Info
Kardinal-Faulhaber-Str. 1,
80333 München
Leitung: Gregor Wöltje, Michael Kern
Telefon: 089 21540790
Fax: 089 255493319
Website
Kontakt:
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The Lovelace

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Das Münchner Hotel The Lovelace – Happening-Lokalität, Pop-up-Projekt, Wohlfühl-, Kunst- und Kulturraum. Auf 4.800 Quadratmetern steht den Münchnern seit Sommer 2017 das Hotel in der Kardinal-Faulhaber-Straße als Zwischennutzungsprojekt zur Verfügung – in unmittelbarer Nähe zum Literaturhaus München. Mit Bars, Läden, einer sehenswerten Aussichtsterrasse und Restaurants lädt es zum Verweilen ein.

Für zwei Jahre haben Michael Kern und sein Geschäftspartner Gregor Wöltje aus den ehemals sterilen Bankräumen ein Gesamtkunstwerk erschaffen. Rund zwei Millionen Euro soll der Umbau gekostet haben. Das Ergebnis ist sehenswert: Allein die sich im dritten Stock befindliche Bar mit ihrem L-förmigen Tresen, der der längste der Stadt sein soll, den von den Wänden rankenden Pflanzen und der gold-verzierten Fassade ist schon einen Besuch wert.

 

Außenansichten des Lovelace © 1: Thomas Mandl / 2&3: Steve Herud / 4: Lisa Miletic

 

2019 soll wieder Schluss sein mit dem Projekt. Eine kurze Zeitspanne, die genutzt werden will. Der Gedanke hinter dem Hotel-Happening ist, dass sich Gäste aus aller Welt mit den hiesigen Stadtbewohnern mischen sollen, um gemeinsam Kultur jeglicher Art zu erfahren. Das Lovelace verbindet Politik mit Pop, Kunst mit Kommerz, Gesellschaft mit Individuum. Ein Ort, an dem alles passieren darf. In den öffentlich zugänglichen Räumen, den Bars, Cafés und Restaurants finden jeden Tag neue Veranstaltungen statt: Modenschauen, Filmvorführungen, Konzerte, Partys, Musik-Events und Lesungen.

 

Öffentliche Bereiche und Bar © 1-3: Steve Herud / 4: Thomas Kiewning

 

Neben den öffentlichen Räumen befinden sich die 30 Hotelzimmer, ehemalige Büros der Bankvorstände, schalldicht und für jedermann buchbar, wenn auch nicht ganz billig. Dafür bieten die Zimmer gutes Design bis ins Detail, etwa jeweils mit einer eigenen Auswahl von Zeitschriften und Büchern aus dem Buch-Café Lost Weekend in der Schellingstraße. Der dritte Stock, sozusagen Herzstück des Hotels, wartet mit vier Bars, zwei Studios, die für Veranstaltungen gemietet werden können, und einer Terrasse mit Blick auf den Münchner Dom auf. In den Stockwerken darunter kann man durch Pop-up-Läden, einen Barber-Shop, einen Coffee-Shop und vieles andere stöbern.

 

Blick in die Hotelzimmer © Steve Herud

 

Auch für die Literatur- und Medienszene ist das Lovelace „the place to be“. Anfang März versammelten sich hier beispielsweise die Münchner Blogger zu einem Medienkongress, um in Workshops, Talks und einer Party über neue Trends in Marketing, Social Media und alle Themen rund ums digitale Publizieren zu diskutieren. Ein Festival der Digitalen Bohème.

Im Februar war das Magazin Reportagen zu Gast und erzählte Geschichten aus Indien. Im Dezember konnte man Bibiana Beglau lauschen, wie sie aus dem Buch Rave von Reinald Goetz vorlas und den Gästen die Liebesgeschichte zu Münchens ehemaliger Techno-Szene Ende der 1990er-Jahre nochmals ins Bewusstsein rief. Im November wurde es dann etwas besinnlicher, als Hans Otto Seitscheck sein neues Buch Religionsphilosophie als Perspektive vorstellte.

Außerdem durfte das Lovelace auch im Rahmen des 8. Münchner Literaturfestes als Räumlichkeit nicht fehlen. Zum Abschluss des Literaturfestes wurde im Hotel eine Indie-Party im Zeichen der Liebe gefeiert. Umrahmt von Musik der Lovelace Hotel Band las der Zeit-Kolumnist Stephan Porombka aus seinem Buch Es ist Liebe, und Jovana Reisinger und Jörg Sundermeier versetzten die Gäste in die erotische Welt der Jahrhundertwende zurück und rezitierten aus den Tagebüchern Erich Mühsams.

 

Lesungen, Parties und Konzerte im Lovelace © 1: Steve Herud / 2-4: Thomas Kiewning

 

Die Süddeutsche Zeitung hat somit recht, wenn sie behauptet, „ein Ort, der eigentlich viel zu herrlich ist, als dass er in gut zwei Jahren wieder verschwinden muss.“

Verfasst von: Marlena Simmet

Externe Links:

The Lovelace – Hotelzimmer

The Lovelace – Konzept