Thomas Palzer
Der 1956 in Mainz geborene Thomas Palzer arbeitet – oft unter philosophischen Fragestellungen – neben dem literarischen Schreiben auch als Autor für Radio und Fernsehen. Für seinen Roman Ruin erhält er 2005 den Tukan-Preis. Palzer lebt heute in München.
Werdegang
In München, Wien und Bayreuth studiert Thomas Palzer Philosophie und Germanistik. Seit Beginn seiner beruflichen Karriere ist er nicht nur Buchautor, sondern auch Journalist, Filmregisseur und Philosoph. Von 1979-86 ist er zusammen mit Thomas Meinecke Herausgeber der Zeitschrift Mode & Verzweiflung. Ab Mitte der Achtzigerjahre arbeitet er beim Zündfunk, dem Jugendsender des Bayerischen Rundfunks, wo er eine eigene philosophische Reihe hat. 1990 macht er seine ersten Fernsehbeiträge für die Sendung Capriccio des Bayerischen Rundfunks und beim Kulturreport der ARD.
Wichtige Werke (Auswahl)
Sein erstes Buch Hosenträger erscheint 1994, gefolgt von Pony (1994), einer verwinkelten Liebesgeschichte über einen Mann, der sich durch das Formulieren und Fabulieren eine eigene wahnhafte Wirklichkeit erschafft und dieser Tatsächlichkeit zuschreibt.
Es folgen die Bücher Secret Service (1995), Ab hier FKK erlaubt (1996) und Camping (2003). 2005 veröffentlicht Thomas Palzer seinen Debütroman Ruin. Es ist ein vielschichtiger Zeitroman, der seine Figuren – Protagonisten einer geheimnisvollen Liebesgeschichte – um das Phänomen der existenziellen Krise herum anordnet und mit ihnen die komplexe politische Zusammenführung von Ost und West.
Der 'Mikrotext' Spam Poetry erscheint 2013 als eBook, ebenso der Essay Das kommende Buch. Seinen Roman Nachtwärts, der Platz 2 der SWR-Bestenliste erreicht, publiziert er 2014. Dieser handelt von zwei Geschwistern, die ihre eigene Entführung vortäuschen, um ihrem Vater eins auszuwischen, denn sie geben ihm die Schuld daran, dass ihre Mutter sie verlassen hat. 2018 erscheint das Essaybuch Vergleichende Anatomie, über das Verhältnis von Liebe, Alter und Sex. Ein Jahr später folgt der in München spielende Kriminalroman Die Zeit, die bleibt.
Daneben schreibt der Autor nach wie vor regelmäßig für Hörfunk und Fernsehen, zum Beispiel für den Deutschlandfunk, und philosophiert für einige Jahre monatlich in der BR-Kolumne Palzers Papierflieger. Sein philosophisches Spektrum ist sehr breit; zu den Themen, die er aus unterschiedlichen Warten immer wieder neu durchdenkt, gehört das der Dimensionen und Grenzen der Realität.
Stil / Rezeption
Über den Einfluss der Philosophie auf seine Literatur sagt er: „Für mich gehören Literatur und Philosophie zusammen. Philosophie ist das Wissen vom Wichtigsten im Leben. Literatur nimmt sich die Freiheit, Menschen ins Zentrum zu rücken, die nicht so wichtig sind, die irren, mittelmäßig sind, die in ihren Handlungen fehlen, die unglaubliche oder unglaublich banale Abenteuer erleben oder die sich, wie Oblomov, überflüssig vorkommen. Nur die Literatur rückt den Menschen ins Zentrum des Universums. Literatur ist ein Plädoyer für das Individuum und beschäftigt sich mit dem Konkreten. Sie bewahrt damit die Welt vor der Sinnlosigkeit, der sie ausgesetzt wäre, gäbe es keinen Geruch, keine Stimmung, kein Fühlen und Empfinden. Existenz ist notwendig verkörpert. Literatur ist der Körper, Philosophie die Seele."
Der Schriftsteller Helmut Krausser befindet zu Pony (1994): „Den jüngsten Beweis dafür, dass Münchner Literatur zur Zeit führend ist, hat Thomas Palzer geliefert mit Pony. Wie Drogenträume ziehen die Bilder vorbei."
Preise & Auszeichnungen
Bereits 1995 erhält Thomas Palzer den Martha-Saalfeld-Förderpreis. Für Ruin (2005) erhält er den Tukan-Preis der Stadt München.
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Der 1956 in Mainz geborene Thomas Palzer arbeitet – oft unter philosophischen Fragestellungen – neben dem literarischen Schreiben auch als Autor für Radio und Fernsehen. Für seinen Roman Ruin erhält er 2005 den Tukan-Preis. Palzer lebt heute in München.
Werdegang
In München, Wien und Bayreuth studiert Thomas Palzer Philosophie und Germanistik. Seit Beginn seiner beruflichen Karriere ist er nicht nur Buchautor, sondern auch Journalist, Filmregisseur und Philosoph. Von 1979-86 ist er zusammen mit Thomas Meinecke Herausgeber der Zeitschrift Mode & Verzweiflung. Ab Mitte der Achtzigerjahre arbeitet er beim Zündfunk, dem Jugendsender des Bayerischen Rundfunks, wo er eine eigene philosophische Reihe hat. 1990 macht er seine ersten Fernsehbeiträge für die Sendung Capriccio des Bayerischen Rundfunks und beim Kulturreport der ARD.
Wichtige Werke (Auswahl)
Sein erstes Buch Hosenträger erscheint 1994, gefolgt von Pony (1994), einer verwinkelten Liebesgeschichte über einen Mann, der sich durch das Formulieren und Fabulieren eine eigene wahnhafte Wirklichkeit erschafft und dieser Tatsächlichkeit zuschreibt.
Es folgen die Bücher Secret Service (1995), Ab hier FKK erlaubt (1996) und Camping (2003). 2005 veröffentlicht Thomas Palzer seinen Debütroman Ruin. Es ist ein vielschichtiger Zeitroman, der seine Figuren – Protagonisten einer geheimnisvollen Liebesgeschichte – um das Phänomen der existenziellen Krise herum anordnet und mit ihnen die komplexe politische Zusammenführung von Ost und West.
Der 'Mikrotext' Spam Poetry erscheint 2013 als eBook, ebenso der Essay Das kommende Buch. Seinen Roman Nachtwärts, der Platz 2 der SWR-Bestenliste erreicht, publiziert er 2014. Dieser handelt von zwei Geschwistern, die ihre eigene Entführung vortäuschen, um ihrem Vater eins auszuwischen, denn sie geben ihm die Schuld daran, dass ihre Mutter sie verlassen hat. 2018 erscheint das Essaybuch Vergleichende Anatomie, über das Verhältnis von Liebe, Alter und Sex. Ein Jahr später folgt der in München spielende Kriminalroman Die Zeit, die bleibt.
Daneben schreibt der Autor nach wie vor regelmäßig für Hörfunk und Fernsehen, zum Beispiel für den Deutschlandfunk, und philosophiert für einige Jahre monatlich in der BR-Kolumne Palzers Papierflieger. Sein philosophisches Spektrum ist sehr breit; zu den Themen, die er aus unterschiedlichen Warten immer wieder neu durchdenkt, gehört das der Dimensionen und Grenzen der Realität.
Stil / Rezeption
Über den Einfluss der Philosophie auf seine Literatur sagt er: „Für mich gehören Literatur und Philosophie zusammen. Philosophie ist das Wissen vom Wichtigsten im Leben. Literatur nimmt sich die Freiheit, Menschen ins Zentrum zu rücken, die nicht so wichtig sind, die irren, mittelmäßig sind, die in ihren Handlungen fehlen, die unglaubliche oder unglaublich banale Abenteuer erleben oder die sich, wie Oblomov, überflüssig vorkommen. Nur die Literatur rückt den Menschen ins Zentrum des Universums. Literatur ist ein Plädoyer für das Individuum und beschäftigt sich mit dem Konkreten. Sie bewahrt damit die Welt vor der Sinnlosigkeit, der sie ausgesetzt wäre, gäbe es keinen Geruch, keine Stimmung, kein Fühlen und Empfinden. Existenz ist notwendig verkörpert. Literatur ist der Körper, Philosophie die Seele."
Der Schriftsteller Helmut Krausser befindet zu Pony (1994): „Den jüngsten Beweis dafür, dass Münchner Literatur zur Zeit führend ist, hat Thomas Palzer geliefert mit Pony. Wie Drogenträume ziehen die Bilder vorbei."
Preise & Auszeichnungen
Bereits 1995 erhält Thomas Palzer den Martha-Saalfeld-Förderpreis. Für Ruin (2005) erhält er den Tukan-Preis der Stadt München.