Literaturportal Bayern bietet auch 2023 erfolgreich Plattform für Veröffentlichungen

Mit der Fortsetzung der Aktion „Neustart Freie Szene – Literatur“ stellt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst dem Literaturportal Bayern auch für das Jahr 2023 Sondermittel in Höhe von 50.000 Euro zur Unterstützung des Literaturbetriebs zur Verfügung. Bereits 2020 und 2021 wurde eine ähnliche Aktion unter dem Motto „Kultur trotz Corona“ mit insgesamt 58.000 Euro vom Freistaat Bayern unterstützt; 2022 erfolgte dann die Aktion „Neustart Freie Szene – Literatur“ mit weiteren 50.000 Euro. 

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Die neue Aktion unter dem Label „Neustart Freie Szene – Literatur“ bot 2022 Literaturschaffenden in weiterem Sinn – also unter Einbeziehung mehr darstellender Ansätze wie Streaming von Performances oder Videoarbeiten an der Schnittstelle zur Literatur – ein Forum für digitale Literaturvermittlung: Die Akzeptanz von Publikumsveranstaltungen hatte das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht, für Veranstalter war das Risiko und damit die Zurückhaltung noch entsprechend hoch. Für ukrainische Autor*innen war durch den Krieg bedingt die Not existenziell und die Gefahr, als Stimme im Chor der europäischen Literaturen zu verstummen, besonders hoch.

Über 60 bayerische und ukrainische Autor*innen sowie Schaffende der Freien Szene haben bislang von dieser Hilfsaktion im Literaturportal Bayern profitiert. Aus den rund 70 eingelaufenen Bewerbungen hat das Literaturportal die besten Beiträge ausgewählt und veröffentlicht sie immer noch laufend in seinem Journal. Alle Beiträge sind unter https://www.literaturportal-bayern.de/neustart-freie-szene-literatur einzusehen.

Das 2023er-Programm soll Autor*innen und Schaffenden der Freien Szene helfen, künstlerisch wie wirtschaftlich neue Perspektiven zu entwickeln. In den Fokus nehmen will das Literaturportal insbesondere Bereiche, die bei den vorigen Förderungsschritten noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Hierzu gehören die freie Theaterszene, Comic und Graphic Novel Artists, die beim letzten Mal eher rar blieben, aber auch Literaturzeitschriften. Ebenso will das Literaturportal dazu beitragen, dass die Kulturschaffenden mit Veranstaltungen weiter neue Formate ausprobieren und wieder bzw. weiter in direktem Kontakt mit ihrem Publikum treten.

Neue Schwerpunkte:

  • Theaterszene. Projekte wie das „Netzwerk Münchner Theatertexter*innen“ geben wichtige Impulse für die bayerische Literatur- und Theaterlandschaft mit häufig regional bezogenen Projekten etwa zur Münchner Panzerwiese oder Workshops für beginnende Theater-Autor*innen. Wie schon in der Vergangenheit, etwa bei dem performativen Abend „Immer weiter“ von Thomas Steierer, kann sich das LPB mit der Einbettung von Live-Streams und/oder Zusammenschnitten (Video/Audio) als Distributor, Multiplikator oder exklusiver Anbieter von performativen literarischen Angeboten positionieren.
  • Comics und Graphic Novel. Die Künstler*innen sollen gezielter in der Szene angesprochen werden, um diesen wichtigen Bereich besser im Literaturportal vertreten zu sehen.
  • Literaturzeitschriften. Bayern hat eine reichhaltige literarische Zeitschriftenkultur. Viele Publikationen fristen ein Nischen-Dasein und überleben durch Selbstausbeutung. Hier soll im Stil einer Kooperation die Akquise und Publikation von Texten im Literaturportal einerseits die jeweilige Zeitschrift mehr ins Bewusstsein der Literaturinteressierten heben, andererseits durch eine nachgängige Publikation der Texte in den Zeitschriften das Literaturportal selbst bekannter werden.

Einen eigenen Schwerpunkt bildet die Förderung aus Solidarität mit Autor*innen und freien Kulturschaffenden der Ukraine. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass sich die Kulturschaffenden derzeit in Bayern aufhalten oder dort in der Vergangenheit aufgehalten haben. Kulturschaffende, die wegen des Krieges nicht aus der Ukraine ausreisen können, sollen im Einzelfall mit berücksichtigt werden.

Nachdem das Literaturportal durch die letzte Förderung ein Netzwerk von Übersetzer*innen aufbauen konnte, will es diese in den Akquiseprozess einbeziehen und so die Qualität der eingereichten Beiträge von vornherein besser sichern. Im Gegenzug würden die Übersetzer*innen einen Eintrag im Autorenlexikon mit eigener Vita erhalten. Autor*innen soll weiter die Möglichkeit gegeben werden, Texte im Literaturportal Bayern zu veröffentlichen, die einen literarisch-ästhetischen, nicht aber politisch-agitierenden Charakter zeigen. Das Literaturprotal Bayern honoriert diese Beiträge und – im Falle transkultureller Leistungen – deren Übersetzungen ins Deutsche. Es kommen außer Texten auch Videos und Audios in Betracht.

Stärkung der Resilienz von Kultur im Zeitalter globaler Krisen

Das Literaturportal Bayern leistet einen wichtigen Beitrag, indem es die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit von Kultur in den Mittelpunkt stellt und dabei ihre Resilienz im Zeitalter globaler Krisen stärkt. Die Fortentwicklung der „Freien Szene“ besitzt somit eine besondere gesamtgesellschaftliche Relevanz. Wie eine Reihe qualitativ hochwertiger Beiträge aus den vorangegangenen Jahren zeigt, wirkt diese Art der Förderung ebenso positiv auf das Literaturportal zurück.

In diesem Sinne erscheint eine Fortsetzung der Unterstützung für Literatur- und Kulturschaffende der Freien Szene sinnvoll.

  • Das Literaturportal soll weiter von Beiträgen aus der Freien Szene profitieren, in dem diese z.B. Videos oder Audios ihrer Arbeiten zur Verfügung stellt. Außerdem kann das LPB mit redaktionellen Beiträgen, Interviews und weiterem generierten Content die Freie Szene deutlicher in den Fokus seiner Nutzer*innen stellen.
  • Die Projekte müssen im Kern literarisch sein, d.h. dass ein erkennbarer Bezug zur Literatur gegeben sein muss oder die Projekte selbst literarischer Natur sind. Voraussetzung bei transkulturellen Projekten ist immer die Vermittelbarkeit für ein deutschsprachiges Publikum.
  • Die maximale Höhe der einzelnen Förderbeträge soll auf 5.000 Euro begrenzt bleiben, um eine gewisse Breite der Förderung zu gewährleisten.
  • Die Höhe der Vergütung orientiert sich an den bisherigen Vorgaben. Eingestellt werden können auch Auszüge von aktuell entstehenden literarischen Projekten, die zu einem späteren Zeitpunkt an anderer Stelle publiziert werden; ein Text soll aber zuerst im Literaturportal Bayern erscheinen. Bereits publizierte Audios und Videos können nicht mehr gefördert werden.
  • Um der besonderen Situation der „Freien Szene“ zu entsprechen, können auch Kooperationen von mehreren Kulturschaffenden sich bewerben.
  • Anträge eher hergebracht arbeitender Autor*innen sollen je nach Antragslage weiterhin berücksichtigt werden.

Für nähere Informationen zur Veröffentlichung und Förderung durch das Literaturportal Bayern können sich Interessierte an diese E-Mail-Adresse wenden:
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