Jonas Lüscher
Der schweizerisch-deutsche Schriftsteller und Essayist Jonas Lüscher, Jahrgang 1976, steht bereits mit seiner ersten Novelle auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Auch seine weiteren Werke werden vielfach ausgezeichnet.
Werdegang
Jonas Lüscher wächst in Bern auf, wo er von 1994 bis 1998 am Evangelischen Lehrerseminar Muristalden eine Ausbildung zum Primarlehrer macht. Danach arbeitet er einige Jahre als Dramaturg und Stoffentwickler in einer Filmproduktion in München. Er studiert dort an der Hochschule für Philosophie (2005-2009), nebenbei arbeitet er freiberuflich als Lektor. Nach Erlangung des Magistergrades 2009 ist Lüscher zwei Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) der LMU München und Ethiklehrer an der Staatlichen Wirtschaftsschule München.
Ab Februar 2011 promoviert er an der ETH Zürich bei Michael Hampe, gefördert durch ein ETH Research Grant, über die Bedeutung von Narrationen für die Beschreibung sozialer Komplexität vor dem Hintergrund von Richard Rortys Neo-Pragmatismus. 2014 verlässt er die ETH, ohne seine Dissertation abzuschließen.
Wichtige Werke (Auswahl)
Seine erste Novelle Frühling der Barbaren erscheint im Januar 2013 im Verlag C. H. Beck. Frühling der Barbaren erzählt die Geschichte des Schweizer Fabrikerben Preising, der auf einer Geschäftsreise in einem tunesischen Oasenresort Zeuge aufwändiger Hochzeitsvorbereitungen wird, als sich plötzlich die Finanzkrise zur Katastrophe entwickelt: Das britische Pfund stürzt ab, England wird bankrott, und Preising muss mit ansehen, wie alles außer Kontrolle gerät und in einem Massaker mündet.
In seinem Roman Kraft (2017) erzählt Jonas Lüscher von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann. 2020 erscheint seine Poetikvorlesung Ins Erzählen flüchten. Zusammen mit Michael Zichy publiziert Lüscher ein Jahr später den politischen Band Der populistische Planet. Berichte aus einer Welt in Aufruhr. 2025 erscheint sein zweiter Roman Verzauberte Vorbestimmung.
Stil / Rezeption
Der erzählerische Rahmen von Frühling der Barbaren – Preising befindet sich in einer psychiatrischen Klinik und erzählt von den Vorgängen im Hotel – erinnert nicht zuletzt an Thomas Bernhard: „Ein Ich-Erzähler gibt wieder, wie der handlungs-, aber keineswegs redegehemmte Preising die Story der aus dem Ruder laufenden Hochzeitsfeier auf gemeinsamen Spaziergängen erzählt. Beide befinden sich in einer psychiatrischen Klinik; warum, bleibt offen.“ (Ina Hartwig)
Preise & Auszeichnungen
Neben zwei Nominierungen für den Deutschen und Schweizer Buchpreis wird Frühling der Barbaren 2013 mit dem Franz-Hessel-Preis, dem Berner Literaturpreis und dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet.
Für seinen Roman Kraft (2017, ebenfalls C. H. Beck) wird Jonas Lüscher 2017 mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet: „In dieser um den Tübinger Rhetorik-Professor Richard Kraft kreisenden Geschichte geht es um das von der neuen Zeit, der Zukunft inkubierte Silicon Valley und die 'quantitativ Verblendeten' der digitalen Revolution ebenso wie um die Verzweiflung eines klassischen Sozialliberalen an den Auswüchsen des vollends marktgläubig gewordenen Neoliberalismus.“ 2022 erhält er den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich.
2012/13 verbringt Jonas Lüscher mit einem Stipendium des Schweizer Nationalfonds neun Monate als Visiting Researcher am Comparative Literature Department der Stanford University.
Mitgliedschaften
Er ist Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland und im P.E.N. Berlin. Im Jahr 2018 wird er als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Schönen Künste gewählt. Drei Jahre später tritt er aus Protest gegen die verständnisvollen Äußerungen des Akademiepräsidenten Winfried Nerdinger zur coronaskeptischen Kunstaktion „allesdichtmachen“ aus der Akademie aus.
Der schweizerisch-deutsche Schriftsteller und Essayist Jonas Lüscher, Jahrgang 1976, steht bereits mit seiner ersten Novelle auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Auch seine weiteren Werke werden vielfach ausgezeichnet.
Werdegang
Jonas Lüscher wächst in Bern auf, wo er von 1994 bis 1998 am Evangelischen Lehrerseminar Muristalden eine Ausbildung zum Primarlehrer macht. Danach arbeitet er einige Jahre als Dramaturg und Stoffentwickler in einer Filmproduktion in München. Er studiert dort an der Hochschule für Philosophie (2005-2009), nebenbei arbeitet er freiberuflich als Lektor. Nach Erlangung des Magistergrades 2009 ist Lüscher zwei Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) der LMU München und Ethiklehrer an der Staatlichen Wirtschaftsschule München.
Ab Februar 2011 promoviert er an der ETH Zürich bei Michael Hampe, gefördert durch ein ETH Research Grant, über die Bedeutung von Narrationen für die Beschreibung sozialer Komplexität vor dem Hintergrund von Richard Rortys Neo-Pragmatismus. 2014 verlässt er die ETH, ohne seine Dissertation abzuschließen.
Wichtige Werke (Auswahl)
Seine erste Novelle Frühling der Barbaren erscheint im Januar 2013 im Verlag C. H. Beck. Frühling der Barbaren erzählt die Geschichte des Schweizer Fabrikerben Preising, der auf einer Geschäftsreise in einem tunesischen Oasenresort Zeuge aufwändiger Hochzeitsvorbereitungen wird, als sich plötzlich die Finanzkrise zur Katastrophe entwickelt: Das britische Pfund stürzt ab, England wird bankrott, und Preising muss mit ansehen, wie alles außer Kontrolle gerät und in einem Massaker mündet.
In seinem Roman Kraft (2017) erzählt Jonas Lüscher von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann. 2020 erscheint seine Poetikvorlesung Ins Erzählen flüchten. Zusammen mit Michael Zichy publiziert Lüscher ein Jahr später den politischen Band Der populistische Planet. Berichte aus einer Welt in Aufruhr. 2025 erscheint sein zweiter Roman Verzauberte Vorbestimmung.
Stil / Rezeption
Der erzählerische Rahmen von Frühling der Barbaren – Preising befindet sich in einer psychiatrischen Klinik und erzählt von den Vorgängen im Hotel – erinnert nicht zuletzt an Thomas Bernhard: „Ein Ich-Erzähler gibt wieder, wie der handlungs-, aber keineswegs redegehemmte Preising die Story der aus dem Ruder laufenden Hochzeitsfeier auf gemeinsamen Spaziergängen erzählt. Beide befinden sich in einer psychiatrischen Klinik; warum, bleibt offen.“ (Ina Hartwig)
Preise & Auszeichnungen
Neben zwei Nominierungen für den Deutschen und Schweizer Buchpreis wird Frühling der Barbaren 2013 mit dem Franz-Hessel-Preis, dem Berner Literaturpreis und dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet.
Für seinen Roman Kraft (2017, ebenfalls C. H. Beck) wird Jonas Lüscher 2017 mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet: „In dieser um den Tübinger Rhetorik-Professor Richard Kraft kreisenden Geschichte geht es um das von der neuen Zeit, der Zukunft inkubierte Silicon Valley und die 'quantitativ Verblendeten' der digitalen Revolution ebenso wie um die Verzweiflung eines klassischen Sozialliberalen an den Auswüchsen des vollends marktgläubig gewordenen Neoliberalismus.“ 2022 erhält er den Max Frisch-Preis der Stadt Zürich.
2012/13 verbringt Jonas Lüscher mit einem Stipendium des Schweizer Nationalfonds neun Monate als Visiting Researcher am Comparative Literature Department der Stanford University.
Mitgliedschaften
Er ist Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland und im P.E.N. Berlin. Im Jahr 2018 wird er als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Schönen Künste gewählt. Drei Jahre später tritt er aus Protest gegen die verständnisvollen Äußerungen des Akademiepräsidenten Winfried Nerdinger zur coronaskeptischen Kunstaktion „allesdichtmachen“ aus der Akademie aus.