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Geb.: 0. 0.0000 in München
© Heike Ulrich Fotowork

Marion Zechner

Marion Zechner wird als Tochter eines österreichischen Vaters und einer deutschen Mutter in München geboren. Mit ihrem Schreiben schafft sie sich selbst und ihren Lesern einen Raum der Möglichkeiten, ohne dabei die Realität und ihre Ernsthaftigkeit aus den Augen zu verlieren. 

Werdegang

Während ihres Sozialarbeit-Studiums wird sie zum ersten Mal Mutter. Sie absolviert eine therapeutische Weiterbildung und beginnt eine Tätigkeit in der Suchthilfe. Für ihre Leidenschaft – das Schreiben – bleibt in den ersten Jahren ihres Berufslebens wenig Zeit. Ab Ende Zwanzig besucht sie regelmäßig Seminare und Schreibwerkstätten und veröffentlicht erste Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften. 2018 beendet sie das Fernstudium Prosaschreiben bei der Textmanufaktur, 2021 ist sie mit einem Beitrag Teil des Projekts Kultur trotz Corona. In den folgenden Jahren werden drei weitere Texte im Rahmen des Projekts Neustart Freie Szene – Literatur veröffentlicht. Marion Zechner lebt mit ihrer Familie in München.

Wichtige Werke (Auswahl)

Marion Zechners Debütroman Bewölkt aber trocken erscheint 2021 im Leykam Verlag. In dem Roman erzählt sie die Geschichte einer alkoholsüchtigen Frau, die eine „Achterbahnfahrt zwischen Verzweiflung und der Entschlossenheit nüchtern zu bleiben“ erlebt. 

Stil / Rezeption 

Marion Zechner reflektiert über ihr eigenes Schreiben: „Kunst ist für mich – genau wie das Leben – ein Prozess des Sichtbarwerdens. Es ist das Sich-Einlassen auf den Kontingenzraum, auf das was (auch noch) möglich wäre. Ich kann im Vorhinein nicht wissen, wo ein Text sich hin entwickelt. Deswegen kann und will ich mich nicht einem bestimmten Stil oder Genre zuordnen. Heute probiere ich es so, und – würde ich dieselbe Geschichte in einem Monat, einem Jahr oder zehn Jahren erzählen – wäre es eine völlig andere. Weil ich eine andere bin. Weil die Welt eine andere ist. Das ist das Spannende. Am Schreiben. Und am Leben.“ 

Über ihren Debütroman Bewölkt aber trocken schreibt die Seite Belletristik-Couch: „Durch die Augen von Lucy werden wir hineingezogen in die abgerissenen Gedankenfäden, das Gefühl, wie sich die Wirklichkeit langsam verrückt. Wir erleben hautnah den Alltag einer Entwöhnungsklinik, begegnen echten Persönlichkeiten und sind dankbar für die vielen komischen Momente. Und für ein Roman-Debüt, in dem tiefer Ernst und überbordender Witz auf großartige Weise zusammenfinden.“ 

Senta Wagner befindet im Morehotlist-Magazin: „Kompositorisch geschickt legt Zechner typografisch unterschiedlich gestaltete Erzählebenen grob über den Zeitraum eines Jahres an [...] Dialogreich verpackt, sprunghaft werden die Wochen, Monate vor der Einweisung wiedergegeben. Erzählen und Erleben kommen in Bewölkt aber trocken haarscharf zur Deckung, schrittchenweise werden Handlungen und Gespräche, die ironische, oft amüsierte Kommentierung selbiger, monologische Selbstbefragungen und Reflexionen vor allem im Stil eines Tagebuchs mit Datumsangaben aufgezeichnet. Das geht von sprachlich abgehakt und vage konsistent über in einen zunehmend ruhigeren, bildhaften Sprachfluss. Das Offenherzige der Erzählerin macht sie beim Lesen in hohem Maße nahbar und authentisch. Marion Zechner hat mit Lucia eine dünnhäutige Frauenfigur geschaffen, die schlingert, bricht und kämpft.“

In der Laudatio zur Vergabe des Arbeitsstipendiums des Freistaats Bayern lobt Dr. Peter Czoik: „Meisterhaft versteht es Zechner, die Parallel-Galaxie des Vaters mit der Lebenswirklichkeit des Sohnes zu kombinieren – als Sozialarbeiterin in einer Suchtberatungsstelle kennt die Autorin ihre Materie.“

Preise & Auszeichnungen

Mit einem Ausschnitt aus ihrem Debütroman ist Marion Zechner 2020 für den Irseer Pegasus nominiert und gewinnt den österreichischen Literaturpreis Schreiberei. 2024 erhält sie das Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern im Bereich Jugendbuch für ihr Romanvorhaben Lass mal leben.

Verfasst von: Marion Zechner / Bayerische Staatsbibliothek


Externe Links:

Literatur von Marion Zechner im BVB

Marion Zechner auf der Seite des Leykam Buchverlags