Georg M. Oswald
Georg M. Oswald wird am 5. August 1963 in München geboren. Als Schriftsteller widmet er sich dem Zustand des deutschen Justizsystems und der Frage, wie die Gesellschaft auf den Einzelnen oder auf die Kernfamilie wirkt. Seine Essays erscheinen in mehreren überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Seit 2013 ist Georg M. Oswald Verlagsleiter des Berlin Verlags.
Werdegang
Georg M. Oswald wächst in Weßling, Oberbayern auf. Von 1985 bis 1990 studiert er Rechtswissenschaft in München, wo er heute als Anwalt lebt und arbeitet. Seine Spezialgebiete sind Arbeits- und Gesellschaftsrecht.
Wichtige Werke
Als Schriftsteller widmet er sich dem Zustand des deutschen Justizsystems, zum Beispiel in den Romanen Lichtenbergs Fall und Party-Boy. Sein literarisches Debüt, der Erzählband Das Loch. Neun Romane aus der Nachbarschaft erscheint 1995. Darin skizziert er auf skurrile Weise das Leben in seiner bayerischen Heimat am Ende des Zweiten Weltkriegs: Beim Anrücken der Amerikaner wird von Onkel Otto im Vorgarten eine Grube ausgehoben, um SA-Uniform und Parteiabzeichen verschwinden zu lassen.
Lichtenbergs Fall (1997) ist als Verhörprotokoll geschrieben, in dem ein Schwiegermuttermord abgehandelt wird. Das Thema geht zurück auf den realen Mordprozess gegen den Rechtsanwalt Karl Hau, der Anfang des 20. Jahrhunderts schon Jakob Wassermann zu seinem Roman Der Fall Maurizius inspiriert hat. Party Boy (1998) basiert auf Medienberichten über den mutmaßlichen Versace-Mörder, kombiniert mit einem fiktiven Dialog zweier Journalisten, deren Ziel es ist, möglichst reißerisch zu unterhalten, statt sachlich zu informieren.
Der in mehrere Sprachen übersetzte Roman Alles, was zählt (2000) hat das Scheitern eines Karrieristen in einer von der Ökonomie bestimmten Gesellschaft zum Inhalt. Der Banker Thomas Schwarz offenbart in einem zynischen inneren Monolog seinen Werte- und Identitätsverlust.
Oswalds Essays erscheinen in mehreren überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Eine Sammlung seiner Kolumnen ist 2010 unter dem Titel Wie war dein Tag, Schatz? herausgekommen.
Stil / Rezeption
Georg M. Oswald befasst sich in seinen Romanen häufig mit der Frage, wie die Gesellschaft auf den Einzelnen oder auch auf die Kernfamilie wirkt. In seinem Buch In unseren Kreisen (Piper, 2023) geht es ihm beispielsweise um die Generation der Erben.
Unter Feinden (2012) spielt im Vorfeld der alljährlich in München stattfindenden Sicherheitskonferenz, auf die ein Attentat geplant ist. Der Roman vermittelt ein differenziertes Bild der Stadt. Nicht dem „leuchtenden München“, der saturierten Metropole, sondern der Großstadt, die mit den gleichen Konflikten konfrontiert ist wie alle anderen Großstädte, gilt sein Interesse. „Sie reichen von der kleinen Drogenkriminalität bis zum internationalen Terrorismus, dazwischen liegen die soziale Hochspannung in Münchner Problembezirken und ein normal maroder Polizeialltag voller Missgunst, immer politisch-medial unter Druck“, schreibt Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung über den „Roman, den man auch mit Google-Streetview lesen kann“.
Preise & Auszeichnungen
Für sein literarisches Werk wird der Autor vielfach ausgezeichnet: 1993 erhält er ein Literaturstipendium der Stadt München, 1995 den Förderpreis des Freistaats Bayern für Literatur, 2000 das Arno Schmidt-Stipendium und 2010 die Tübinger Poetik-Dozentur.
Tätigkeiten im literarischen Betrieb
Seit 2013 ist Georg M. Oswald Verlagsleiter des Berlin Verlags.
Externe Links:
Literatur von Georg M. Oswald im BVB
Georg M. Oswald wird am 5. August 1963 in München geboren. Als Schriftsteller widmet er sich dem Zustand des deutschen Justizsystems und der Frage, wie die Gesellschaft auf den Einzelnen oder auf die Kernfamilie wirkt. Seine Essays erscheinen in mehreren überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Seit 2013 ist Georg M. Oswald Verlagsleiter des Berlin Verlags.
Werdegang
Georg M. Oswald wächst in Weßling, Oberbayern auf. Von 1985 bis 1990 studiert er Rechtswissenschaft in München, wo er heute als Anwalt lebt und arbeitet. Seine Spezialgebiete sind Arbeits- und Gesellschaftsrecht.
Wichtige Werke
Als Schriftsteller widmet er sich dem Zustand des deutschen Justizsystems, zum Beispiel in den Romanen Lichtenbergs Fall und Party-Boy. Sein literarisches Debüt, der Erzählband Das Loch. Neun Romane aus der Nachbarschaft erscheint 1995. Darin skizziert er auf skurrile Weise das Leben in seiner bayerischen Heimat am Ende des Zweiten Weltkriegs: Beim Anrücken der Amerikaner wird von Onkel Otto im Vorgarten eine Grube ausgehoben, um SA-Uniform und Parteiabzeichen verschwinden zu lassen.
Lichtenbergs Fall (1997) ist als Verhörprotokoll geschrieben, in dem ein Schwiegermuttermord abgehandelt wird. Das Thema geht zurück auf den realen Mordprozess gegen den Rechtsanwalt Karl Hau, der Anfang des 20. Jahrhunderts schon Jakob Wassermann zu seinem Roman Der Fall Maurizius inspiriert hat. Party Boy (1998) basiert auf Medienberichten über den mutmaßlichen Versace-Mörder, kombiniert mit einem fiktiven Dialog zweier Journalisten, deren Ziel es ist, möglichst reißerisch zu unterhalten, statt sachlich zu informieren.
Der in mehrere Sprachen übersetzte Roman Alles, was zählt (2000) hat das Scheitern eines Karrieristen in einer von der Ökonomie bestimmten Gesellschaft zum Inhalt. Der Banker Thomas Schwarz offenbart in einem zynischen inneren Monolog seinen Werte- und Identitätsverlust.
Oswalds Essays erscheinen in mehreren überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Eine Sammlung seiner Kolumnen ist 2010 unter dem Titel Wie war dein Tag, Schatz? herausgekommen.
Stil / Rezeption
Georg M. Oswald befasst sich in seinen Romanen häufig mit der Frage, wie die Gesellschaft auf den Einzelnen oder auch auf die Kernfamilie wirkt. In seinem Buch In unseren Kreisen (Piper, 2023) geht es ihm beispielsweise um die Generation der Erben.
Unter Feinden (2012) spielt im Vorfeld der alljährlich in München stattfindenden Sicherheitskonferenz, auf die ein Attentat geplant ist. Der Roman vermittelt ein differenziertes Bild der Stadt. Nicht dem „leuchtenden München“, der saturierten Metropole, sondern der Großstadt, die mit den gleichen Konflikten konfrontiert ist wie alle anderen Großstädte, gilt sein Interesse. „Sie reichen von der kleinen Drogenkriminalität bis zum internationalen Terrorismus, dazwischen liegen die soziale Hochspannung in Münchner Problembezirken und ein normal maroder Polizeialltag voller Missgunst, immer politisch-medial unter Druck“, schreibt Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung über den „Roman, den man auch mit Google-Streetview lesen kann“.
Preise & Auszeichnungen
Für sein literarisches Werk wird der Autor vielfach ausgezeichnet: 1993 erhält er ein Literaturstipendium der Stadt München, 1995 den Förderpreis des Freistaats Bayern für Literatur, 2000 das Arno Schmidt-Stipendium und 2010 die Tübinger Poetik-Dozentur.
Tätigkeiten im literarischen Betrieb
Seit 2013 ist Georg M. Oswald Verlagsleiter des Berlin Verlags.