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Geb.: 30.11.1947 in Marktoberdorf
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Monika Schubert

Monika Schubert, Marktoberdorfs bekannte Theaterpädagogin, Regisseurin, Moderatorin, Autorin und Managerin, kommt am 30. November 1947 zur Welt. Sie ist eine der vier Töchter der Malerin Wanda Schubert-Helfferich und kommt schon früh mit Kunst und Theater in Berührung. Ihre Mutter ist beim Theater für die Maske verantwortlich, ihre Tante knüpft Perücken und Bärte für die Schauspieler. Monika Schubert lernt Klavier, tanzt Ballett und besucht den musischen Zweig des Gymnasiums Marktoberdorf. Nach ihrem Studium am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg und einer Ausbildung zur Jugendleiterin an der Sportschule Grünwald arbeitet sie vier Jahre lang als Lehrerin für Sport und Musik an der Realschule Marktoberdorf und leitet 20 Jahre lang die Jugendgruppe im Skiclub Marktoberdorf mit eigener Theatergruppe.

An der Akademie Remscheid und in Wien bei Samy Molcho absolviert Monika Schubert eine Aus­bildung zur Theaterpädagogin; 1983 erfolgt mit der Eröffnung des mobilé, Kleine Kunstbühne und Theaterschule in Marktoberdorf, der erste Schritt in die Selbstständigkeit. 25 Jahre später zieht das mobilé in neue Räume um. Die Theaterschule mobilé bietet zahlreiche Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an und führt Stücke der Weltliteratur auf, aber auch eigene Stücke der Theater­autorin Monika Schubert wie Schneewitzchen, ZiZaZauberreis, Reise nach Kürbisien, Trilogie: Völkerball – Völkerwanderung – Völkerkunde, Frauenbewegung, Rabenmühle, Erdenflug, Die tausendste Voll­mond­nacht, Fabula, Eintopf, Liebesleben, Briefwechsel, Geh weiter – weiter geht's, Pest und Bauernkrieg, Marktrecht zu Oberdorf u.v.m.

Für Firmen, Schulen und Organisationen schreibt und inszeniert Monika Schubert für bestimmte Anlässe eigene Theaterstücke: Für die Firma AGCO-Fendt entsteht beispielsweise Die Dieselross-Revue zur Eröffnung des neuen Traktorenwerks 2012, für die Allgäuer Moorallianz 2008 das Stück Die Moorgaukler über den Ameisenbläuling und für das Amt für Landwirtschaft und Forsten 2016 Der Waldkeimling. Im Auftrag der Firma BOSE schreibt sie außerdem das Drehbuch zu deren Firmengeschichte und inszeniert sie als Theaterstück.

Monika Schubert ist Dozentin bei Seminaren für Theater­gruppen und den Bund Deutscher Amateurtheater.

In den Jahren von 1983 bis 1985 steht sie gemeinsam mit Richard Fendt als Kabarettduo auf der Bühne, von Dezember 1995 bis Oktober 1996 zusammen mit Walter Sirch und Peter Zwey als Kabarett-Trio „Die Hoi-Wender“. Darüber hinaus prägt Monika Schubert vier Jahrzehnte lang die Oberdorfer Fasnacht; sie führt 18 Jahre lang Regie und tritt als Journalistin Olga Knüller-Spöttlsee, Kreszentia Bantele und Hieronymus Bantele auf.

In Leo Hiemers Film Komm, wir träumen (2004) und im Film Schutzpatron. Ein Kluftinger-Krimi (2016) übernimmt sie jeweils eine Nebenrolle.

2001 sorgt Schubert mit weiteren Initiatoren für die Wiedereröffnung des Ende der 1990er-Jahre geschlossenen Marktoberdorfer Kinos als Programmkino Filmburg. Die Leitung der Filmburg hat sie bis heute inne. Für die Förderung der Kinokultur erhält die Filmburg seit 2007 ohne Unter­brechung den Preis des FernsehFilmFonds Bayern und der Bundesrepubilk Deutschland (Kultus­ministerium) für eine herausragende Programmgestaltung.

Monika Schubert engagiert sich für die Russlandhilfe St. Petersburg, betreut zusammen mit dem Jazzmusiker Harald Rüschenbaum das Projekt „Herzklopfen“ für behinderte und nichtbehinderte Menschen und gründet 2011 den Verein „Menschen im Aufwind“, ein Bildungsprojekt für Kinder mit schwierigem Familienhintergrund. Schubert ist zudem Mitbegründerin des Aktionskreises Marktober­dorf, des Oberdorfer Straßenfestes und des Weihnachtsmarkts. Zehn Jahre lang verfasst sie die Jahreschronik „Oberdorfer Heimatbrief“. Bei der 2007 und 2009 stattfindenden Kulturexpedition Ostallgäu hat sie die künstlerische Leitung inne. Von 1989 bis heute ist sie Moderatorin beim Internationalen Kammer­chorwettbewerb in Marktoberdorf.

1992 erscheint im Schnitzer Verlag Marktoberdorf Schuberts Buch Hier leben mit Texten und Betrachtungen ihrer Lebenslandschaft, illustriert durch Aufnahmen des Fotografen Edi Baumgartner.

1999 verleiht die Stadt Marktoberdorf ihr als Anerkennung für ihre kulturellen Leistungen und Verdienste die Genovefa-Brenner-Medaille; außerdem erhält sie die ASF-Rose durch die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen.

Am 8. November 2019 wird Monika Schubert mit dem Preis des Bayerischen Ministerrats für die von ihr verfasste Trilogie Völkerball – Völkerwanderung – Völkerkunde ausgezeichnet. Dies sind Theaterstücke, in denen Flüchtlinge der Berufsschule Ostallgäu und Schüler der Theaterschule gemeinsam agieren. Die Verleihung findet in Augsburg durch Innenminister Joachim Herrmann statt.

Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.