
Bernstein avanciert zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautorinnen ihrer Zeit. Ihr Märchen Königskinder (1894) wird 1910 von Engelbert von Humperdinck als Oper vertont und bis heute aufgeführt. Von Henrik Ibsen ist ihr Pseudonym „Ernst Rosmer“ aus dessen Drama Rosmersholm entlehnt.
Sekundärliteratur:
Zophoniasson-Baierl, Ulrike: Rosmer, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 92f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd118809407.html, (09.11.2012).
Externe Links:
Literatur von Elsa Bernstein im BVB
Die Schriftstellerin Elsa Bernstein (1866-1949) avanciert um die Jahrhundertwende zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautorinnen ihrer Zeit. Zu ihren literarischen Werken zählen hauptsächlich Theaterstücke, Dramen über Künstler- und Eheprobleme sowie Versdramen.
Werdegang
Elsa Bernstein ist die Tochter des Musikschriftstellers und Wagner-Vorkämpfers Heinrich Porges, der unter König Ludwig II. als Musikdirektor nach München berufen wird. Sie wächst in München auf, ein Augenleiden zwingt sie 1887, ihre Karriere als Schauspielerin vorzeitig zu beenden. Unter Pseudonym beginnt sie zu schreiben; 1890 heiratet sie den Anwalt und Kunst- und Theaterkritiker Max Bernstein, mit dem sie einen literarischen Salon betreibt, wo u.a. Richard Strauss, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer, Michael Georg Conrad und Ricarda Huch verkehren.
Ihr dichtes Beziehungsnetz (zu ihren Bekannten gehören auch die Familien Wagner und Hauptmann) bewahrt die getaufte Protestantin im Dritten Reich nicht vor Verfolgung. 1942 wird sie wegen ihrer jüdischen Herkunft zusammen mit ihrer Schwester Gabriele zunächst nach Dachau und dann ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie bis 1945 interniert ist. Nach der Befreiung zieht Elsa Bernstein zu ihrer Tochter nach Hamburg und stirbt im Jahr 1949. Sie wird im Grab ihres Vaters auf dem Münchener Ostfriedhof beigesetzt.
Wichtige Werke (Auswahl)
Zu ihren literarischen Werken zählen hauptsächlich Theaterstücke, Dramen über Künstler- und Eheprobleme im naturalistischen Stil (Wir drei, 1893; Maria Arndt, 1908), aber auch neuromantische und symbolistische Versdramen (Mutter Maria, 1900) sowie klassische Tragödien (Nausikaa, 1906; Achill, 1910).
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verfasst in Blindenschrift ihre Erinnerungen (Das Leben als Drama. Erinnerungen an Theresienstadt, posthum 1999 veröffentlicht).
Stil / Rezeption
Bernstein avanciert zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautorinnen ihrer Zeit. Ihr Märchen Königskinder (1894) wird 1910 von Engelbert von Humperdinck als Oper vertont und bis heute aufgeführt. Von Henrik Ibsen ist ihr Pseudonym „Ernst Rosmer“ aus dessen Drama Rosmersholm entlehnt.
Zophoniasson-Baierl, Ulrike: Rosmer, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 92f., http://www.deutsche-biographie.de/pnd118809407.html, (09.11.2012).