Info
Geb.: 18. 1.1957 in Weiden
© Bob Radek
Titel: M.A.

Michael Lösel

„Daheim ist, wo man fast jeden persönlich kennt“, stellt der 1957 in Weiden geborene und nach einem längeren Berlin-Aufenthalt jetzt in Nürnberg „zuhause“ angekommene Autor und Liedermacher Michael Lösel bekennend fest: „Das ist meine Stadt. Ein Königsgefühl.“ (Nürnberger Nachrichten, Wochenend-Kolumne, 15. Februar 2014)

Michael Lösel studiert nach dem Abitur in Nürnberg (1977) an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen Deutsch, Sozialkunde und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien. Mit dem Magister Artium schließt er in den Fächern Germanistik, Soziologie und Politologie ab, seine Magisterarbeit schreibt er über Jean Pauls Romanwerk. Ab 1984 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum Industriekultur in Nürnberg. Er ist freiberuflich tätig am Goethe-Institut in München und bei Radio 8 in Ansbach. 1990/91 lässt er sich zum Technischen Redakteur ausbilden, ab 1994 macht er sich als solcher selbständig mit „Dokumentation + Publikation“ in Berlin (seit 2000 in Nürnberg).

Von 1986 an leitet Michael Lösel den Literaturkreis „ehem. Bleichstraße“, der sich mit Texten toter Dichter befasst. Seit 1997 redigiert er die Literaturseite der Pegnitz-Zeitung („Poesie an der Pegnitz“) und gibt die Taschenbuchreihe „Faltung“ im Fahner Verlag (Lauf) heraus. Unter dem Titel „Pegnitzrauschen“ erscheinen ab 2000 entsprechende Anthologien und werden von öffentlichen Lesungen begleitet. Von 2006 bis 2008 ist Lösel Leiter der Schreibwerkstatt „Poesie an der Pegnitz“ (VHS Unteres Pegnitztal).

Von 1977 bis 1994 ist er literarisch-musikalisch unterwegs mit der Folkgruppe „Wunderhorn“, mit Vertonungen von Gedichten zwischen den Revolutionen 1789-1848. Seit den 1980er-Jahren nimmt er mehrfach teil am „Bardentreffen in Nürnberg“ und an anderen Festivals der fränkischen Region. In eigenen Soloprogrammen mit gesprochenen Balladen zu Gitarrenmusik tritt er erstmals 2003 hervor.

Lösel ist Mitglied im „Literaturkombinat“, Initiator und Moderator der „Textarena“. Seit 2009 arbeitet er am Konzept der „Mus[e]en-Lesungen“, die ab 2010 mit wechselnden Autoren in diversen Einrichtungen stattfinden. Zusammen mit Susanne Rudloff tritt Lösel im Duo „wort/bruch“ auf (Dezember 2012), auch hält er szenische Lesungen und Literatur-Performances in Schulen und auf freien Bühnen der Region (Dezember 2013).

1986 erscheint von ihm die Hörbuch-CD Wunderhorn: Mühlen-Lieder, 1992 Wunderhorn: Mein Name Klabund, 1997 Einbeinige Jungs mit Tretrollern. Sein Buch Aquarien im Keller. Träume und Phantastische Geschichten mit Illustrationen von Almuth Ertl wird 2002 im Fahner Verlag veröffentlicht. Im gleichen Jahr erscheint dann seine „szenische Hommage an einen fränkischen Autor“ Wolfsmilch. Spurensuche in Wolf Klaußners Blätterwald. 2006 folgt die Hörbuch-CD Herbstwein. Kneipen-Balladen, 2014 die CD Aufbruchstimmung mit Poesie und Musik des Duos „wort/bruch“. 2019 erscheint unter dem Co-Autornamen Norbert Martin zus. mit Norbert Autenrieth der kleine Roman Morgenstern und Abendroth – eine Geschichte, wie „Niemand“, ein namenloser Angestellter, angetrieben wird, selbst schriftstellerisch tätig zu werden. Letztlich muss er als Autor scheitern, zieht sich zurück und überlässt die Vollendung professionellen Händen.

In unzähligen Anthologien, Zeitschriften und Magazinen finden sich literarische Beiträge, Aufsätze und Texte von Michael Lösel, daneben erscheinen von ihm zahlreiche Sachbeiträge zur Industrie- und Kulturgeschichte Nürnbergs (in: Das HolzArbeiterBuch, Das Bleistiftschloss, Räder im Fluß – Geschichte der Nürnberger Mühlen). Als engagierter Herausgeber von fränkischen Literatursammlungen hat sich Michael Lösel ebenso einen Namen gemacht (Pegnitzrauschen, Und – sonst geht's gut).

Der Autor und Liedermacher mit dem „Herz für Franken“ lebt in Nürnberg: „Daheim eben. Wie in einer großen Familie.“

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek


Externe Links:

Literatur von Michael Lösel im BVB

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