Kultur trotz Corona: „Wolfsgrund“. Hörbuch nach dem Roman von Gerda Stauner

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Vor dem ehemaligen Wirtshaus mit angeschlossener Brauerei wird jeden ersten Sonntag im Juli Kirchweih gefeiert. Foto: Adi Spangler

Gerda Stauner (* 1973 in Seubersdorf) lebt seit 1999 in Regensburg, ist verheiratet und hat einen Sohn. Nach dem Abitur studierte sie in Rosenheim Betriebswirtschaft. Zeitgleich mit ihrem Umzug nach Regensburg eröffnete sie das Themenhotel „Künstlerhaus“. Ihr erster Roman Grasmond erschien 2016 im SüdOst Verlag. Darin setzt sich die Autorin mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Menschen in der Oberpfalz auseinander. Ihre Texte beschäftigen sich mit den Themen Heimat, Identität und Vertreibung und lassen die jüngere Vergangenheit der Oberpfalz bildhaft wieder aufleben. Die Figuren für ihren zweiten Roman Sauforst – Vom Suchen und Finden der Heimat entstanden in Anlehnung an ihren eigenen Familienstammbaum. Wolfsgrund – Eine Spurensuche erschien im März 2019 und bildet den Abschluss der Trilogie um die Familie Beerbauer. Gerda Stauner ist erfolgreich mit unterschiedlichen Leseformaten an Schulen, Bibliotheken und bei Kulturveranstaltungen unterwegs. Sie gibt ihr Wissen in Schreibkursen weiter und engagiert sich in der Lese- und Schreibförderung für Jugendliche. 2018 vergab die Stadt Regensburg an sie den Kulturförderpreis für ihr literarisches Schaffen und ihr kulturelles Engagement.

Mit dem folgenden unveröffentlichten Hörbuch Wolfsgrund nach dem Roman der Autorin, gelesen von Melanie Rainer und Claus Christian Thomas, beteiligt sich Gerda Stauner an Kultur trotz Corona“, einem Projekt des Literaturportals Bayern zur Unterstützung bayerischer Literaturschaffender. Alle bisherigen Beiträge der Reihe finden Sie HIER.

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Wolfsgrund – Ein Hörbuch nach dem Roman von Gerda Stauner

 

Ein einsamer Wolf.

Ein verlassenes Dorf.

Zwei Menschen am Scheideweg.

Der Journalist Melchior Beerbauer steht vor einem Scherbenhaufen. Er ringt mit der Frage, ob er das Geheimnis um seinen unehelichen Sohn lüften soll, denn damit würde er seinen besten Freund verlieren. Zeitgleich beginnt er mit der Recherche über die ungeheuerliche Enteignung von vielen tausend Menschen zugunsten eines Truppenübungsplatzes. Ein einsamer Wolf, der immer wieder auf dem naturgeschützten Gelände gesichtet wird, weckt sein Interesse. Das wilde Tier, mit dessen Schicksal sich der heimatlose Melchior seltsam verbunden fühlt, deckt verschüttete Sehnsüchte in ihm auf.

2021 jährt sich die Vertreibung von über 3.000 Menschen vom Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes Hohenfels – mitten in der Oberpfalz – zum 70. Mal. Der Roman basiert auf Zeitzeugenberichten von ehemaligen Bewohnern, die diese schreckliche Zeit selbst erlebt haben. Während der Recherche wurde ein Wolf auf dem heute abgeriegelten und für militärische Zwecke genutzten Gebiet gesichtet und fand so seinen Weg in den Roman.

2019 stellte die Regensburger Schriftstellerin Gerda Stauner den Roman im aufgelassenen Dorf Schmidheim vor. Zu Gast waren unter vielen anderen Besuchern fünf der ehemaligen Bewohner des Ortes, die dieses 1951 verlassen mussten. Der Regisseur und Autor Josef Rödl war ebenfalls anwesend. Seine Familie bewirtschaftete ursprünglich das Wirtshaus, dessen Mauern immer noch zu sehen sind und welches eine wichtige Rolle im Roman spielt. Auch heute noch treffen sich die ehemaligen Bewohner mit ihren Familien jeden ersten Sonntag im Juli auf dem Platz vor der Kapelle und feiern dort zusammen Kirchweih.

 

Gerda Stauner bei der Buchvorstellung ihres Romans Wolfsgrund. Foto: Adi Spangler

Die Sprecher:

Melanie Rainer studierte Schauspiel, Gesang und Tanz an der Universität der Künste in Berlin. Sich auszudrücken, in andere Rollen zu schlüpfen, mit der Stimme als Instrument umzugehen und die Bühne als Spielplatz für Erwachsene zu sehen ist das, was sie am meisten begeistert. Ihre Reise führte sie über Berlin, Erfurt, Leipzig, Nürnberg, Schwäbisch Hall schließlich nach Regensburg. Seit 2015 spielt sie zudem für Kinder (und Erwachsene) „Farbenzauber – das Musical für Kinder“, eine komplett selbstentwickelte Produktion, die sehr viel Spaß mit sich bringt.

Claus Christian Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Sprecher, Redakteur, Musiker und Kameramann. Er lebt in der Region, in der Wolfsgrund angesiedelt ist.

Der Produzent:

Adi Spangler hat seit über 30 Jahren mit Sound zu tun. Ob als Gitarrist, Hörbuch- oder Musikproduzent beim Plum Garden Studio: auf sein Gehör ist Verlass. Er ist erst dann zufrieden, wenn jede Kleinigkeit stimmt und nichts den Hörgenuss stört.

Links: Die geladenen Gäste vor der wiederaufgebauten Kapelle, ganz rechts Josef Rödl. Rechts: Die Reste der ehemaligen Wirtschaft, aus der die Familie von Josef Rödl ursprünglich stammt. Fotos: Adi Spangler

Track 1:

Track 2:

© Gerda Stauner

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