Info
Geb.: 20. 5.1955 in Karlsruhe
© Mathias Bothor
Titel: Dr. phil.

Matthias Politycki

Matthias Politycki wird 1955 in Karlsruhe geboren und gilt als Weltreisender unter den Schriftstellern. Neben verschiedenen Romanen, die sich häufig um das Thema Reisen drehen, zeigt er seine lyrische Seite  in mehreren Gedichtbänden und setzt sich in seinen Essays für eine „Neue Deutsche Lesbarkeit“ ein.

Werdegang

Er besucht das Maria-Theresia-Gymnasium in München und beginnt 1975 ein Studium der Neueren Deutschen Literatur, Philosophie, Theater- und Kommunikationswissenschaften in München und Wien. Nach seiner Promotion zur deutschen Literatur im Urteil Friedrich Nietzsches 1987 bleibt Politycki an der Ludwig-Maximilians-Universität München und arbeitet dort drei Semester lang als akademischer Rat am Institut der deutschen Philologie. Dann jedoch beschließt er, seine wissenschaftliche Karriere zu beenden, und ist seitdem als freier Schriftsteller tätig.

Der Autor lebt mit seiner Frau in Hamburg und München.

Wichtige Werke

Polityckis erstes Prosawerk Aus Fälle/Zerlegung des Regenbogens erscheint bereits während seiner Doktorandenzeit 1987. Mit diesem rund 1.100 Seiten umfassenden „Entwicklungsroman“ (wie ihn Politycki selbst bezeichnet) schafft der Autor ein Experimentierfeld, das auf verschiedenen Ebenen gelesen und verstanden werden kann, und erhält dabei auf Anhieb große Anerkennung aus der Literaturszene.

In den folgenden Jahren veröffentlicht Politycki einige Gedicht- und Prosabände, der große Durchbruch gelingt ihm dann 1997 mit Weiberroman. Das Werk handelt von den Lebens- und Liebesproblemen des Protagonisten Gregor Schattschneider  und führt unter anderem dank seiner humoristischen, zum Teil auch ironischen Art wochenlang die deutschen Bestsellerlisten an.  Drei Jahre später erscheint die Fortsetzung Ein Mann von vierzig Jahren.

Mit dem Essayband Die Farbe der Vokale (1998) setzt sich Politycki für eine „Neue Deutsche Lesbarkeit“ ein. Die darauffolgenden Werke vereint das Motiv des Reisens. So umfasst Das Schweigen am andern Ende des Rüssels (2001) 17 unabhängig voneinander entstandene Reiseepisoden, Herr der Hörner (2005) erzählt vom turbulenten Kubaaufenthalt eines Hamburger Bankiers,und bei der Arbeit zu In 180 Tagen um die Welt. Das Logbuch des Herrn Johann Gottlieb Fichtl (2008) greift Politycki auf die Erfahrungen zurück, die er im Rahmen einer sechsmonatigen  Weltreise als Schiffsschreiber auf der MS Europa selbst sammeln konnte. 2011 beschäftigt er sich in London für Helden. The Ale Trail – Expedition ins Bierreich mit der Pubkultur der englischen Hauptstadt. In Meine Reise zum Tadsch Mahal (2018) verarbeitet der Autor seine Reisen zu dem seiner Meinung nach schönsten Gebäude der Welt. 

Polityckis Hauptwerk Samarkand, Samarkand (2013) kann zugleich als Abenteuerroman, Liebesroman und Untergangsroman gelten. Erzählt wird die Geschichte des Protagonisten Alexander Kaufmann, ein ehemaliger Gebirgsjäger,  der sich im Jahr 2026 in Zentralasien begleitet von dem Bergführer Odina und dem wunderlichen Mädchen Shochi auf die Suche nach einer geheimnisvollen Kulturstätte begibt. Von deren Existenz könnte die Zukunft der Welt abhängen, die immer mehr in Chaos, Krieg und Zerstörung zu versinken droht.  

Seine lyrische Seite zeigt Matthias Politycki in mehreren Gedichtbänden, unter anderem in Die Sekunden danach. 88 Gedichte (2009), Dieser schwüle Nachmittag damals (2014), Ägyptische Plagen (2015), Dies irre Geglitzer in deinem Blick (2015) und Mann gegen Mann. Von alten und neuen Tugenden (2025). Seine persönliche Leidenschaft zum Marathonlauf zeigt sich in 42,195. Warum wir Marathon laufen und was wir dabei denken (2015).

Weitere Romane: Das kann uns keiner nehmen (2020), Alles wird gut – Chronik eines vermeidbaren Todes (2023).

Preise & Auszeichnungen 

Von Anfang an wird Polityckis Schaffen mit verschiedenen Preisen, Auszeichnungen und Stipendien belohnt. So erhält er schon für seinen ersten Roman den Civitas-Literaturpreis (1987), danach ein Stipendium der Villa Waldberta (1988), den Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur (1988), den Ernst-Hoferichter-Preis (2009) sowie den Preis der LiteraTour Nord (2010). Politycki ist dreifacher Stipendiat des Brechthauses in Svendborg (zuletzt 2008) und zweimaliger Stipendiat des Deutschen Literaturfonds (zuletzt 2012). Des Weiteren führen ihn Stipendien unter anderem nach England, Japan und in die Schweiz.

Tätigkeiten im literarischen Betrieb

Neben seiner Tätigkeit als Autor kuratiert Politycki 2011 das damals zum zweiten Mal stattfindende Münchner Literaturfest.

Verfasst von: Marina Babl / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Politycki, Matthias. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000023291, (19.12.2012).


Externe Links:

Literatur von Matthias Politycki im BVB

Literatur über Matthias Politycki im BVB

Zur Homepage des Autors

Verwandte Inhalte