Info
Geb.: 21. 8.1872 in Riga
Gest.: 5. 8.1942 in München
Fotografie (Postkarte) (Bayerische Staatsbibliothek München/Porträtsammlung)
Namensvarianten: Diedrich Heinrich Corfitz Holm [ursprünglicher Name], Anthropos [Pseudonym]

Korfiz Holm

Als Sohn baltendeutscher Eltern wird Korfiz Holm 1872 in Riga geboren. Als Verleger widmet er sich vor allem den deutschen Schriftstellern Max Dauthendey, Frank Wedekind, Franziska zu Reventlow und Lena Christ und übersetzt zahlreiche Werke der russischen Literatur. Als Autor verfasst er Novellen, Romane und Dramen, die meisten sind bis heute wenig bekannt. Er stirbt 1942 in München

Werdegang

In Riga besucht er das Gymnasium und kommt nach der Scheidung der Eltern nach Lübeck, wo er die letzten beiden Gymnasialjahre absolviert und Mitschüler Thomas Manns wird. Nach dem Abitur 1894 studiert Holm zunächst in Berlin Jura, um dann ein Jahr später in München eine einjährige Militärzeit beim kgl. Bayer. Leibregiment abzuleisten.

Durch einen Zufall kommt er mit dem Verleger der Zeitschrift Simplicissimus Albert Langen in Berührung: Weil Holms Mutter die Verlage von Josef „Albert“ und „Albert“ Langen verwechselt, tritt er noch im selben Jahr als Volontär in Langens Verlag ein, wird 1898 Prokurist, nach seinem Tod 1909 Kurator, zehn Jahre später Mitbesitzer und nach der Fusion mit dem Georg Müller Verlag 1932 Mitgeschäftsführer.

Wichtige Werke (Auswahl)

In München ansässig, veröffentlicht Holm schon 1896 im neu gegründeten Satireblatt Simplicissimus erste Gedichte. Für den Simplicissimus engagiert er den ehemaligen Schulkameraden und Turnzögling Thomas Mann. Als Verleger widmet er sich vor allem den deutschen Schriftstellern Max Dauthendey, Frank Wedekind, Franziska zu Reventlow und Lena Christ, aber auch den skandinavischen wie Selma Lagerlöf und Knut Hamsun. Darüber hinaus übersetzt Holm zahlreiche Werke der russischen Literatur (Gogol, Dostojewski, Tschechow, Gorki, Tolstoj).

Als Autor schreibt er insbesondere in den ersten beiden Jahrzehnten seiner Münchner Zeit Novellen, Romane und Dramen, darunter den München- und Künstlerroman Herz ist Trumpf (1917). Mit Ausnahme des Erinnerungsbuches ich – kleingeschrieben. Heitere Erlebnisse eines Verlegers (1932; Neuausgabe 1940 unter dem Titel Farbiger Abglanz) sind die meisten seiner Werke bis heute wenig bekannt.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Goepfert, Günter (2004): Korfiz Holm (21.8.1872 – 5.8.1942). Lebenselixier: Arbeit und Humor. In: Schweiggert, Alfons; Macher, Hannes S. (Hg.): Autoren und Autorinnen in Bayern. 20. Jahrhundert. Bayerland Verlag, Dachau, S. 72-74.


Externe Links:

Literatur von Korfiz Holm im BVB

Literatur über Korfiz Holm im BVB

Korfiz Holm in der Wikipedia