Info
Geb.: 2.12.1982 in Kyijw
(c) Olha Shurova

Sasha (Oleksandra) Lavrenchuk

Die Dichterin und Drehbuchautorin Sasha (Oleksandra) Lavrenchuk wird 1982 in Kyijw geboren. Als freiberufliche Drehbuchautorin wirkt sie an zahlreichen Projekten in der Ukraine mit, während sie als Dichterin ihre Lyrik in eigenständigen Bänden veröffentlicht. Seit 2022 lebt sie in München, nachdem sie aus ihrem Heimatland fliehen muss.

Werdegang

Lavrenchuk studiert an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyjiw Internationales Privatrecht und Übersetzten für Englisch. Seit 2022 lebt Sasha Lavrenchuk mit ihren beiden Kindern in München, nachdem sie aus der Ukraine fliehen muss. Seitdem ist die Autorin in der Münchner Literaturszene aktiv, u. a. als Teilnehmerin der Lesereihe „meine drei lyrischen ichs“ (2023), sowie der Reihe „Kooperationen“, bei der sie mit der Lyrikerin Nora Zapf zusammenarbeitet.

Wichtige Werke (Auswahl)

Ihren ersten eigenen Gedichtband 1 veröffentlicht sie 2003. 2007 schließt sich ein Gedichtband für Kinder The Toothless Goluba’s Getting Her Teeth an. Im Jahr 2009 folgt der Gedichtband Tourmaline. Alle bisherigen Gedichtbände veröffentlicht die Autorin in der Ukraine.

Stil / Rezeption

Über ihre Zusammenarbeit mit Sasha Lavrenchuk bei den „Kooperationen“ schreibt Nora Zapf auf der Webseite des Wepsert-Kollektivs „Sashas Gedichte gefielen mir gleich – sie haben so etwas Leichtes, zugleich aber wiegen sie viel. Sie fühlen sich ein in die Umgebung, in Dinge, Algen, Fliegen. Ich fand ihre Texte so faszinierend simpel und witzig, aber auch direkt.“

Auch die Autorin Karin Fellner findet besondere Worte für Sasha Lavrenchuks Lyrik: „Wie lässt sich ins Dunkle gehen mit Sprache? Wie die erschütternden Dimensionen von Krieg und vorübergehendem Schutz in Worte, in Bilder fassen? In Sasha Lavrenchuks Gedichten passiert das ebenso scharf wie horizonterweiternd: Ihre gleitenden poetischen Szenerien stellen sich immer wieder dem Unmenschlichen bzw. den Abgründen des Menschlichen und bleiben doch nicht dabei stehen. […] Das Bittre zugleich auszustellen und zu verwandeln, gelingt auch dank lakonischer Selbstansprachen und eines feinen, dringlichen Witzes […] Diese Gedichte verstehen es, „Endliches und Unendliches“ zugleich aufleuchten zu lassen, sodass sich in den Dichotomien etwas Drittes öffnet: Eine Schwingung entsteht zwischen Zeiten und Räumen, Verzweifeln und Hoffen, Mythos und Realität […].“

Preise & Auszeichnungen

Für ihr Gedicht „Babylon“, das 2024 in der 27. Ausgabe der Water-Stone-Review erscheint, wird Sasha Lavrenchuk für den Pushcart Prize: Best of the Small Presses nominiert. Die amerikanische Pushcart Prize-Reihe veröffentlicht jedes Jahr eine Sammlung ausgewählter Texte unterschiedlicher Genre, die in kleinen Verlagen und Magazinen erschienen sind.