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Friedrich Rückert auf einer Zeichnung seines Freundes Carl Barth, 1818

Schweinfurt, St. Salvator, Frauengasse 3

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Der Wetterengel auf der St. Salvator-Kirche (c) Barbara Wachter

Die St.-Salvator-Kirche wurde in den Jahren 1717-1719 anläßlich der 200. Wiederkehr des Thesenanschlages von Martin Luther zu Wittenberg in ihrer jetzigen Form wiederhergestellt; bis dahin diente sie als Mehlmagazin, weshalb sie auch „Mehlkirche“ genannt wurde. Ihre Wetterfahne gereichte durch alle Zeitläufte ihrem Namen zur Ehre: Immer wenn der Posaunenengel stadtauswärts, also von West gen Ost blies, stieg die Wahrscheinlichkeit schlechten Wetters, das sich in Schweinfurt stets durch West- bzw. Nordwestwind ankündigt. Anläßlich eines Besuches im Herbst 1833 beschrieb Friedrich Rückert (1788-1866) in einem gereimten Brief an seine in Erlangen gebliebene Gattin Luise geb. Wiethaus-Fischer (1797-1857) diese Schweinfurter Institution äußerst anschaulich:

 

[…] Meine Blicke ließ ich itzt
Nach dem Wetterengel dringen.
Und er ist nicht gut gelaunet
(Seh’ ich noch beim letzten Schein),
Weil er aus der Stadt posaunet,
Und sein Hintres kehrt hinein. […]

 


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Verfasser: Dr. Rudolf Kreutner / Rückert-Gesellschaft Schweinfurt e.V.