Info
Geb.: 6. 8.1890 in Brendlorenzen
Gest.: 14.9.1964 in Landshut
Titel: Dr. med.
Namensvarianten: August Frank (wirkl. Name)

Frank Augustin

Hinter dem Pseudonym Frank Augustin verbirgt sich der am 6. August 1890 im unterfränkischen Straßendorf Brendlorenzen (durch das der „Fränkische Marienweg“ führt) geborene Dr. med. August Frank. Der gebürtige Unterfranke zieht von Soest kommend am 16. Juni 1930 nach Landshut, wo er in der Funktion eines bestellten Regierungs-Medizinalrats als Versorgungsarzt praktiziert.

Erste Romane erscheinen nach dem Zweiten Weltkrieg als sog. Zeitungs-Fortsetzungsromane, u.a. in der Engadiner Post (1951) oder im Oberländer Tagblatt (1955). Selbstständige Veröffentlichungen kommen im katholischen Manz-Verlag heraus, der damals der Erzdiözese München-Freising gehört. Heute besitzt der Klett-Konzern den noch bestehenden Teil des Verlags als Lernmittelverlag.

1952 erscheint Die graue Straße. Lebensroman eines Arztes (2. Aufl. 1954), in dem sich ein Arzt nach vermeintlichen Schicksalsschlägen von der akademischen Laufbahn abwendet und eine Praxis in einem Arbeiterviertel einer rheinischen Industriestadt übernimmt – ein Roman mit viel Tragik, Liebe und einem Happy-End. Die Alter Ego-Figur des Romans, Johannes, berichtet „von Waldsassen, wo er die Kindheit verlebte“, und besucht auch „das kleine Städtchen Weiden in der Oberpfalz“.

Und zum Tag ward die Nacht (1954) heißt Augustins „Kriegsgefangenen-Roman“, der wohl zeitgenössisch dazu beitragen soll, dass seine „Mitgefangenen, die noch nicht heimdurften, nicht vergessen werden“ (Original-Widmungstext des Autors vom 15. Dezember 1954), ein Beitrag zur sog. „Trümmerliteratur“.

Mit Der Ruf aus der Ferne (1955) befasst sich Frank Augustin thematisch mit der Fremdenlegion, da besonders nach dem Zweiten Weltkrieg unzählige, meist heimatlos gestrandete Deutsche sich neuorientierend und abenteuerlustig bei der französischen Fremdenlegion meldeten und desillusioniert in „Indochina“ oder Algerien landeten. Auch Walter Kolbenhoff verarbeitet das Anwerbungsthema für die Fremdenlegion in seinem fünf Jahre später erschienenen Kriminalroman Die Kopfjäger (1960).

1956 erscheint der Erzählband Und es lohnt sich doch. Es folgen die Romane Das hohe Spiel (1957 – nach einem Verzeichnis der Münchner Stadtbibliothek angeblich bereits 1933 erschienen!) und Francesca (1957).

Der populäre Unterhaltungsromancier Frank Augustin zählt zu den sog. „Dichterärzten“, worunter z.B. Paul Fleming, Friedrich Schiller, Gottfried Benn, Hans Carossa, Heinz Schauwecker, Heinar Kipphardt, Ernst Augustin, Rainald Goetz oder Thomas Bäumler zählen. Seit 1969 existiert der Bundesverband Deutschsprachiger Schriftstellerärzte (BDSÄ), dem der 1964 in Landshut verstorbene Autor jedoch nicht mehr angehört.

Verfasst von: Bernhard M. Baron / Bayerische Staatsbibliothek

Sekundärliteratur:

Schuder, Werner (Hg.) (1963): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 54. Jg., Walter de Gruyter-Verlag, Berlin, S. 167.


Externe Links:

Literatur von Frank Augustin im BVB

Bundesverband Deutschsprachiger Schriftstellerärzte

Stadtarchiv Landshut