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38. Erlanger Poetenfest – 23. bis 26. August 2018

Am letzten Augustwochenende feiert Erlangen den Auftakt zum deutschen Bücherherbst: Vom 23. bis 26. August sind über 80 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Literaturkritiker und Publizisten zum 38. Erlanger Poetenfest eingeladen. Autorenporträts sind Marcel Beyer, Daniel Kehlmann, Christoph Ransmayr und Natascha Wodin gewidmet. An den Lesenachmittagen im Schlossgarten präsentieren unter anderem Maria Cecilia Barbetta, Nora Bossong, Alex Capus, Michael Kleeberg, Angelika Klüssendorf, Ursula Krechel, Michael Lentz, Tanja Maljartschuk, Christoph Peters und Hans Pleschinski ihre Neuerscheinungen. Außerdem stellen Raoul Schrott, Andrea Scrima und Helmut Lethen ihre aktuellen Bücher vor und die diesjährige Georg-Büchner-Preisträgerin Terézia Mora ist zu Gast. Gesprächsrunden beschäftigen sich unter anderem mit Migration und Demokratie, Weltmachtverschiebungen, Freiheit und Überwachung, Frauen- und Männerbildern und mit der Digitalisierung. Sonderveranstaltungen sind unter anderem Erzählungen über Sex und Macht sowie geflüchteten Schriftstellerinnen und Schriftstellern gewidmet. Zum Programm des viertägigen Festivals, zu dem rund 12.000 Besucher erwartet werden, zählen weiterhin die Erlanger Übersetzerwerkstatt, Ausstellungen, Nachtprogramme und ein umfangreiches Programm für Kinder und Familien. Zum ersten Mal ist die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach Hauptsponsor des Erlanger Poetenfests.

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Der Ursprung der Poesie zum Auftakt des 38. Erlanger Poetenfests: Dichterinnen und Dichter der Gegenwart wie Marcel Beyer, Norbert Hummelt, Jan Kuhlbrodt, Tristan Marquardt, Brigitte Oleschinski und Lea Schneider stellen mit Unmögliche Liebe – Die Kunst des Minnesangs (23.8., 20:00 Uhr) einen Liebesbeweis an ihre großen Vorfahren im Mittelalter vor. Raoul Schrott präsentiert ebenfalls am ersten Abend wie Ideen in die Politik kommen (23.8., 19:00 Uhr). Der zweite Poetenfest-Abend (24.8., 20:00 Uhr) ist dem Romancier, Lyriker und Essayisten Marcel Beyer gewidmet, der mit Verena Auffermann über sein Werk spricht. Die in Fürth geborene Schriftstellerin Natascha Wodin unterhält sich mit Dirk Kruse (25.8., 20:30 Uhr) über Außenseiterexistenzen und Grenzgänger. Zum Abschluss des Poetenfests treffen Daniel Kehlmann und Maike Albath (26.8., 18:00 Uhr) sowie der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr und Andreas Platthaus (26.8., 20:00 Uhr) im Markgrafentheater zusammen.

An den langen Lesenachmittagen im Schlossgarten (25. und 26.8.) werden im halbstündigen Rhythmus aus ihren Neuerscheinungen vortragen: Maria Cecilia Barbetta, Kristine Bilkau, Nora Bossong, Alex Capus, Lucy Fricke, Sylvia Geist, Anja Kampmann, Michael Kleeberg, Sina Klein, Thomas Klupp, Angelika Klüssendorf, Ursula Krechel, Michael Lentz, Tanja Maljartschuk, Christoph Peters, Hans Pleschinski, Anne Reinecke, Christian Uetz, Philipp Weiss und Maike Wetzel. Darüber hinaus stellen Helmut Lethen, Andrea Scrima und Wilfried F. Schoeller ihre aktuellen Bücher vor. Für Kinder und Jugendliche lesen Björn Berenz, Akram El-Bahay, Rolf-Bernhard Essig, Will Gmehling, Charlotte Habersack, Barbara Iland-Olschewski, Sabi Kasper und Albert Wendt. Zu Gast in der Fünfzehnten Erlanger Übersetzerwerkstatt sind Marcel Beyer, Vera Bischitzky, Sergej Gladkich, Norbert Hummelt, Jan Kuhlbrodt, Tristan Marquardt, Brigitte Oleschinski und Lea Schneider.

Beim aktuellen Podium diskutieren Oliviero Angeli, Ferda Ataman, Armin Nassehi und Marina Weisband das Thema „Migration und Demokratie“. „Welt Macht Verschiebungen“ lautet der Titel der von Ulrike Ackermann moderierten Sonntagsmatinee. „Digital 1: Eingehegt - Was bedeutet die DSGVO?“ fragen sich Christoph Kappes und Katharina Nocun im Gespräch mit Florian Felix Weyh. Bei „Digital 2: Entgrenzt  Wenn alles im Digitalen verschwimmt“ diskutieren Peter Glaser, Christoph Kappes und Michael Knoche über Gewissheit im digitalen Zeitalter und bei der Live-Sendung des Bayern 2-Büchermagazins „Diwan" sind Maria Cecilia Barbetta, Nora Bossong, Michael Lentz und Maike Wetzel zu Gast. Die Debatte um #metoo ist Gegenstand eines Gesprächs mit Antonia Baum, Heike-Melba Fendel und Vincent-Immanuel Herr, über „Drohende Sicherheit, gefährliche Freiheit“ tauschen sich Hubertus Knabe (angefragt) und Peter Schaar aus. Terézia Mora spricht mit Maike Albath über Fremdheit und Nähe, über seine Arbeit als Kriegsfotograf gibt Wolf Böwig Auskunft.

Eine ganze Reihe von Sonderveranstaltungen bereichern auch in diesem Jahr das Programm: Fatma Aydemir, Antonia Baum, Kristine Bilkau, Nora Gomringer und Annika Reich lesen ihre Kurzgeschichten aus der Anthologie „Sagte sie. 17 Erzählungen über Sex und Macht“ und kommen darüber ins Gespräch. Die „Lange Nacht des Weiterschreibens“ präsentiert in einem lyrisch-musikalischen Abend Texte von geflüchteten Autorinnen und Autoren, die jeweils in Tandems mit einer deutschen Schriftstellerin  Kristine Bilkau und Omar Al-Jaffal, Nora Bossong und Rasha Habbal, Monika Rinck und Ramy Al-Asheq  entstanden sind. Philipp Weiss präsentiert eine multimediale Umsetzung seines kühnen Roman-Projekts Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen, die Volkshochschule thematisiert in einer eigenen kleinen Veranstaltungsreihe mit Ulla Lachhauer, Elli H. Radinger, Jutta Gerecke, Uwe Jark und Werner Kunst den realen und literarischen Umgang mit Bienen und Wölfen. Anlässlich der Ausstellung im Stadtmuseum zeigt Herbert Heinzelmann, dass die erfolgreichsten Comic-Helden bürgerlich als Reporter arbeiten. Das Berliner „Poetry Project“ präsentiert sich mit einer Filmpremiere, zweisprachigen Schreibworkshops und einer für alle Besucher offenen Schreibwerkstatt. Mit „Ankommen in Deutschland“ werden neue, in einem deutsch-arabischen Schreibworkshop mit Larissa Bender und Rosa Yassin Hassan vor dem Poetenfest entstandene Texte junger Geflüchteter aus der Region präsentiert.

Im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek werden eindrückliche Bildfolgen und Collagen des Kriegsreporters Wolf Böwig gezeigt, der über vierzig Konflikte fotografisch begleitet hat. Anlässlich der Kooperationsausstellung im Stadtmuseum „Zeich(n)en der Zeit  Comic-Reporter unterwegs“, die seit dem 18. Internationalen Comic-Salon läuft, entwickeln Comic-Künstler und Journalisten gemeinsam Comic-Reportagen über Erlangen, die im Kunstverein und später in der Redaktion der Erlanger Nachrichten präsentiert werden. Bei der „Druck & Buch“ werden bibliophile Gesamtkunstwerke in einer Verkaufsausstellung geboten. An Kinder und Familien wenden sich wieder eine große Bilderbuch-Lesewiese, die beliebte Druckwerkstatt und diesmal mit „Antonia Botanika“ auch eine Comic-Rallye quer durch den Botanischen Garten. Musikalisch umrahmt wird das 38. Erlanger Poetenfest von der Pianistin und Komponistin Ulrike Haage und dem Gitarristen und Elektronikmusiker Christian Meyer.

Die Moderatorinnen und Moderatoren des 38. Erlanger Poetenfests sind Ulrike Ackermann, Verena Auffermann, Michael Braun, Herbert Heinzelmann, Anne-Dore Krohn, Dirk Kruse, Adrian La Salvia, Andreas Langen, Andreas Platthaus, Annika Reich, Wilfried F. Schoeller, Hajo Steinert, Florian Felix Weyh und Cornelia Zetzsche.

Die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach ist im Jahr 2018 zum 1. Mal Hauptsponsor des Erlanger Poetenfests. Als marktführender Finanzdienstleister und wirtschaftlicher Impulsgeber nimmt sie in der Region eine wichtige Rolle ein. Als regionales Kreditinstitut trägt sie seit fast 190 Jahren auf vielfältige Weise Verantwortung für die Menschen, die in der Region leben. Die im Wettbewerb erwirtschafteten Erträge bilden die Grundlage für ihr gesellschaftliches Engagement. Dem Gemeinwohl verpflichtet, engagiert sie sich für das Erlanger Poetenfest, um kulturelle Angebote und den gesellschaftlichen Diskurs der Region zu bereichern.

Medienpartner des 38. Erlanger Poetenfests: Erlanger Nachrichten und Bayern 2. Das Erlanger Poetenfest wird aus Mitteln der Literaturförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst unterstützt.

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