Info
Geb.: 16.10.1889 in Beratzhausen
Gest.: 21.3.1958 in München
Gottfried Kölwel am Rednerpult zur "Woche des Buches 2.-9. November 1952" (Bayerische Staatsbibliothek München/Timpe)

Gottfried Kölwel

Gottfried Kölwel wird 1889 in Beratzhausen geboren. Der Autor, der neben Prosa auch Dramen und Hörspiele verfasst, wird als Vertreter des Spätexpressionismus gehandelt. Stimmen wie Thomas Mann und Franz Kafka äußern sich lobend über seine Werke. Am 21. März 1958 stirbt Gottfried Kölwel in München, sein Grab liegt in Gräfelfing.

Werdegang

Seine Eltern stammen aus Bayern und aus dem Rheinland. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Amberg und der Ausbildung zum Volksschullehrer in verschiedenen oberbayerischen Städten beginnt Gottfried Kölwel 1911 in München Philologie zu studieren. Er unternimmt verschiedene Reisen durch Europa, um sich als freier Schriftsteller in München, später in Gräfelfing und Fischbachau niederzulassen.

Wichtige Werke 

Im Jahr 1914 erscheint sein erster Gedichtband Gesänge gegen den Tod im renommierten Kurt-Wolff-Verlag. Kölwel wird von Martin Buber gefördert, so unterschiedliche Stimmen wie Thomas Mann und Franz Kafka äußern sich lobend über seine Werke.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1947, veröffentlicht Gottfried Kölwel die Münchner Elegien, in denen er seiner Erschütterung über die zerstörte Stadt lyrischen Ausdruck verleiht. In den 1950er Jahren hört man seltener von ihm. 1958 stirbt Kölwel nach einem Herzinfarkt in München. 1962-64 erscheint postum eine dreibändige Sammlung seiner Werke unter dem Titel Prosa, Dramen, Verse.

Stil / Rezeption

Kölwels Themen sind das Land und die Natur, die Menschen erscheinen nicht psychologisiert, sondern als Handelnde, weshalb der Autor als Vertreter des Spätexpressionismus gehandelt wird. In manchen seiner Arbeiten scheint Kölwel dem Realismus von Gottfried Keller und Adalbert Stifter verwandt, auch auf Eduard Mörike und Hans Carossa wird angesichts seiner Prosa hingewiesen. Oft werden zudem kultur- und kapitalismuskritische Momente lesbar.

Preise & Auszeichnungen

Ehrenbürger des Marktes Beratzhausen, erhält Gottfried Kölwel 1956 die Nordgau-Ehrenplakette der Stadt Amberg. 

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Girlinger, Ingrid (1991): Gottfried Kölwel. Studien zu seinem erzählerischen und dramatischen Werk (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft Reihe B/Untersuchungen, 50), Peter Lang, Frankfurt a.M. u.a. 

Riedl-Valder, Christine (2012): Georg Britting und Gottfried Kölwel. Neue Facetten zu ihrem schriftstellerischen Werk (Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg, 6), Regensburg.

Schweiggert, Alfons (2004): Gottfried Kölwel (16.10.1889 – 21.3.1958). Der Dichter der Münchner Elegien. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 126f.


Externe Links:

Literatur von Gottfried Kölwel im BVB

Literatur über Gottfried Kölwel im BVB

Gottfried Kölwel und Georg Britting (Buchkapitel)

Gottfried Kölwel (Maria Luise Weissmann)

Brief von Franz Kafka an Gottfried Kölwel