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Geb.: 13.10.1972 in München
© Christian P. Schmieder

Nico Bleutge

Nico Bleutge wird 1972 in München geboren und wächst in Pfaffenhofen an der Ilm auf. An der Universität Tübingen studiert er von 1993 bis 1998 Neuere deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie. Bleutge arbeitet seit 2001 für zahlreiche Tageszeitungen – darunter die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel – als freier Literaturkritiker.

Seine Gedichte werden zunächst in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Im Jahr 2006 erscheint Bleutges erster eigener Gedichtband klare konturen. Das Werk ist bei Kritikern auf Anhieb ein Erfolg. Es folgen die Bände fallstreifen (2008), verdecktes gelände (2013), nachts leuchten die schiffe (2017) und schlafbaum-variationen (2023). Daneben publiziert er die Essaybände Die Vibrationen des Denkens. Zu Elke Erb (2019), Den Wiederholungen folgen. Inger Christensens alfabet/alphabet (2020) und Drei Fliegen. Über Gedichte (2020). Beeinflusst wird Bleutge nach eigenen Angaben von den Lyrikern Jürgen Becker, Inger Christensen, T.S. Eliot, Ezra Pound und Göran Sonnevi.

Die Literaturkritikerin Beate Tröger bemerkt zu Nico Bleutges Sprache, dass diese „nicht nur etwas sehr Alltägliches, sondern auch etwas Sezierendes, Analytisches“ in sich trage. Die Jury-Begründungen seiner diversen Preise lesen sich ähnlich begeistert. Die Jury des Christian-Wagner-Preises begründet ihre Entscheidung für die Preisvergabe an Bleutge unter anderem damit, dass er sein „Konzept einer Dichtung in mittlerweile drei Gedichtbänden immer weiter verfeinert“ habe.

Nico Bleutge ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Für seine lyrischen Werke und seine Arbeit als Kritiker hat er bereits zahlreiche Preise erhalten, darunter 2006 den Anna-Seghers-Preis und das Stipendium der Hermann-Lenz-Stiftung, 2008 den Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen, 2012 den Erich-Fried-Preis, 2014 den Christian-Wagner-Preis, 2015 den Eichendorff-Literaturpreis und das Stipendium der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi, 2016 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik, 2017 den Kranichsteiner Literaturpreis sowie 2018/2019 das Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. 2023 wird er mit dem Jean-Paul-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Der Autor lebt in Berlin.

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