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(c) Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz Domplatz 8
96049 Bamberg
Leitung: Prof. Dr. Bettina Wagner
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 9.00-17.00 Uhr, Sa.: 9.00-12.00 Uhr.
Telefon: 0951 / 95503-0 oder 0951 / 95503-101
Fax: 0951 / 95503-145
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Staatsbibliothek Bamberg

Die Wurzeln der Staatsbibliothek in Bamberg liegen in der Säkularisation 1802/03, während der die Klöster und geistlichen Stifte des Hochstifts Bamberg und die Universität aufgelöst werden. Die Buchbestände dieser Einrichtungen werden in einer eigens gegründeten regionalen Bibliothek zusammengeführt, deren Name im Laufe der Zeit wechselt: Zunächst heißt sie Kurfürstliche, ab 1806 Königliche, ab 1918 Staatliche Bibliothek und seit 1966 Staatsbibliothek Bamberg.

Erste Heimat wird das Kollegienhaus der Jesuiten inmitten der Bamberger Inselstadt, die heutige Teilbibliothek 1 der Universitätsbibliothek Bamberg. Der erste Bibliotheksleiter Heinrich Joachim Jaeck (1777-1847), ein ehemaliger Zisterzienser aus dem Kloster Langheim, formt die in Bamberg zusammenströmenden Büchermassen zu einer benutzbaren Sammlung. Die Jahre 1874 bis 1924 markieren eine Periode der Konsolidierung: Der Bibliotheksleiter Friedrich Leitschuh (1874-1898) beginnt mit der Veröffentlichung des Handschriftenkatalogs, den sein Mitarbeiter und Nachfolger Hans Fischer (1898-1924) in einer heute noch als vorbildlich geltenden Form vollendet.

Eine durch Personal- und Geldmangel bedingte Stagnation in der Zeit vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg endet, als sich der Freistaat Bayern nach 1948 entschieden auch der Bibliotheken in der Provinz annimmt. Unter den Vorständen Curt Höfner (1946-1953) und Alois Fauser (1953-1958) wird die Bibliothek kräftig belebt.

Unter Fridolin Dressler (1958-1967) kommt es zu einer grundlegenden Reorganisation und Modernisierung der Staatsbibliothek. Dressler legt außerdem das Spezialsammelgebiet E.T.A. Hoffmann fest und baut es deutlich aus. Zudem zieht die Bibliothek während seiner Amtszeit 1965 aufgrund eklatanten Platzmangels in die Neue Residenz auf dem Domberg um, die Leonhard Dientzenhofer (dessen Bruder Johann das Gebäude der Carl-Stumpf-Bibliothek und womöglich auch die Villa Concordia verantwortet) zwischen 1697 und 1703 für Lothar Franz von Schönborn (reg. 1693-1729), Kurfürst von Mainz und Bamberger Fürstbischof, erbaute. In diesem Gebäudetrakt befand sich ursprünglich die fürstbischöfliche Verwaltung. Auf diese Funktion gehen zwei Archivräume zurück, die noch mit den originalen Regalen und Archivtruhen bestückt sind und im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden können.

Zu den nicht allgemein zugänglichen Schauräumen der Bibliothek gehören auch die sogenannten Dominikanerräume, deren Name sich von ihrer Ausstattung mit den Bücherregalen des Bamberger Dominikanerklosters ableitet, das während der Säkularisation aufgelöst wird. Einer der Dominikanerräume beherbergt die rund 12.000 Bände umfassende Büchersammlung des wittelsbacher Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken (reg. 1775-1795), deren einheitliche Rokoko-Einbände ein Musterbeispiel für eine repräsentative Fürstenbibliothek des 18. Jahrhunderts darstellen.

Die Staatsbibliothek verwahrt insgesamt 4.500 Handschriften, darunter 1.000 mittelalterliche Codices und Fragmente. Ihren Ruf als Forschungsbibliothek von internationalem Rang verdankt die Staatsbibliothek den Beständen der ehemaligen Stifte und Klöster sowie der alten Universität, deren wertvollste Handschriften auf Schenkungen Kaiser Heinrichs II. (1002-1024) zurückgehen. Zudem versorgt sie in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek, mit der seit 1975 ein Kooperationsabkommen besteht, die Angehörigen der Universität Bamberg mit moderner Forschungsliteratur, die sie laufend erwirbt.

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