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09.07.2025, 11:43 Uhr
Lyrik Kabinett
Spektakula

Die Klasse 8c der Artur-Kutscher-Realschule dichtet „Lust auf Lyrik“

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© Stiftung Lyrik Kabinett München

Die Klasse 8c der Artur-Kutscher-Realschule hat sich auf das Abenteuer des Dichtens eingelassen. Angeleitet von der Dichterin und Lektorin Karin Fellner und dem Dichter, Übersetzer und Lyrik-Veranstalter Daniel Bayerstorfer haben sie sich gefragt, wie zukünftige Schönheitsideale, künftige Love Poems oder Balladen aussehen können und welche völlig neuen Wohnräume sich mittels futuristischer Worte bauen lassen. Sie haben Zeitkapsel-Gedichte an das Jahr 2090 geschickt, sind Schiller mit der Schere zu Leib gerückt und haben die Zukunft als Raum realer Unsicherheiten und fantastischer Möglichkeiten erkundet. Jetzt laden sie ein zu dieser Zeitreise!

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Am 10. Juli 2025 um 19 Uhr lädt die Klasse 8c der Artur-Kutscher-Realschule in ihre Schulbibliothek im Erdgeschoss in der Gerastraße 6 in München ein. Unterstützt werden sie von der Projektleitung, bestehend aus Karin Fellner und Daniel Bayerstorfer sowie ihrer Klassenleitung Elif Baysal-Aslanbas. Der Eintritt ist frei. 

© Stiftung Lyrik-Kabinett

Das Projekt 

Lust auf Lyrik“ – so heißt ein seit zwanzig Jahren erfolgreiches Modellprojekt der Stiftung Lyrik Kabinett München. Darin eröffnen zeitgenössische Dichterinnen und Dichter jeweils einer Schulklasse einen kreativen Zugang zur Lyrik.

In einer von Lyrikern betreuten Werkstatt erkunden Schülerinnen und Schüler spielerisch die Faszinationen eigenen poetischen Schreibens und lassen Vorurteile gegenüber Gedichten gar nicht erst entstehen. Die Ergebnisse ihres lustvollen Umgang mit der Poesie stellen sie dann dem Publikum vor: Mit Aneignungen, Rezitationen, Collagen, Übersetzungen und freien eigenen Kompositionen, z. T. auch in Verbindung mit Bildern oder Musik.

„Lust auf Lyrik“ bewirkt bei den Schülern eine Sensibilisierung für Sprache und ihre sozialen wie individuell-expressiven Potentiale: Es fördert Selbstvertrauen, Experimentierfreude und Kreativität im Umgang mit Sprache. Es ermöglicht eine schöpferische Verarbeitung von Konflikten oder die Bewältigung existentieller Ängste, zum Beispiel vor Krieg, ökologischer Zerstörung oder Einsamkeit. Zugleich lernen alle Teilnehmer durch Gedichte und ihre Übersetzung, andere Sprachen und Kulturen wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Gefördert wird „Lust auf Lyrik“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und von der Waldemar Bonsels Stiftung.

Umsetzung – Die Schulstaffeln 

„Lust auf Lyrik“ an der Schule ist in den schulischen Ablauf eingebunden, aber es unterscheidet sich sehr deutlich von den Herangehensweisen des Lehrplans. Eine Staffel umfasst üblicherweise acht Doppelstunden des Deutschunterrichts, in denen die Lehrkräfte die Klasse verlassen, so dass zwei Projektleiter mit den Schülerinnen und Schülern ohne Noten- und Erfolgsdruck kreativ arbeiten können. Indem sich jede der Staffeln an einen ganzen Klassenverband wendet – und nicht an einzelne Freiwillige –, kann auch in denjenigen Jugendlichen ein Interesse an sprachlicher Kreativität und Dichtung geweckt werden, die sich aus eigenem Impuls nie mit ihr beschäftigt hätten.

Die Klassen gehen jeweils in ihrem Zusammenhalt und die einzelnen Schülerinnen und Schüler (vielfach gerade die Außenseiter) in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt daraus hervor. Lehrkräfte und Schulleitungen bestätigen diese positiven Wirkungen.

Als Projektleiter werden Lyrikerinnen und Lyriker ausgewählt, die selbst bemerkenswerte Gedichtbände veröffentlicht haben und außerdem für die Aufgabe die pädagogische Begabung mitbringen, auch andere für Poesie begeistern zu können.