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19.11.2020, 10:40 Uhr
Redaktion
Betriebsgeflüster
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Verleihung des Thomas-Mann-Preises 2020 an Nora Bossong

Gemeinsam mit der Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, verleiht die Hansestadt Lübeck alljährlich den Thomas-Mann-Preis an deutschsprachige Autor*innen der Gegenwart. Die diesjährige Preisträgerin, die Schriftstellerin Nora Bossong, erhielt aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro pünktlich zum ursprünglich geplanten Termin der Preisverleihung am 12. November per Überweisung. Der Festakt soll zusammen mit einer Lesung der Autorin im kommenden Jahr nachgeholt werden. „Die Preisverleihung, die alle zwei Jahre in Lübeck stattfindet, ist für eine Stadt, die ihr Selbstverständnis so stark auf Kultur und ihre Identität zu nicht unerheblichem Teil auf ihre literarischen Repräsentationen gründet, ein zentrales kulturelles Ereignis im Stadtleben“, so der Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau, weswegen ein Nachholtermin unerlässlich sei.

Nora Bossong (Jg. 1982) gehört zu den vielseitigsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart: Seit ihrem Debüt Gegend von 2006, einem lakonisch-abgründigen Familienroman, hat sie neben einigen Gedichtbänden und Essays vier Romane vorgelegt, die in schmerzhaft relevante Problemfelder unserer Gegenwart führen – und sich zugleich durch große sprachliche Virtuosität auszeichnen. In dem Firmen- und Familienroman Gesellschaft mit beschränkter Haftung (2012) bürstet sie beiläufig Thomas Manns Buddenbrooks gegen den Strich. Schutzzone, ihr jüngster Roman von 2019, dreht sich zwischen den Schauplätzen Burundi, Genf und Den Haag um die Frage, was überhaupt die UNO ausrichten kann – und was sie anrichtet.

Der Thomas Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (Sprecher der Jury), Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Martin Mosebach, Georg M. Oswald, Gabriele Schopenhauer und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.