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18.09.2018, 14:16 Uhr
Redaktion
Betriebsgeflüster
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Sechs Bücher für den Bayerischen Buchpreis 2018 nominiert

Für den Bayerischen Buchpreis 2018 hat die Jury in den Kategorien Sachbuch und Belletristik jeweils drei Nominierungen bekannt gegeben. Am 6. November 2018 diskutiert die Jury des Bayerischen Buchpreises vor geladenem Publikum und in Anwesenheit der nominierten Autorinnen und Autoren über die sechs Bücher und entscheidet live über die diesjährigen Preisträger und Preisträgerinnen. Prämiert wird die beste deutschsprachige Neuerscheinung des Jahres in den Kategorien Sachbuch und Belletristik. 

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Belletristik

Lucy Fricke Töchter – Rowohlt

Thomas Klupp  Wie ich fälschte, log und Gutes tat – Berlin Verlag

Inger-Maria Mahlke Archipel – Rowohlt

 

Sachbuch

Thomas Bauer Die Vereindeutigung der Welt – Reclam

Wolfram Eilenberger Zeit der Zauberer – Klett-Cotta

Svenja Goltermann Opfer – S. Fischer

 


 

Lucy Fricke  Töchter

Zwei Frauen brechen auf zu einer Reise in die Schweiz, mit einem todkranken Vater auf der Rückbank. Eine letzte, finale Fahrt soll es werden, doch nichts endet, wie man es sich vorgestellt hat, schon gar nicht das Leben. Manche Geschichten fangen mit dem Tod erst an, und nicht jeder Tod darf als sicher gelten. Martha und Betty kennen sich, seit sie zwanzig sind. Sie entscheiden sich fürs Durchbrettern. Vor sich haben sie das Ziel, von hinten drängt das nahende Unglück. Mit einem Humor aus Notwehr und einer Wahrhaftigkeit, die weh tut, erzählt Lucy Fricke von Abschieden, die niemandem erspart bleiben, von Vätern, die zu früh verschwinden, und von einer Schuld, vor der man sich auch auf der abgelegensten Insel nicht verstecken kann. Eine Reise Richtung Süden, immer tiefer hinein in die Abgründe der eigenen Geschichte.

Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet; zuletzt war sie Stipendiatin der Deutschen Akademie Rom und im Ledig House, New York. Nach Durst ist schlimmer als Heimweh, Ich habe Freunde mitgebracht und Takeshis Haut ist dies ihr vierter Roman. Sie lebt in Berlin.

 

Thomas Klupp Wie ich fälschte, log und Gutes tat

Weiden ist eine Vorzeigestadt: Die Wirtschaft brummt, von den Lady-Lions gibt es Charity-Barbecues für Flüchtlinge, das Gymnasium startet eine MINT-Initiative, die Tennisjugend gewinnt das Landesfinale, und seit Schuljahresbeginn prangen überall Antidrogenplakate der Champions mit dem Slogan: »Geh ans Limit! Ohne Speed!«. Benedikt Jäger und seine Freunde sind mittendrauf zu sehen und stecken mittendrin in dieser schönen Welt: Die Nächte feiern sie im »Butterhof«, wie sie ihre Schulnoten vor den erfolgsgierigen Eltern verbergen, steht in den Sternen, und dass die Lady-Lions ausgerechnet den Unterweltkönig Crystal-Mäx mit einer Finanzspritze unterstützen, macht die Lage noch unübersichtlicher.

Thomas Klupp wurde 1977 in Erlangen geboren, war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste und lehrt als Dozent am Literaturinstitut der Universität Hildesheim. Sein von der Kritik gefeiertes Romandebüt Paradiso wurde mit dem Nicolas-Born-Förderpreis und dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Er war Stipendiat beim 10. Klagenfurter Literaturkurs und erhielt 2011 den Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb. Thomas Klupp lebt und arbeitet in Hildesheim und Berlin.

 

Inger-Maria Mahlke Archipel

Julio, el portero, war nicht immer der Pförtner. Doch heute, mit über neunzig Jahren, hütet er die Türen im Asilo, dem Altenheim von La Laguna. Von ihm und von denen, die seinen Weg kreuzten, von dem, was sie liebten, flohen oder gesucht haben, auf der Insel und im Leben, erzählt dieser Roman. Er führt in die Tiefen des vergangenen Jahrhunderts, ein Jahrhundert mit vielen Gesichtern. Und es zeigt sich noch heute viel Gestern darin.

Inger-Maria Mahlke wuchs in Lübeck und auf Teneriffa auf, studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. Ihr Debütroman Silberfischchen wurde 2010 mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Für einen Auszug aus ihrem Roman Rechnung offen bekam sie beim Bachmann-Wettbewerb 2012 den Ernst-Willner-Preis zugesprochen; 2014 erhielt sie den Karl-Arnold-Preis der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

 


 

Der Jury gehören Dr. Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des „Philosophie Magazins“, Sandra Kegel, Literaturredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Kulturredakteur des Bayerischen Rundfunks Knut Cordsen an. Dotiert ist der Bayerische Buchpreis in den Kategorien Sachbuch und Belletristik mit jeweils 10.000 Euro. Außerdem erhalten die ausgezeichneten Autorinnen und Autoren eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan in Form eines Löwen. Die Preisverleihung findet in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz statt.

Ausgezeichnet wird an dem Abend auch ein Schriftsteller bzw. eine Schriftstellerin für sein/ihr herausragendes Lebenswerk mit dem »Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten«.

Die Preisverleihung wird am 6. November ab 19.00 Uhr live vom Bayerischen Rundfunk im Internet übertragen.

Der Bayerische Buchpreis 2018 wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern veranstaltet und gefördert von der Bayerischen Staatskanzlei. Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und DIE ZEIT, Förderer sind das PS-Sparen der bayerischen Sparkassen, Media Control und der Verein zur Leseförderung.

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