Kundgebung zum „Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus“. Ein Nachbericht von Professor Guy Katz
Heute, am 7. Oktober 2025, jährt sich der Tag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel zum zweiten Mal. Anlass, sich im Zuge eines weltweit zunehmenden Antisemitismus die Frage zu stellen: Wie ist es eigentlich um die öffentliche Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland bestellt? Aktuell wirbt der Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus für tatkräftige Unterstützung. Eine konkrete „To-do-list“, die ganz praxisbezogen dort greifen soll, wo bislang reine Lippenbekenntnisse eines floskelhaften „Nie wieder!“ nach jeder neuen antisemitischen Attacke in diesem Land erfolgen.
Das Literaturportal Bayern hatte mit dem Initiator der Initiative, Guy Katz, Professor für Internationales Management an der Hochschule München, ein kurzes schriftliches Gespräch geführt. Nun hat die Kundgebung für Solidarität und gegen Antisemitismus vorgestern, am 5. Oktober, am symbolträchtigen Königplatz in München stattgefunden. Das Literaturportal gibt hiermit das Feedback von Guy Katz wieder, das ebenso prägnant wie positiv ausfällt.
*
GUY KATZ: Trotz widriger Umstände – schlechtes Wetter, langes Wochenende, letzter Wiesn-Tag – haben sich am Sonntag mehrere Tausend Menschen auf dem Königsplatz versammelt, um gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Besonders berührt hat mich, dass sich viele aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Weg gemacht haben, teils nach stundenlanger Anreise.
Der Königsplatz, einst eine Bühne des Hasses, wurde für einen Tag zur Bühne der Hoffnung. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Kultur und Zivilgesellschaft standen Seite an Seite.
Bundeskulturminister Wolfram Weimer kündigte an, unseren Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus ins Bundeskanzleramt nach Berlin zu tragen – ein starkes Signal, dass unser zivilgesellschaftlicher Impuls politische Wirkung entfalten kann.
Natürlich hätten wir uns mehr Teilnehmende gewünscht. Doch entscheidend ist: die, die gekommen sind, waren die Richtigen – mutige Menschen, die nicht schweigen, obwohl es immer schwerer wird, Haltung zu zeigen.
Für mich persönlich war dieser Tag ein Beweis, dass Engagement, Empathie und Bildung die stärksten Gegenmittel gegen Hass bleiben.
Und dass Kultur – auch die literarische – hier eine wichtige Rolle spielt: Sie schafft Resonanzräume, in denen Mitgefühl und Moral wieder hörbar werden.
Kundgebung zum „Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus“. Ein Nachbericht von Professor Guy Katz>
Heute, am 7. Oktober 2025, jährt sich der Tag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel zum zweiten Mal. Anlass, sich im Zuge eines weltweit zunehmenden Antisemitismus die Frage zu stellen: Wie ist es eigentlich um die öffentliche Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland bestellt? Aktuell wirbt der Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus für tatkräftige Unterstützung. Eine konkrete „To-do-list“, die ganz praxisbezogen dort greifen soll, wo bislang reine Lippenbekenntnisse eines floskelhaften „Nie wieder!“ nach jeder neuen antisemitischen Attacke in diesem Land erfolgen.
Das Literaturportal Bayern hatte mit dem Initiator der Initiative, Guy Katz, Professor für Internationales Management an der Hochschule München, ein kurzes schriftliches Gespräch geführt. Nun hat die Kundgebung für Solidarität und gegen Antisemitismus vorgestern, am 5. Oktober, am symbolträchtigen Königplatz in München stattgefunden. Das Literaturportal gibt hiermit das Feedback von Guy Katz wieder, das ebenso prägnant wie positiv ausfällt.
*
GUY KATZ: Trotz widriger Umstände – schlechtes Wetter, langes Wochenende, letzter Wiesn-Tag – haben sich am Sonntag mehrere Tausend Menschen auf dem Königsplatz versammelt, um gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Besonders berührt hat mich, dass sich viele aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Weg gemacht haben, teils nach stundenlanger Anreise.
Der Königsplatz, einst eine Bühne des Hasses, wurde für einen Tag zur Bühne der Hoffnung. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Kultur und Zivilgesellschaft standen Seite an Seite.
Bundeskulturminister Wolfram Weimer kündigte an, unseren Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus ins Bundeskanzleramt nach Berlin zu tragen – ein starkes Signal, dass unser zivilgesellschaftlicher Impuls politische Wirkung entfalten kann.
Natürlich hätten wir uns mehr Teilnehmende gewünscht. Doch entscheidend ist: die, die gekommen sind, waren die Richtigen – mutige Menschen, die nicht schweigen, obwohl es immer schwerer wird, Haltung zu zeigen.
Für mich persönlich war dieser Tag ein Beweis, dass Engagement, Empathie und Bildung die stärksten Gegenmittel gegen Hass bleiben.
Und dass Kultur – auch die literarische – hier eine wichtige Rolle spielt: Sie schafft Resonanzräume, in denen Mitgefühl und Moral wieder hörbar werden.