Wilhelm Dusch
Wilhelm Dusch wird als Sohn eines Schneiders 1871 in Bad Tölz geboren. Der Meistersänger sowie Spruchsprecher der Bürger-Sänger-Zunft dichtet in oberbayerischer Mundart. Neben Gedichten verfasst Dusch zahlreiche Artikel zu alpinistischen Themen und ein Festspiel. 1927 stirbt er in Planegg.
Werdegang
Mit zehn Jahren besucht Wilhelm Dusch das Königliche Realgymnasium in München, dessen Lehrern er später ein Spottgedicht mit dem Titel „O Realgymnasium“ widmet (eine Abschrift ist im Besitz der Monacensia). Dusch tritt anschließend in den Postdienst ein und erreicht zuletzt die Position eines Oberpostinspektors. Er verheiratet sich mit Hermine Lutz, mit der er drei Kinder hat. Über Jahrzehnte hinweg ist er Meistersänger sowie Spruchsprecher der Bürger-Sänger-Zunft und wird 1921 in die Münchener Freimaurerloge „Sturmfried“ aufgenommen.
Wichtige Werke
Inspiriert durch ein Werk Peter Auzingers beginnt Wilhelm Dusch in oberbayerischer Mundart zu dichten. Seine bei Lindauer (München) und Bonz (Stuttgart) publizierten Gedichtbände Aus'm Isarwinkel (1897), Bergveigerln (1900) und Almag'läut (1903) erzielen mehrere Auflagen und verschaffen ihm beträchtliches Ansehen als Dialektdichter. Seine Verbundenheit mit seinem Geburtsort zeigt u.a. das Gedicht „Nachruf auf Anton Krettner“, den Komponisten des Tölzer Schützenmarschs. Neben Gedichten verfasst Wilhelm Dusch zahlreiche Artikel zu alpinistischen Themen und ein Festspiel Die Urlauber (1904).
Stil / Rezeption
Die Münchener Neuesten Nachrichten vom 21. Dezember 1902 heben hervor: „Mit dem Auge des Sehenden durchkreuzt er sein Gebiet, weiß es zu schildern wie wenige [...]. Der Dichter behandelt stets einen realen Vorwurf, er hat stets Gedanken, nicht bloß Worte.“ Sein Nachruf in den Münchener Neuesten Nachrichten vom 12. Januar 1927 würdigt ihn über sein Werk hinaus als „liebenswürdigen, sonnigen und herzenswarmen Menschen.“ Der Komponist Vinzenz Goller vertont mehrere seiner Gedichte.
Wilhelm Dusch' bescheidene Selbsteinschätzung geben die folgenden Verse wieder:
I' bin a kloaner Dichter,
Dös sell, dös is mir klar,
Koans von di großen Lichter
Im Dom am Hochaltar!
A' Kirzen nur a kloani
Drauß' in da Waldkappell'n,
Bin i' und leucht alloani,
Den Raum kann i' erhell'n.
Titel der Ausgabe Aus'm Isarwinkel von 1903
Mitgliedschaften
Mit Elise Beck, Aloys Dreyer (Vorsitz), Fritz Druckseis, Max Hofmann, Josef (Sepp) Mitterer, Anny Schaefer und Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, gehört er zu einem losen Verband Münchener Dialektdichter. Außerdem ist Dusch Mitglied der Literarischen Gesellschaft Gräfelfing. Als Mitglied der Gesellschaft trägt er wiederholt eigene Werke vor.
Sekundärliteratur:
Brümmer, Franz (19136): Dusch, Wilhelm. In: Ders.: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2, S. 81.
Degener, Hermann August Ludwig; Arani, Walter Habel (1909): Dusch, Wilhelm. In: Das Deutsche Who's Who. Bd. 4, S. CXXXVII.
Metz, J. (1930): Ein Tölzer Dialektdichter. Dem Andenken Wilhelm Dusch's. In: Heimatbote vom Isarwinkel. Heimatgeschichtliche Beilage zum Tölzer Kurier, o.O.
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Wilhelm Dusch wird als Sohn eines Schneiders 1871 in Bad Tölz geboren. Der Meistersänger sowie Spruchsprecher der Bürger-Sänger-Zunft dichtet in oberbayerischer Mundart. Neben Gedichten verfasst Dusch zahlreiche Artikel zu alpinistischen Themen und ein Festspiel. 1927 stirbt er in Planegg.
Werdegang
Mit zehn Jahren besucht Wilhelm Dusch das Königliche Realgymnasium in München, dessen Lehrern er später ein Spottgedicht mit dem Titel „O Realgymnasium“ widmet (eine Abschrift ist im Besitz der Monacensia). Dusch tritt anschließend in den Postdienst ein und erreicht zuletzt die Position eines Oberpostinspektors. Er verheiratet sich mit Hermine Lutz, mit der er drei Kinder hat. Über Jahrzehnte hinweg ist er Meistersänger sowie Spruchsprecher der Bürger-Sänger-Zunft und wird 1921 in die Münchener Freimaurerloge „Sturmfried“ aufgenommen.
Wichtige Werke
Inspiriert durch ein Werk Peter Auzingers beginnt Wilhelm Dusch in oberbayerischer Mundart zu dichten. Seine bei Lindauer (München) und Bonz (Stuttgart) publizierten Gedichtbände Aus'm Isarwinkel (1897), Bergveigerln (1900) und Almag'läut (1903) erzielen mehrere Auflagen und verschaffen ihm beträchtliches Ansehen als Dialektdichter. Seine Verbundenheit mit seinem Geburtsort zeigt u.a. das Gedicht „Nachruf auf Anton Krettner“, den Komponisten des Tölzer Schützenmarschs. Neben Gedichten verfasst Wilhelm Dusch zahlreiche Artikel zu alpinistischen Themen und ein Festspiel Die Urlauber (1904).
Stil / Rezeption
Die Münchener Neuesten Nachrichten vom 21. Dezember 1902 heben hervor: „Mit dem Auge des Sehenden durchkreuzt er sein Gebiet, weiß es zu schildern wie wenige [...]. Der Dichter behandelt stets einen realen Vorwurf, er hat stets Gedanken, nicht bloß Worte.“ Sein Nachruf in den Münchener Neuesten Nachrichten vom 12. Januar 1927 würdigt ihn über sein Werk hinaus als „liebenswürdigen, sonnigen und herzenswarmen Menschen.“ Der Komponist Vinzenz Goller vertont mehrere seiner Gedichte.
Wilhelm Dusch' bescheidene Selbsteinschätzung geben die folgenden Verse wieder:
I' bin a kloaner Dichter,
Dös sell, dös is mir klar,
Koans von di großen Lichter
Im Dom am Hochaltar!
A' Kirzen nur a kloani
Drauß' in da Waldkappell'n,
Bin i' und leucht alloani,
Den Raum kann i' erhell'n.
Titel der Ausgabe Aus'm Isarwinkel von 1903
Mitgliedschaften
Mit Elise Beck, Aloys Dreyer (Vorsitz), Fritz Druckseis, Max Hofmann, Josef (Sepp) Mitterer, Anny Schaefer und Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, gehört er zu einem losen Verband Münchener Dialektdichter. Außerdem ist Dusch Mitglied der Literarischen Gesellschaft Gräfelfing. Als Mitglied der Gesellschaft trägt er wiederholt eigene Werke vor.
Brümmer, Franz (19136): Dusch, Wilhelm. In: Ders.: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2, S. 81.
Degener, Hermann August Ludwig; Arani, Walter Habel (1909): Dusch, Wilhelm. In: Das Deutsche Who's Who. Bd. 4, S. CXXXVII.
Metz, J. (1930): Ein Tölzer Dialektdichter. Dem Andenken Wilhelm Dusch's. In: Heimatbote vom Isarwinkel. Heimatgeschichtliche Beilage zum Tölzer Kurier, o.O.