Info
Geburtsjahr: 1664
Geburtsdatum unbekannt
Gest.: 1. 8.1695 in Ursberg
Ex libris, Kloster Ursberg, Abt Wilhelm III. Schöllhorn (Abt 1771-1790) (c) BSB Exlibris 2-4

Albert Mehner

Die erste Niederlassung des Prämonstratenserordens in Süddeutschland Kloster Ursberg in der Diözese Augsburg zeichnet sich durch eine wohlsortierte kleine Bibliothek mit geschmackvoll eingerichtetem Prunksaal aus. Das Deckenfresko von Konrad Huber (1796) veranschaulicht die Wertschätzung der Wissenschaften und des Buches. Einer der Konventualen ist P. Albert Mehner.

Mehner macht 1664 seine Profess in Ursberg und wird vier Jahre darauf Priester. Im Kloster gilt er als „sehr gelehrter Mann“ und „ausgezeichneter Dichter“. So verfasst er u.a. seine Idolopoeia, ein rhetorisches Gedächtnisgedicht in zehn sapphischen Versen, aus Anlass der Aufstellung des neuentdeckten Stifter-Sarkophags in der wiederhergestellten Abteikirche am 8. August 1669. Darüber hinaus denkt er sich die Embleme für das Castrum Doloris beim Tod von Abt Matthäus Hochenrieder (gest. 1672) aus. Und am 6. Dezember 1684 trägt er eine poetische Empfangsrede bestehend aus 261 Versen für Abt Joseph I. Dürr vor, der von einer mehrwöchigen Reise nach München und Neustift bei Freising zurückgekehrt ist.

1684 wirkt P. Albert Mehner im Kloster als Rhetorikprofessor, 1688 für Philosophie und 1692 für Theologie. Am 1. August 1695 stirbt er als Subprior.

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Lohmüller, Alfred (1976): Die Bibliothek des Prämonstratenser-Reichsstiftes Ursberg, 1125 bis 1803. In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V., 10. Jg., S. 281-301, hier 295f.

Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 190.