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Geb.: 26.10.1972 in Berlin
© Milena Schlösser

Claudia Kohlus

Claudia Kohlus wird 1972 in West-Berlin geboren und wächst dort auf.

Nach Ausbildungen zur Redakteurin (Volontariat und Akademie der Bayerischen Presse), Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten arbeitet sie zunächst als Fachangestellte und Projektleiterin in Anwaltskanzleien und Wirtschaftsunternehmen in Kiel, Neumünster, München und Berlin. Es folgen langjährige Tätigkeiten als Redakteurin und Journalistin für verschiedene Print- und Onlinemedien in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Neben ihrer journalistischen Arbeit schreibt sie Lyrik und Prosa, ihre Texte werden in diversen Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht (u.a. Jahrbuch der Lyrik 2009, S. Fischer Verlag; Jetzt. Texte zum Antho? – Logisch!-Literaturpreis 2010; DUM, TORSO, Federwelt, wortwerk, Klivuskante, Der Dreischneuß, Literaturseiten München, manuskripte, Jahrbuch der Lyrik 2013, DVA).

2009 besteht Claudia Kohlus die Aufnahmeprüfung für den Studiengang Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, entscheidet sich dann aber gegen das Studium am Institut. 2010 veröffentlicht sie den Gedichtband blumenmob bei Fixpoetry (Leseheft Nr. 19). Sie studiert Kulturwissenschaften und Bildungswissenschaften.

Zu ihren Auszeichnungen zählen u.a.: das Werkstattstipendium der Stiftung Lyrik Kabinett (2009), der Ehrenpreis zum Wiener Werkstattpreis für Lyrik (2009), das Aufenthaltsstipendium des Kunstfördervereins Donnersbergkreis bei Mainz (2011) sowie der Kunstförderpreis der Stadt Augsburg (2012). 2008 ist sie nominiert für den Torso Literaturpreis, 2010 ist sie Finalistin beim Münchner Lyrikpreis. Zum Thema Heimat wird ihr Gedicht „Verbleichen“ zum Text des Monats (Dezember 2011) vom Literaturhaus Zürich gekürt.

In der Jurybegründung des Kunstförderpreises der Stadt Augsburg heißt es:

Überzeugende Lyrik benötigt neben eindringlichen Inhalten auch ein hohes Sprachbewusstsein und die leicht wirkende Sicherheit, ein stimmiges Sprachniveau konsequent halten zu können. Alle drei genannten Eigenschaften treffen auf Claudia Kohlus' Arbeiten zu. Ihre Texte weisen eine reichhaltige Themenpalette auf: Liebeslyrik, Gedankenlyrik, zeitkritische Reflexionen, vor allem aber auch Naturlyrik. [...] Claudia Kohlus' lyrische Arbeiten sind als variationsreiche Sprachversuche zu beschreiben, als Expeditionen, die von einem sensiblen Sprachbewusstsein, von Weltoffenheit und kritischer Beobachtung zeugen.

Claudia Kohlus lebt einige Zeit in London, mehrere Jahre in der Nähe von Kiel, später in Seattle. 2005 zieht sie nach Augsburg, seit 2015 lebt sie als Autorin, Journalistin, Illustratorin und bildende Künstlerin in Salzburg.

2015 erscheint ihr Gedichtband märchenstundung in der Reihe Weiße Hefte bei Edition Schultz & Stellmacher, Bayreuth.

2016 wird ihr der Exil-Lyrikpreis zugesprochen. Der Jury gehören Susanne Gregor, Gerhard Ruiss und Dr. Anton Thuswaldner an. In der Jurybegründung heißt es: „Claudia Kohlus kennt die lyrischen Traditionen der Moderne, wendet sie auf ihr eigenes Schreiben an und macht ihr eigenes Ding. Sie weiß um die Brüchigkeit unserer Welt und findet eindringliche Bilder dafür. Rätselhaft geht es zu in ihrer Lyrik, was verständlich ist, wenn sie von einer Welt handelt, in der letzte Gewissheiten nicht zu haben sind. Sie ist eine Skeptikerin, die aufbegehrt, ihren Gedichten tut das gut.“ (Anton Thuswaldner)

Für die Arbeit an ihren Gedichtzeichnungen, die im Oktober 2018 in Augsburg ausgestellt werden, erhält Kohlus 2018 das Arbeitsstipendium Literatur des Bundeskanzleramts Österreich.

Für ihren Gedichtband Gedankenkartograf, der zusammen mit ihren Zeichnungen 2021 in der Edition Melos erscheint, erhält sie ein Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts Österreich 2020, ebenso für ihren Gedichtband Und trüge ich einen Notenmantel (mit eigenen Illustrationen), der 2023 ebenfalls in der Edition Melos erscheint.

Beim International Film Festival of Thuringia 2021 wird ihr Poetryfilm Tetrisgedanken in der Rubrik „Deutschsprachige Poesiefilme“ im Rahmen der Poetryfilmfesttage gezeigt. Zur Wiedereröffnung des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen 2022 erscheint ihr Text „eins/acht zu Jackson Pollocks Bild No. 18 im Rahmen der Ausstellung „Körperbilder“ in einer Audio-App sowie in der Sonderausgabe der Literaturzeitschrift WORTSCHAU.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik


Externe Links:

Literatur von Claudia Kohlus im BVB

Körperbilder (YouTube-Video)

Verbleichen