Das neue Jahr – Teil 2
2022-23-24
Gestern sprachen wir viel übers Leben
und über ein Buch über den Krieg,
das uns vieles erklärt hätte.
Heute gingen wir in die Bücherei.
Ein Flügel der Bücherei rauchte noch,
der andere war noch intakt.
Die hinkende Bibliothekarin brachte uns einen Zettel.
Darauf stand,
wir seien schon von diesem Buch ausgeliehen
und lebten dort.
(Juri Zaplin, „Traum“)
An Neujahr 2022 kann ich mich überhaupt nicht erinnern. „Irgendwie glaube ich nicht an eine vollumfängliche Invasion ...” Die Vorkriegszeit ist jetzt ein einziger Klumpen.
Ein weiterer Klumpen sind die Jahre 2022, 2023 und 2024.
Und doch sind die Kriegsjahre unterschiedlich.
Im Jahr 2023 hatte man den ganzen Sommer über diskutiert, ob der Fernunterricht fortgesetzt oder alle wieder an die Schulbänke zurückgerufen werden sollten. Studenten und Schüler aus dem Ausland, Lehrer. Die Bombardierungen nahmen nicht ab, und am Ende des Sommers fasste man den Beschluss: Fernunterricht. Im Sommer 2024 gab es darüber keine Diskussionen mehr.
Im Jahr 2023 sprachen wir von „nach dem Krieg” und machten Pläne. 2024 sprechen wir nicht mehr davon.
Im Gruppenchat: „Liebe Kollegen!
Mein Telegram-Account wurde gehackt.
Bitte reagieren Sie nicht auf Nachrichten, die in meinem Namen verschickt werden.“
Und einen Tag später von ihm selbst: „Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches neues Jahr!“
Zum neuen Jahr 2023 wünschten wir uns den Sieg und die Rückkehr nach Hause. „Wir haben uns den Sieg so sehr gewünscht, dass wir ihn verflucht haben.“
Jetzt wünschen wir uns am Neujahrstisch und in den Chats Gesundheit, Geduld und Kraft, um ein weiteres Kriegsjahr zu überstehen.
Krieg. Krieg! Das alles ging mir nicht in den Kopf. Jetzt geht es.
Wir haben uns daran gewöhnt und eingelebt, der Krieg ist zum Dauerzustand geworden.
Ich kann nicht vergessen, was ich im Friseursalon gehört habe: „Wir dachten, wir würden für den Sieg pletskati, aber wir pletskati für das Leben.“
„Pletskati” ist ein Wort aus Poltawa. Es steht nicht im Wörterbuch. Es hat zwei Bedeutungen: „leer reden, Unsinn reden“ und „applaudieren, klatschen“.
Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, welche der beiden Bedeutungen die Friseurin nun gemeint hat, und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es beide waren.
Die Feiertage sind schon vergessen – der 25. Dezember und der 1. Januar sind jetzt Arbeitstage. Wir brechen das Feiern frühzeitig ab, um wenigstens ein wenig Schlaf vor der Arbeit zu bekommen.
Andrei Kyrychenko schreibt nach seiner Verwundung wieder von der Front: „Danke. Gleichfalls. Wir werden auf Alkohol verzichten, zumal wir um sechs Uhr Dienst haben.“
Wir nehmen uns die Feiertage aus dem Krieg heraus. Wir haben ihn domestiziert und lernen, ihn zu nutzen. Anfangs haben wir nur seine schreckliche Seite gesehen, doch inzwischen erkennen wir auch seine utilitaristische Seite.
Zwar gibt es nur das Schreckliche, aber wir haben uns daran gewöhnt, und was man erträgt, das liebt man schließlich.
Je länger er dauert, desto tiefer dringt er in uns ein.
In diesem Jahr drängt sich das Fest geradezu auf. Alles hat sich verdoppelt: alle Neujahrsfeiertage. Früher gab es nur Neujahr und Altneujahr. Jetzt gibt es zwei Nikoläuse und zwei Weihnachten. Einige feiern nach alter Tradition, andere nach neuer Tradition und wieder andere nach beiden Traditionen, also zweimal. Die Priester der ukrainischen Kirche, die auf Weihnachten am 25. Dezember umgestellt hat, müssen sich anpassen und feiern zweimal die Weihnachtsliturgie: „Was soll man machen. Die Leute kommen sowohl am 25. als auch am 7.“
Und dann ist da noch die Werbeanzeige: „Happy Chanukka! 25. Dezember – 2. Januar“.
„Der 1. Januar ist das alte Neujahr auf neue Art. Das neue alte Neujahr“, sagt Nadia.
Andrei Kyrychenko: „An der vordersten Front haben wir immer aus Ästen eine Art Weihnachtsbaum gebaut.“
Das Jahr 2023 endete mit Kämpfen um den Weihnachtsbaum – den städtischen auf dem Hauptplatz. In Poltawa und vielen anderen Städten. „Nein zum Weihnachtsbaum! Geld für die Armee!“
Dieses Jahr gab es keine Kämpfe. Man hat einfach nicht daran gedacht. Die Weihnachtsbäume stehen. Es herrscht allgemeiner Konsens, dass der Krieg schon zu lange dauert, um die Weihnachtsbäume und das Neujahrsfest abzusagen.
Das Fest ist zurückgekehrt und hat den Krieg in sich aufgenommen.
Genauer gesagt hat uns der Krieg mit seiner Endlosigkeit das Fest zurückgegeben.
Andrei Kyrychenko: „Na, toll. Der Krieg ist tatsächlich zur Routine geworden und die Feiertage sind zurückgekehrt. So gewöhnen sich Menschen mit Behinderung wohl mit der Zeit an ihre Einschränkungen und beginnen, das Leben zu genießen.“
Seit drei Jahren bestimmt das Gefühl des Krieges unser Leben. Wir gehen mit ihm schlafen und stehen mit ihm auf. Das Leben geht weiter und der Krieg auch. Jetzt sind sie untrennbar miteinander verbunden. Wir haben uns daran gewöhnt, es ist normal. Natürlich ist es nicht normal, aber so kann man überleben. Während ich schreibe, heult draußen der Alarm und man hört, wie Raketen und Drohnen abgeschossen werden.
Man schaut sich Fotos von Charkiw aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs an. Man könnte meinen, das Leben müsse zum Stillstand gekommen sein. Aber das Leben geht weiter. Die Menschen gehen weiter. Sie lächeln sogar.
Das an der Front liegende Charkiw ist weihnachtlich geschmückt. Alle posten Fotos: Es sieht festlich schön aus. Illuminierte Straßenbahnen und Taxis fahren durch die Stadt und verbreiten Weihnachts- und Neujahrsstimmung.
Poltawa im Hinterland ist überhaupt nicht geschmückt, es gibt keine Insta-Zonen, alles ist sehr asketisch. Die Stadt fernab des Festes. Wer auf der Suche nach dem Fest und schönen Fotos ist, fährt ins strahlende Charkiw. Man hat Angst vor Einschlägen, doch trotzdem fahren die Menschen hin. Sie sehnen sich nach einer festlichen Atmosphäre und wollen sich in ihr verlieren. Auch wenn es Einschläge und Angst gibt.
Sie kommen zurück und erzählen begeistert, wie schön und festlich es war und wie es geknallt hat.
„Ist das eine Rakete?“ – „Venus. Eine Rakete würde sich bewegen.“
Wir haben schon fast vergessen, dass Silvester auf der Straße gefeiert wird. In der Silvesternacht sind die Plätze voller Menschen. So haben wir es in München, Lublin und Charkiw erlebt. In allgemeiner Fröhlichkeit, mit glücklichen Gesichtern ringsum, gratulieren sich alle gegenseitig. Jetzt, im dritten Jahr, leeren sich genau um Mitternacht, wie im Märchen, die Straßen und Plätze. Die Stadt wird leer. „In der Silvesternacht werden in der Ukraine Verstöße gegen die Ausgangssperre geahndet und die Täter zur Polizeiwache gebracht, warnt die Nationalpolizei.“
„In der Neujahrsnacht begrüßen sich die Einwohner von Charkiw von ihren Balkonen aus.“
Es gibt kein Feuerwerk. Sie sind im ganzen Land verboten. Stattdessen gibt es Luftabwehrgeschütze: Shaheeds über der Stadt. Die Mädchen, die Weihnachtslieder singen, haben fast keine Angst und zucken nicht zusammen. An Heiligabend klingen die Knallgeräusche der Luftabwehr beinahe festlich. Sie erinnern an etwas, das seit drei Jahren in Vergessenheit geraten ist: das Feuerwerk zum Jahreswechsel.
Am Weihnachtstag griffen sie die Energieversorgung an, sodass wir den Weihnachtsabend bei Kerzenschein verbrachten. Wie auf alten Kinderpostkarten! Das ruft ein Gefühl von Güte und Ewigkeit hervor.
Ewiger als der Krieg, egal wie lange er dauert.
„Frohes Neues!“ Dieses Jahr war es wirklich leichter, sich zu freuen: Wir haben die Gegebenheiten akzeptiert, den Krieg, den Lauf des Lebens. Ohne Ungeduld auf ein baldiges Ende.
Um zwölf Uhr heulte der Alarm. Es klang sogar festlich. Und vertraut.
Andrei Kyrychenko: „Nun, wir sind wach geblieben. Gegen zwölf Uhr war ein Artillerie-Duell zu hören. Man hat sich gegenseitig gratuliert. Zu diesen Klängen sind wir ins 25. Jahr eingetreten. Frohes neues Jahr und neues Schicksal (Anm. d. Ü.: das ukrainische Wort für „Jahr” bedeutet auf Russisch „Schicksal”), meine lieben Herren Fatalisten. 🙂“
Aus dem Russischen und dem Ukrainischen von Boris Borisovich
Das neue Jahr – Teil 2>
2022-23-24
Gestern sprachen wir viel übers Leben
und über ein Buch über den Krieg,
das uns vieles erklärt hätte.
Heute gingen wir in die Bücherei.
Ein Flügel der Bücherei rauchte noch,
der andere war noch intakt.
Die hinkende Bibliothekarin brachte uns einen Zettel.
Darauf stand,
wir seien schon von diesem Buch ausgeliehen
und lebten dort.
(Juri Zaplin, „Traum“)
An Neujahr 2022 kann ich mich überhaupt nicht erinnern. „Irgendwie glaube ich nicht an eine vollumfängliche Invasion ...” Die Vorkriegszeit ist jetzt ein einziger Klumpen.
Ein weiterer Klumpen sind die Jahre 2022, 2023 und 2024.
Und doch sind die Kriegsjahre unterschiedlich.
Im Jahr 2023 hatte man den ganzen Sommer über diskutiert, ob der Fernunterricht fortgesetzt oder alle wieder an die Schulbänke zurückgerufen werden sollten. Studenten und Schüler aus dem Ausland, Lehrer. Die Bombardierungen nahmen nicht ab, und am Ende des Sommers fasste man den Beschluss: Fernunterricht. Im Sommer 2024 gab es darüber keine Diskussionen mehr.
Im Jahr 2023 sprachen wir von „nach dem Krieg” und machten Pläne. 2024 sprechen wir nicht mehr davon.
Im Gruppenchat: „Liebe Kollegen!
Mein Telegram-Account wurde gehackt.
Bitte reagieren Sie nicht auf Nachrichten, die in meinem Namen verschickt werden.“
Und einen Tag später von ihm selbst: „Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches neues Jahr!“
Zum neuen Jahr 2023 wünschten wir uns den Sieg und die Rückkehr nach Hause. „Wir haben uns den Sieg so sehr gewünscht, dass wir ihn verflucht haben.“
Jetzt wünschen wir uns am Neujahrstisch und in den Chats Gesundheit, Geduld und Kraft, um ein weiteres Kriegsjahr zu überstehen.
Krieg. Krieg! Das alles ging mir nicht in den Kopf. Jetzt geht es.
Wir haben uns daran gewöhnt und eingelebt, der Krieg ist zum Dauerzustand geworden.
Ich kann nicht vergessen, was ich im Friseursalon gehört habe: „Wir dachten, wir würden für den Sieg pletskati, aber wir pletskati für das Leben.“
„Pletskati” ist ein Wort aus Poltawa. Es steht nicht im Wörterbuch. Es hat zwei Bedeutungen: „leer reden, Unsinn reden“ und „applaudieren, klatschen“.
Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, welche der beiden Bedeutungen die Friseurin nun gemeint hat, und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es beide waren.
Die Feiertage sind schon vergessen – der 25. Dezember und der 1. Januar sind jetzt Arbeitstage. Wir brechen das Feiern frühzeitig ab, um wenigstens ein wenig Schlaf vor der Arbeit zu bekommen.
Andrei Kyrychenko schreibt nach seiner Verwundung wieder von der Front: „Danke. Gleichfalls. Wir werden auf Alkohol verzichten, zumal wir um sechs Uhr Dienst haben.“
Wir nehmen uns die Feiertage aus dem Krieg heraus. Wir haben ihn domestiziert und lernen, ihn zu nutzen. Anfangs haben wir nur seine schreckliche Seite gesehen, doch inzwischen erkennen wir auch seine utilitaristische Seite.
Zwar gibt es nur das Schreckliche, aber wir haben uns daran gewöhnt, und was man erträgt, das liebt man schließlich.
Je länger er dauert, desto tiefer dringt er in uns ein.
In diesem Jahr drängt sich das Fest geradezu auf. Alles hat sich verdoppelt: alle Neujahrsfeiertage. Früher gab es nur Neujahr und Altneujahr. Jetzt gibt es zwei Nikoläuse und zwei Weihnachten. Einige feiern nach alter Tradition, andere nach neuer Tradition und wieder andere nach beiden Traditionen, also zweimal. Die Priester der ukrainischen Kirche, die auf Weihnachten am 25. Dezember umgestellt hat, müssen sich anpassen und feiern zweimal die Weihnachtsliturgie: „Was soll man machen. Die Leute kommen sowohl am 25. als auch am 7.“
Und dann ist da noch die Werbeanzeige: „Happy Chanukka! 25. Dezember – 2. Januar“.
„Der 1. Januar ist das alte Neujahr auf neue Art. Das neue alte Neujahr“, sagt Nadia.
Andrei Kyrychenko: „An der vordersten Front haben wir immer aus Ästen eine Art Weihnachtsbaum gebaut.“
Das Jahr 2023 endete mit Kämpfen um den Weihnachtsbaum – den städtischen auf dem Hauptplatz. In Poltawa und vielen anderen Städten. „Nein zum Weihnachtsbaum! Geld für die Armee!“
Dieses Jahr gab es keine Kämpfe. Man hat einfach nicht daran gedacht. Die Weihnachtsbäume stehen. Es herrscht allgemeiner Konsens, dass der Krieg schon zu lange dauert, um die Weihnachtsbäume und das Neujahrsfest abzusagen.
Das Fest ist zurückgekehrt und hat den Krieg in sich aufgenommen.
Genauer gesagt hat uns der Krieg mit seiner Endlosigkeit das Fest zurückgegeben.
Andrei Kyrychenko: „Na, toll. Der Krieg ist tatsächlich zur Routine geworden und die Feiertage sind zurückgekehrt. So gewöhnen sich Menschen mit Behinderung wohl mit der Zeit an ihre Einschränkungen und beginnen, das Leben zu genießen.“
Seit drei Jahren bestimmt das Gefühl des Krieges unser Leben. Wir gehen mit ihm schlafen und stehen mit ihm auf. Das Leben geht weiter und der Krieg auch. Jetzt sind sie untrennbar miteinander verbunden. Wir haben uns daran gewöhnt, es ist normal. Natürlich ist es nicht normal, aber so kann man überleben. Während ich schreibe, heult draußen der Alarm und man hört, wie Raketen und Drohnen abgeschossen werden.
Man schaut sich Fotos von Charkiw aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs an. Man könnte meinen, das Leben müsse zum Stillstand gekommen sein. Aber das Leben geht weiter. Die Menschen gehen weiter. Sie lächeln sogar.
Das an der Front liegende Charkiw ist weihnachtlich geschmückt. Alle posten Fotos: Es sieht festlich schön aus. Illuminierte Straßenbahnen und Taxis fahren durch die Stadt und verbreiten Weihnachts- und Neujahrsstimmung.
Poltawa im Hinterland ist überhaupt nicht geschmückt, es gibt keine Insta-Zonen, alles ist sehr asketisch. Die Stadt fernab des Festes. Wer auf der Suche nach dem Fest und schönen Fotos ist, fährt ins strahlende Charkiw. Man hat Angst vor Einschlägen, doch trotzdem fahren die Menschen hin. Sie sehnen sich nach einer festlichen Atmosphäre und wollen sich in ihr verlieren. Auch wenn es Einschläge und Angst gibt.
Sie kommen zurück und erzählen begeistert, wie schön und festlich es war und wie es geknallt hat.
„Ist das eine Rakete?“ – „Venus. Eine Rakete würde sich bewegen.“
Wir haben schon fast vergessen, dass Silvester auf der Straße gefeiert wird. In der Silvesternacht sind die Plätze voller Menschen. So haben wir es in München, Lublin und Charkiw erlebt. In allgemeiner Fröhlichkeit, mit glücklichen Gesichtern ringsum, gratulieren sich alle gegenseitig. Jetzt, im dritten Jahr, leeren sich genau um Mitternacht, wie im Märchen, die Straßen und Plätze. Die Stadt wird leer. „In der Silvesternacht werden in der Ukraine Verstöße gegen die Ausgangssperre geahndet und die Täter zur Polizeiwache gebracht, warnt die Nationalpolizei.“
„In der Neujahrsnacht begrüßen sich die Einwohner von Charkiw von ihren Balkonen aus.“
Es gibt kein Feuerwerk. Sie sind im ganzen Land verboten. Stattdessen gibt es Luftabwehrgeschütze: Shaheeds über der Stadt. Die Mädchen, die Weihnachtslieder singen, haben fast keine Angst und zucken nicht zusammen. An Heiligabend klingen die Knallgeräusche der Luftabwehr beinahe festlich. Sie erinnern an etwas, das seit drei Jahren in Vergessenheit geraten ist: das Feuerwerk zum Jahreswechsel.
Am Weihnachtstag griffen sie die Energieversorgung an, sodass wir den Weihnachtsabend bei Kerzenschein verbrachten. Wie auf alten Kinderpostkarten! Das ruft ein Gefühl von Güte und Ewigkeit hervor.
Ewiger als der Krieg, egal wie lange er dauert.
„Frohes Neues!“ Dieses Jahr war es wirklich leichter, sich zu freuen: Wir haben die Gegebenheiten akzeptiert, den Krieg, den Lauf des Lebens. Ohne Ungeduld auf ein baldiges Ende.
Um zwölf Uhr heulte der Alarm. Es klang sogar festlich. Und vertraut.
Andrei Kyrychenko: „Nun, wir sind wach geblieben. Gegen zwölf Uhr war ein Artillerie-Duell zu hören. Man hat sich gegenseitig gratuliert. Zu diesen Klängen sind wir ins 25. Jahr eingetreten. Frohes neues Jahr und neues Schicksal (Anm. d. Ü.: das ukrainische Wort für „Jahr” bedeutet auf Russisch „Schicksal”), meine lieben Herren Fatalisten. 🙂“
Aus dem Russischen und dem Ukrainischen von Boris Borisovich

