Christoph Ransmayr erhält Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten

Christoph Ransmayr wird mit dem Bayerischen Buchpreis 2018 für sein schriftstellerisches Lebenswerk ausgezeichnet. Er erhält den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. Der Preis wird ihm im Rahmen der Preisverleihung des Bayerischen Buchpreises 2018 am 6. November in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz von Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreicht.

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Christoph Ransmayr ist ein Reisender, ein Chronist, ein großer Erzähler von Menschheitsgeschichten. Er wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Er hat die entlegensten Gegenden, Wüsten und Gebirge bereist und in seinem Werk erzählerisch kartographiert.

Neben seinen Romanen Die Schrecken des Eises und der Finsternis, Die letzte Welt, Morbus Kitahara, Der fliegende Berg, Atlas eines ängstlichen Mannes und Cox oder Der Lauf der Zeit erschienen bisher zehn Spielformen des Erzählens, darunter zuletzt Gerede. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen.

Christoph Ransmayrs Bücher wie seine Reden zeugen von seinem engagierten politischen Bewusstsein. Schonungslos berichtet er von Krieg, Gräuel und Folter, von Gedankenlosigkeit und menschenverachtendem Denken. Dem setzt Christoph Ransmayr Geschichten entgegen von großer Menschlichkeit, in denen wir das Gemeinsame erkennen. Zu den vornehmsten Möglichkeiten der Literatur zählt er die Förderung der Vorstellungskraft durch das Erzählen vom tatsächlichen Leben des Einzelnen, um so gegen Dogma und Klischee, die Voraussetzungen aller Barbarei, zu immunisieren und darin vielleicht sogar eine Ahnung von Glück zu finden.

»Christoph Ransmayr versteht es, uns schreibend die Welt zu erschließen – ohne Hast, mit Blick fürs Große im Kleinen, für das, was über kulturelle Grenzen und verschiedene Zeit- und Sprachräume hinweg verbindet. Seine Bücher wie zum Beispiel Atlas eines ängstlichen Mannes, Cox oder der Lauf der Zeit, Die Schrecken des Eises und der Finsternis oder Der fliegende Berg sind voller Abenteuer, Mythen, Exotik und außergewöhnlicher Begebenheiten. Ransmayrs Werk ist spannend und unterhaltsam. Es verbindet historische Tatsachen mit Fiktionen und Schlaglichtern auf die Gegenwart. Als reisender Schreiber oder schreibender Reisender begeistert Rans-mayr Leser und Kritiker zugleich und weckt die Sehnsucht nach dem Unentdeckten«, so Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

Der Ehrenpreis des Bayerischen Buchpreises wird in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. In den vergangenen Jahren wurde er an Tomi Ungerer (2017), Ruth Klüger (2016), Cornelia Funke (2015) sowie Silvia Bovenschen (2014) verliehen.

Mit dem Bayerischen Buchpreis wird zudem die beste Neuerscheinung des Jahres in der Kategorie Belletristik sowie der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet. Welche Werke in diesem Jahr prämiert werden, entscheidet die Jury, der Dr. Svenja Flaßpöhler, Knut Cordsen und Sandra Kegel angehören, in einer Live-Diskussion während der Preisverleihung. Nominiert sind in diesem Jahr die Romane Töchter von Lucy Fricke, Wie ich fälschte, log und Gutes tat von Thomas Klupp und Archipel von Inger-Maria Mahlke sowie, in der Kategorie Sachbuch, die Bücher Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt von Thomas Bauer, Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919–1929 von Wolfram Eilenberger und Opfer. Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne von Svenja Goltermann.

Die Preisverleihung wird am 6. November ab 19.00 Uhr live vom Bayerischen Rundfunk im Internet übertragen.

Der Bayerische Buchpreis 2018 wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern veranstaltet und gefördert von der Bayerischen Staatskanzlei. Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und DIE ZEIT, Förderer sind das PS-Sparen der bayerischen Sparkassen, Media Control und der Verein zur Leseförderung.

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