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Auszeichnung des bayerischen Kunstministeriums an Goyo Montero, Manfred Rietzler und Barbara Yelin

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Kunstminister Blume (r.) mit den Preisträger*innen Manfred Rietzler, Goyo Montero und Barbara Yelin (v.l.n.r.). (c) StMWK Axel König

Goyo Montero, Manfred Rietzler und Barbara Yelin sind am Dienstagabend letzter Woche mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst geehrt worden. „Heute Abend darf ich drei Personen ehren, die die ganze Bandbreite bayerischen Könnens abbilden: Ein ‚Nürnberger Ballettwunder‘, ein Allgäuer Technologieunternehmer, der zum Kunstmäzen wird, und eine Frau, die ganz genau hinschaut – nicht nur mit ihren Comics“, resümiert Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume in seiner Würdigung die beeindruckenden Leistungen der Ausgezeichneten.

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Mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM 2023 würdigt der Freistaat Goyo Monteros künstlerisches Wirken in der Nürnberger Ballettwelt und weit darüber hinaus, Manfred Rietzlers großen Einsatz für die Kultur im Allgäu, besonders für das Festspielhaus Neuschwanstein, sowie Barbara Yelins Comic-Kunst als Instrument des Sichtbarmachens von Erinnerungslücken, Verdrängtem und Vergessenem.

Goyo Montero beschrieb der Kunstminister wie folgt: „Sie haben die Metropolregion zu einer Metropole des Tanzes gemacht. Mit Ihrem Schaffen erzählen Sie Geschichten, vertanzen Gefühle und überschreiten Grenzen. Als ‚kreatives Energiebündel‘ haben Sie eine Strahlkraft weit über Franken hinaus entwickelt.“

Zu Manfred Rietzler sagte Blume: „Sie verkörpern das bayerische Erfolgsrezept Hightech und Heimat! Sie denken international und engagieren sich lokal. Durch Sie wurde das Festspielhaus Neuschwanstein zu einer Allgäuer Erfolgsgeschichte.“

Zu Barbara Yelin äußerte sich Staatsminister Blume: „Sie sind eine Superheldin der bayerischen Comic-Welt. Mit Ihrer Fusion aus Kunst und Wissenschaft erschaffen Sie neue Erlebniswelten. Sie verändern mit Comic-Kunst die Welt.“

Goyo Montero leitet seit 15 Jahren als Ballettdirektor das Staatstheater Nürnberg Ballett. Durch den in der Presse als „Nürnberger Ballettwunder“ bezeichneten Künstler wurde die Nürnberger Compagnie zu einem Leuchtturm des zeitgenössischen Tanzes in Europa. Damit hat sich das Nürnberger Ballett unter seiner künstlerischen Leitung einen Platz in der Liga der internationalen Spitzenensembles erobert. Zudem werden die Arbeiten Monteros von internationalen Ballettensembles aufgeführt.

Mit seiner Aussage, dass nichts in der Kunst heilig sei, kombiniert er mit dieser Offenheit des Denkens die Musik für seine Inszenierungen auf überraschende und herausfordernde Weise. Seine Arbeit wird dabei stets durch Neugierde und künstlerische Perfektion angetrieben. Monteros künstlerische Leistung in Nürnberg wurde mit dem Kulturpreis der IHK der Mittelfränkischen Wirtschaft sowie dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet, der Vertrag des Ballettdirektors ist bis 2028 verlängert.

Manfred Rietzler, der sich selbst als Technokrat und als Unternehmer bezeichnet, hat in seiner Wahlheimat Thailand in einer Garage die Technologie für den elektronischen Reisepass entwickelt und beteiligt sich erfolgreich an vielen innovativen Firmen.

Dabei denkt er stets international und engagiert sich lokal: Er gilt als Unterstützer und Mäzen für die Kultur im Allgäu. Gerade das Festspielhaus Neuschwanstein verdankt ihm seine Erfolgsgeschichte: Durch seine jahrelange Vollfinanzierung aus eigenen Mitteln, seitdem das Theater 2016 vor dem Aus stand, konnte das Haus am Leben erhalten bleiben und ein dauerhafter Spielbetrieb ermöglicht werden. Dank Rietzlers Engagement hat sich das Festspielhaus seit der Wiedereröffnung 2017 zu einem kulturellen Leuchtturm im Allgäu für ganz Bayern entwickelt und erfüllt seit 2023 auch die Voraussetzungen der Theaterförderung des Freistaats Bayern, wodurch es institutionell vom StMWK gefördert wird.

Barbara Yelin zeichnet sich durch ihr umfangreiches Werk von Graphic Novels über Comic-Strips bis hin zu Kinderbüchern aus, ebenso wie durch ihren Einsatz für die Comic-Community und ihre Förderung junger Talente.

Für die Künstlerin sind Comics künstlerisches Forschungs- und Erkenntnisinstrument. Dabei arbeitet sie häufig mit Wissenschaftlern zusammen und nutzt wissenschaftliche Methoden zur Recherche. Durch ihr Schaffen entsteht ein lebendiges Wechselspiel von Kunst und Wissenschaft und Geschichte wird nicht nur sichtbar sondern auch erlebbar gemacht. Dabei zeichnet sich Yelin besonders durch vielschichte Frauengestalten in ihrem Werk aus sowie durch ihr von Empathie getragenes Zeichnen.

Mit Yelins Ziel Erinnerungslücken, Verdrängen und Vergessen sichtbar werden zu lassen, macht die Künstlerin in ihrem Werk kenntlich, was im Bereich der Vermutung bleibt. Damit lädt sie dazu ein, genau hinzusehen und nicht wegzuschauen, wodurch ihre Arbeit einen enormen Wirkungsradius umfasst. Für die Ausgezeichnete sind darüber hinaus Kunst und gesellschaftspolitisches Handeln eng verwoben, indem sie sich zum Beispiel mit ihren Arbeiten und einer Auktion von einigen ihrer Originalseiten für Geflüchtete einsetzte.

 

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht seit dem Jahr 2000 die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst, seit 2008 in Form eines Bronze-Reliefs. Ziel dieser Ehrung ist neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten, Kultur als Einheit zu begreifen: Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.

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