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Geb.: 26.11.1965 in Nürnberg
© Bärbel Hoffmann

Ewald Arenz

Ewald Arenz wird am 26. November 1965 als Sohn eines evangelischen Landpfarrers in Nürnberg geboren. Ende der 1980er-Jahre beginnt er zu publizieren: Fantastische Erzählungen, absurde Romane, Kolumnen und Dramen. Daneben moderiert er die literarische Sendung „Das Feiertagsfeuilleton“ auf Bayern 2, organisiert zahlreiche literarische Veranstaltungen und leitet seit 2009 die Schreibwerkstatt am Stadttheater Fürth.

Werdegang

Mit 13 Jahren zieht Ewald Arenz mit seiner Familie nach Fürth. Nach dem Abitur studiert er Anglistik, Amerikanistik und Geschichte in Erlangen. Hauptberuflich arbeitet er als Lehrer an einem Nürnberger Gymnasium.

Arenz entstammt einer Künstlerfamilie: Seine Geschwister, die Schauspielerin Sigrun Arenz und der Autor Helwig Arenz, sind ebenfalls schriftstellerisch tätig. Gemeinsamer Ankerpunkt ist zunächst der ars vivendi Verlag, bei dem Ewald Arenz mehrere Werke veröffentlicht.

Wichtige Werke (Auswahl)

Ende der 1980er-Jahre beginnt Arenz zu publizieren. Mit fantastischen Erzählungen (Der Golem von Fürth, 1994, Der Horsbacher Fuchs, 1995) und dem absurden Roman Don Fernando erbt Amerika (1996) fällt Ewald Arenz in der regionalen Literaturszene auf. 2002 erscheint seine Erzählung Der Teezauberer, die Geschichte einer unstillbaren Sehnsucht eines mit Tee und Gewürzen handelnden und in einer Midlife-Crisis befindlichen Enddreißigers. Die Zeit der Erfinder des 19. Jahrhunderts thematisiert dagegen Die Erfindung des Gustav Lichtenberg von 2004. Arenz' Roman Der Duft von Schokolade (2007), für den er 2010 den Literary Award der Naples Chamber of Commerce (Neapel) erhält, erzählt eine Liebesgeschichte um den Ringtheaterbrand im Wien von 1881, während Ehrlich & Söhne. Bestattungen aller Art (2009) als klassischer Familienroman über drei Generationen hin angelegt ist. Sein Roman Das Diamantenmädchen (2011) spielt als Kriminal- und Liebesroman im wilden Berlin der 1920er-Jahre. 

Einem breiteren Publikum wird Arenz mit seinem Roman Alte Sorten (Dumont, 2019) bekannt. Das Buch avanciert binnen kurzer Zeit zum Bestseller und hält sich über vier Jahre auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Geschichte zweier ungleicher Frauenfiguren findet ein großes Echo und wurde allein im deutschsprachigen Raum über eine Million Mal verkauft. Mit Der große Sommer (2021) knüpft Arenz an diesen Erfolg an. Hier erzählt er von einem Sommer voller Umbrüche und Selbstfindung – von Buchhandlungen zum Lieblingsbuch des Jahres gewählt. Es folgen Die Liebe an miesen Tagen (2023) sowie Zwei Leben (2024). In Gebrauchsanweisung für Franken (2025) schreibt der Bestsellerautor über Seele, Charakter, Tradition und Gegenwart seiner Heimat. 

Von 2007 bis 2010 schreibt er wöchentlich die literarische Kolumne „Meine kleine Welt“ für die Nürnberger Nachrichten. Als Dramatiker macht er sich am Fürther Stadttheater einen Namen, vor allem mit seiner Wirtschaftswunder-Erfolgsrevue Petticoat & Schickedance (2007) und der Boulevardkomödie Die Odaliske (2009). 2020 erscheint Swing Street, ein Musical über das New York der 1930er Jahre. 

Stil / Rezeption

Arenz frühen Arbeiten zeichnen sich durch die Verbindung von realistischen und fantastischen Elementen aus, oft eingebettet in die Tradition des magischen Realismus. Charakteristisch ist eine detailreiche, sinnliche Sprache, die den Leser in exotische Themenwelten entführt – etwa die Geschichte des Tees oder die Suche nach Liebe.

Preise & Auszeichnungen 

Für seine literarischen Arbeiten wird Arenz mit zahlreichen Förderpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturförderpreis der Stadt Fürth (1997), dem Kulturförderpreis der IHK Mittelfranken (1998), dem Literaturpreis des Kulturforums Franken (2002), dem Bayerischer Kunstförderpreis (2004), dem Förderpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Nürnberg (2005) sowie dem Großen Kulturpreis der Stadt Fürth (2007).

Tätigkeiten im literarischen Betrieb

Arenz moderiert die literarische Sendung „Das Feiertagsfeuilleton“ auf Bayern 2, organisiert zahlreiche literarische Veranstaltungen und leitet seit 2009 die Schreibwerkstatt am Stadttheater Fürth.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Ritzer, Uwe (2004): Sehnsucht nach der Boheme. In: Roßmann, Robert; Kratzer, Hans (Hg.): Stadt, Land, Wort. Bayerns Literaten: 22 Porträts. SüdOst Verlag, Waldkirchen, S. 77-80.

Stoll, Dieter (1999): Selbstporträt. Literatur in Franken. Cadolzburg, S. 14-17.


Externe Links:

Literatur von Ewald Arenz im BVB

Literatur über Ewald Arenz im BVB

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