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Geb.: 29. 7.1949 in Immenstadt i.Allgäu
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Helmut Schneider

Helmut Schneider kommt 1949 in Immenstadt zur Welt, wo sein Vater bei den Hanfwerken arbeitet. Bis zu seinem sechsten Lebensjahr wächst er mit seiner fünf Jahre jüngeren Schwester zunächst im mütterlichen Elternhaus, einem Bauernhof in Rottach, auf. Das Verhältnis seiner Eltern zu Onkel und Tante, die im gleichen Haus leben, ist konfliktbeladen. Helmut Schneider leidet unter den Streitig­keiten. Er ist froh, als sein Vater Arbeit in einem Immenstädter Lebensmittelbetrieb findet, die Familie 1955 nach Werdenstein, Gemeinde Eckarts, umziehen kann und er damit der „Rottacher Hölle“ entkommt. Helmut Schneider ist ein guter Schüler; sein Lehrer setzt sich dafür ein, dass er die Oberrealschule in Kempten (ab 1968 Allgäu-Gymnasium) besuchen kann, was zu dieser Zeit für ein Arbeiterkind vom Land durchaus ungewöhnlich ist.

Nach der Abiturprüfung 1969 macht er zunächst eine Ausbildung zum Diplom-Bibliothekar; an ein zehnmonatiges Praktikum an der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg schließt sich der Besuch der Bibliotheksschule der Bayerischen Staatsbibliothek an. Anschließend beginnt er ein Studium Politische Wissenschaften und Neuere Geschichte an der LMU München, mit dem Ziel Journalist zu werden. Durch außeruniversitäre Engagements als Leiter einer Jugendgruppe entdeckt er sein eigentliches Berufsziel. Er will in der Jugendarbeit bleiben, bricht das Studium an der LMU München ab und studiert ab 1974 Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungsfachhochschule in München. Bei einem Praxissemester in der Jugendbildungsstätte Hohebuchen in Berchtesgaden-Oberau lernt er seine spätere Frau Eva-Maria aus Koblenz kennen.

Seine erste Stelle beim Kolping-Bildungswerk München ist ein Wurf ins kalte Wasser, ein Jahr lang betreut er bei einem Berufsförderungslehrgang über 70 „berufsunreife“ Jugendliche, erlebt dabei chaotische Familienhintergründe und soziale Auffälligkeiten dieser jungen Menschen. Er wechselt schließlich zum Deutschen Jugendinstitut in München und ist dort 30 Jahre lang zunächst als Wissenschaftlicher Referent und später als Wissenschaftlicher Redakteur tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich in seinem Wohnort Holzkirchen ehrenamtlich für Arten- und Naturschutz, leitet eine Umweltschutzgruppe, organisiert viele Jahre die Holzkirchner Umwelttage und ruft eine Amphibienschutzaktion ins Leben, die er seit über 20 Jahren koordiniert und dabei auch aktiv mitwirkt.

Auf Anregung seiner Nichten schreibt Helmut Schneider Anekdoten und Erlebnisse aus seinem Leben nieder und veröffentlicht diese (mit einigen seiner Limericks) u.d.T. Nicht alles aus dem Allgäu ist Käse (2013) im Hephaistos-Verlag Immenstadt. 2017 erscheint sein zweites Buch Kopf hoch, alter Esel mit satirisch-nachdenklichen Erzählungen. In diesen fiktiven Geschichten nimmt Helmut Schneider aktuelle Phänomene und Zeitgenossen ins Visier. Er erzählt von redlichen, ehrgeizigen und skurrilen Personen, von deren Glücksmomenten, Triumphen sowie von tiefen Enttäuschungen und Verletzungen und nicht zuletzt von schmerzhaften Abschieden.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.


Externe Links:

Literatur von Helmut Schneider im BVB