Toboggan (1880-1938)

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Paar in der Rutsche des Toboggan. Foto: Nortz, Fotosammlung, ZBE_B0054 (Stadtarchiv München)

1906 ließ Anton Bausch den ersten deutschen Toboggan bauen. Das Vorbild hatte er auf der Weltausstellung in Paris gesehen. Die spiralförmige Rutschbahn, die über ein steil ansteigendes Laufband zu erreichen ist, wurde rasch zum Erfolg. 1908 waren auf dem Oktoberfest gleich drei dieser Fahrgeschäfte geboten. Noch heute gibt es einen Toboggan auf der Theresienwiese, der Schausteller Rudolf Konrad stellt seine Attraktion allerdings nur noch zu diesem besonderen Anlass auf.

Trunken tanzte das Karussell, es sprangen die Schaukeln zum Himmel, und riesige Räder trieben den Sternen entgegen, das Toboggan stieg, denn alles, alles wollte zur Höhe, und, wie vom Taumel verwirrt, kreisten und kreischten die Wagen der schwindelnden Achterbahn bis zum Himalaja des Glücks.

Gottfried Kölwel: Auf der Oktoberfestwiese. In: Münchner Elegien und andere Gesänge. Scientia Verlag, Zürich 1949

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek