Ein Ausschnitt aus der Erzählung „Valentina“ von Sara Gómez Schüller

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Alle Bilder (c) Sara Gómez Schüller

In ihrem 9-teiligen Blog nahm die Autorin Sara Gómez Schüller die Leser mit auf eine Entstehungsreise eines Textes, der zwischen Deutschland und Chile angesiedelt ist. Es handelt sich dabei um den zweiten Teil ihrer Erzählung Valentina. Er ist autobiographisch grundiert, inspiriert von Sara Gómez Schüllers chilenischer Familie, und fokussiert sich auf die Ich-Erzählerin Magdalena, die als Tochter eines chilenischen Exilanten in Deutschland ein Zwitter-Dasein zwischen beiden Ländern führt. Ihre Nichte Valentina, die unter chaotischen familiären Bedingungen aufwächst, stellt ihren Gegenpart dar und ist zugleich Magdalenas Kompass, an dem diese sich orientiert. Seit dem ersten Teil der Erzählung, der zur Zeit von Valentinas Pubertät spielt, sind inzwischen zehn Jahre vergangen. Valentina ist in ihren Zwanzigern und studiert. Magdalena, die Ich-Erzählerin, reist zum Weihnachtsfest der Familie nach Chile. 

Dies ist nun ein Ausschnitt aus ihrer Erzählung. Mit diesem Text beteiligt sich Sara Gómez Schüller an „Neustart Freie Szene – Literatur“, einem Projekt des Literaturportals Bayern zur Unterstützung der Freien Szene in Bayern. Alle bisherigen Beiträge des Projekts finden Sie HIER.

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Als ich die Bescherung sehe, wird mir klar, dass Weihnachten in Chile keine Lösung ist. Sie drehen durch. Gerade hatte ich noch ein Gespräch über den neu entstehenden Weißwein mit dem rechtskonservativen Mann von Antonia und danach über die nächste feministische Aktion, die Valentinas Gruppe plant. Und jetzt rasten sie aus. Scheuchen die Kinder vor die Tür, die nicht wissen wie ihnen geschieht, drücken ihnen eine Taschenlampe in die Hand, weil es mittlerweile stockdunkel geworden ist, und sagen ihnen, sie sollen dem viejito pasquero das Tor unten aufmachen, weil er sich sonst vielleicht nicht die Mühe macht, die ganzen Geschenke den Weg hochzuschleppen. Die beiden schwanken zwischen Angst vor der Dunkelheit und der leuchtenden Gier nach den Geschenken. Als sie sich ein Herz und bei den Händen gefasst haben und aus der Tür sind, laufen alle kreuz und quer durchs Haus auf der Suche nach den jeweiligen Geschenken und um zu kontrollieren, ob diesmal alle ein Namensschild haben. Meine haben natürlich keines, aber als ich sehe, wie sie alles durcheinander in Valentinas Zimmer schichten, ziehe ich sie wieder raus und verstaue sie nochmal in ihrer Plastiktüte. Aldi, schöne Grüße von Papa, Turrón aus Spanien.  

Eigentlich hätte ich meinen Vater gern per Videoanruf dazugeschaltet – er würde mit seiner immer leicht desinteressierten Haltung die nötige Ruhe in diesen Sturm bringen. Aber er hat kein „magisches Telefon“ und weigert sich hartnäckig zoom auf seinem Rechner zu installieren. Es ist eine ähnliche Weigerung wie damals meine Mutter zu heiraten oder mir ein eigenes Zimmer in seiner Wohnung einzurichten. Es sind aus der Luft gegriffene Widerstände, die niemand außer er selbst versteht. Und vielleicht Daniela, unsere gemeinsame argentinische Freundin, mit der er oft Weihnachten verbringt, seitdem wir keine Familie mehr spielen, die es so eh nie gab.  

Mein Vater fand den plötzlichen Familiensinn außerdem lächerlich und „viel zu teuer“, denn die Flugtickets spiegelten deutlich wider, dass um den Jahreswechsel Verbindungen aufgegriffen wurden, die das restliche Jahr vor sich hin motten durften. Ich wiederum, die seit Jahren nicht mehr in Chile gewesen war und die Pandemie gerade mal so überlebt hatte, war irgendwann im August auf die Idee gekommen, mein Leben ändern zu müssen. Weil es auf der Hand lag, dass es an der 40 liegen könnte und ich mich erwachsener benehmen wollte, als es innerlich in mir aussah, begradigte ich meine Ausbruchsphantasien so lange, bis an deren Ende der Kauf des überteuerten Tickets mit dreiwöchigem Aufenthalt in Chile stand. Meiner Familie gab ich erst Bescheid, als ich die Abrechnung meiner Kreditkarte in der Hand hielt. Mit meinen Redaktionskolleginnen machte ich aus, ein bis zweimal die Woche meine Emails zu checken und die ein oder andere Artikelidee mitzubringen. Nicht, dass mich eine von ihnen vermisst hätte. Außer Gründungsmitglied zu sein und alten, teils unnützen, Kontakt zu jenen zu pflegen, die mir sympathisch waren, lagen meine echten Erfolge schon eine Weile zurück. Vor vier Jahren hatte ich uns mit einer mehrjährigen Förderung dorthin katapultiert, wo jedes feministische Magazin gerne stünde. Allerdings hatten wir die Förderung vor allem für das Begleitprogramm zur Belebung der Kiezkultur bekommen – was aus mir eine Sozialarbeiterin gemacht hatte, die mit Jugendlichen Bier trank und ihnen was zu Feminismus und Rassismus erzählte, den sie im Gegensatz zu mir mehrheitlich aus erster Hand kannten, aber nicht wussten, wie man Dekolonialisierung schreibt.  

Jetzt also Weihnachten mit der ganzen Horde außer ihm. Valentina, die mitbekommen hat, wie ich mich ins Nebenzimmer verziehe, steht mit ihren Mentholzigaretten im Türrahmen und fragt, ob ich noch eine mit ihr rauchen will, bevor die Kinder wiederkommen. Ich folge ihr widerstrebend, ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt.  

 

Am nächsten Morgen weckt mich Reggaeton. Die schlimmste Musik, die Lateinamerika hervorgebracht hat, und leider die hartnäckigste. Vielleicht, weil sich der schlechte Musikgeschmack der Gringos darin so perfekt widerspiegelt. Frauen, die darüber singen, wie gut sie sehen können, wenn man sie im doggy-style durchvögelt, sind nicht das, was mir Appetit auf Frühstück macht. Ich schleiche mich barfüßig ins Wohnzimmer / Esszimmer, wo Valentina sitzt und wippend in ihr Handy tippt, ohne mich zu bemerken – ich suche einen Song aus meiner 80er-Jahre-Playlist, „Dr. Psiquiatra“ von Gloria Trevi. Ich denke, sie wird den Witz verstehen, aber als die beschwingten Synthesizer losgehen, sieht sie erst überrascht auf und wird dann zu meiner Überraschung wütend. „Tía, das ist überhaupt nicht respektvoll, ich wollte jetzt meine Musik hören, du hast gestern schon die ganze Zeit deine… Musik abgespielt“. Ich will protestieren, aber halte dann inne, kann sein, dass sie Recht hat – ich wollte ihnen zwar nur zeigen, dass ich auch weiterhin viel chilenische Musik höre, selbst, wenn ich lange nicht da war, aber vielleicht ist es bei ihr übergriffig angekommen? Ich räuspere mich, „sorry… war witzig gemeint“ und klicke auf Pause. Die Stille ist nicht angenehm wie erwartet. „Und? Wer war das eben?“ Jetzt sieht sie mich zum ersten Mal wirklich an, „der Reggaetonist, wer war das?“, „na, Daddy Yankee!“, „ah, kenn ich nicht, ich mag doch keinen Reggaeton“, „ja, aber den musst du trotzdem kennen!“, „okay“, ich gebe mich geschlagen und suche Daddy Yankee. Als ich sehe, dass er knapp 47 Millionen monatliche Hörer*innen hat, schweige ich noch lauter.  

 

Die Schwestern, jetzt Mütter von je zwei Kindern, sprechen wieder miteinander. Nicht viel und nicht gern, aber anders bei meinem letzten Mal hier, entsteht nicht mehr diese dicke Luft, wenn sie beide in einem Raum sind. „Die Kinder haben geholfen“, erklärt mir Antonia am Nachmittag, als wir, immer noch verkatert vom Weihnachtssekt und 35 Grad Hitze, am Pool der Eltern abhängen. Ihre Tochter wirft sich mitsamt rosa Rüschen ein ums andere Mal mit Vehemenz vom Drei-Meter-Brett, während ihr Sohn hingebungsvoll die Blütenblätter einer Geranie abreißt und studiert. „Meine Kleinen lieben ihre verrückte Tante und Tomás und ich verstehen uns immer noch super – mit Valentina ist es… schwieriger“.  

Ja, das ist mir irgendwie nebenbei aufgefallen, merke ich jetzt, als sie es sagt. Dass da anstatt dem vertrauten Tante-Nichte-Verhältnis ein misstrauisches Sich-Beäugen war. „Und woran liegt's“, frage ich schließlich, als sie keine Anstalten macht, das Ganze weiterauszuführen. „Ach“, sie macht eine wegwerfende Bewegung, während sie ihre Kinder beobachtet, „diese ganzen Tattoos, bunten Haare und ihre idiotischen politischen Ansichten“, mit einem Nebenblick auf mich fügt sie schnell hinzu, „also, keine fundierten Ansichten, sie muss ja nicht konservativ wie ich sein, aber dass sie gleich so… oberflächlich wie… so oberflächlich werden muss!“ Soweit ich gesehen habe, hat Valentina ein Tattoo auf dem Nacken, eine Art Kultrun mit ornamentaler Verzierung, und die Buntheit ihrer Haare beschränkt sich auf eine lila Spitze am Ende der langen Mähne. Ich reiße mich zusammen, Antonias Gründe ernst zu nehmen. „Du meinst, weil sie soviel redet und kaum was fragt?“, das ist mir die letzten Tage aufgestoßen. „Was? Ach, nein, das ist mir nicht aufgefallen – aber während des estallido wollte sie jeden Tag nach Santiago fahren, immer musste sie jemand von uns nachts vom Bahnhof oder unten am Laden abholen, und das alles, damit sie Metro-Stationen niederbrennen und Wände beschmieren kann?! Das finde ich“, dabei sieht sie scharf an mir vorbei, „scheiße, richtig scheiße! Und meinen Eltern kannst du nichts sagen – wenn ich das kritisiere, wird sie sofort in Schutz genommen und mein Vater meinte, sie sollen ruhig alles niederbrennen. Ja, und dann? Jetzt sehen unsere Bahnhöfe völlig verwahrlost aus, die Geschäfte sind geschlossen und das Zentrum von Santiago ist hääääßlich“. Jetzt muss ich ihr doch in die Seite boxen, sie grinst mich an und meint im Aufstehen „morgen zeige ich dir wie häßlich es ist, vale?“, sie faltet die drei Strandtücher, „immer“, antworte ich und strecke mich, soweit das auf dem durchgesessenen Korbstuhl möglich ist. „Wieso haben deine viejos keine Liegestühle“, murmle ich, während sie ihre kreischenden Kinder mit Wasser abspritzt.  

 

Ich muss eingeschlafen sein, mich weckt das künstliche Tschilpen eines Telefons, ich fahre hoch. Tómas sitzt neben mir, auf einem… Liegestuhl! „Huevón, wo hast du denn her?“, er tippt gezielt in sein Handy, spielt wahrscheinlich irgendwas, und meint schließlich ohne aufzublicken, „cool, oder? Den haben mir die abuelos zum Geburtstag geschenkt, damit ich öfter draußen bin“, „dass man dich dazu zwingen muss“, gähne ich und stehe endlich auf. „Komm, schwimmen wir ne Runde“, wedle ich aufmüpfig mit dem Handtuch vor seinem Gesicht, das von den langen, welligen Haaren halb verborgen bleibt. „Nö“, sagt er und tippt weiter, schaut diesmal aber sogar kurz hoch, um den Kopf zu schütteln. Was ist bloß mit den Kindern los, plötzlich scheinen alle ihre Grenzen entdeckt zu haben. Ich setze mir die Schwimmbrille auf, die ganz wabblig ist, so heiß ist sie auf dem Beistelltisch geworden. Ich tapse die Treppe ins Nass und beginne meine Bahnen zu ziehen. Der Missmut will nicht von mir weichen. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt.  

 

Valentina studiert Psychologie, im März beginnt sie ihr letztes Jahr. Ich musste den Kopf schütteln, als ich die WhatsApp las.  

Ich hatte mich geweigert WhatsApp zu installieren, bis mir bei meiner Reise nach Peru und Kolumbien, die mich auch kurz nach Chile brachte, aufgegangen war, dass es eine väterliche Weigerung ist. Eine, die ganz genauso von meinem viejo kommen könnte. Keiner hier interessiert sich für den möglichen Datenschutz und die, die es tun, zucken die Schultern und verweisen darauf, dass es nun mal die App ist, die alle benutzen und es wichtiger sei, mit Freunden und Familie in Kontakt zu sein als Zuckerberg zu stürzen. Bei der Reise war ich bewusst nach Lima geflogen und wollte von dort nach Kolumbien reisen; in Santiago hatte ich nur einen kurzen Aufenthalt eingeplant. Er wurde noch kürzer als ich Isabel kennenlernte, mit der ich anstatt nach Kolumbien zu reisen nach Argentinien fuhr, um mir ihr Buenos Aires anzusehen. Das der gays, queers und undergroundler*innen. Und ich verliebte mich nicht nur in dieses Buenos Aires. Seitdem habe ich WhatsApp.  

Als die Whatsapp mit dem Studiumswunsch vor dreieinhalb Jahren kam, schüttelte ich den Kopf und schaute aus dem Fenster raus. Es war grau und am Dunkeln gegen 5 Uhr nachmittags, irgendeiner dieser Tage zwischen November und Februar. „Macht Sinn“, schrieb ich ihr nach ein paar Schluck Tee zurück. Und überzeugte mich nach und nach davon, dass es bei Valentinas Aufwachsen völlig logisch war, dem Teufel direkt ins Auge zu blicken.  

 

Mein tío läuft panisch durchs Wohnzimmer und fuchtelt mit seinem Handy, ich spiele mit meinem, dachte, das würde mir nie passieren, aber es ist am frühen Abend immer noch so heiß und schon für so viele Stunden, dass mein Hirn zu matschig für Lesen oder anderes Sinnvolleres ist, also klicke ich mich mit einem Auge durch bunte Schachfiguren und beobachte ihn mit dem anderen Auge träge, ohne Hilfe anzubieten. „Warum sind sie auch an diesen scheißverlorenen Ort gezogen“, höre ich Olga schimpfen. „Es tu papá“, ruft mein tío schließlich in meine Richtung von der alten Nähmaschine aus, an der er sich leicht verheddert installiert hat. Da schüttle ich die Trägheit ab und stehe mit einem Satz auf, lasse mich aber sofort wieder ins durchgesessene Sofa fallen, weil mir schwarz vor Augen wird. „Waa, wiesooo“, frage ich gedehnt und rubble meine Augenlider zurück ins Licht. Mein Vater ruft mich nur zum Geburtstag an oder wenn wir verabredet sind und er mich nicht finden kann oder ausnahmsweise zu spät kommt. Im Alter ist ihm Zeit wichtiger geworden als früher, mein Eindruck.  

Mein Onkel ist aber schon in eine Lachsalve abgetaucht und wirft sich Bälle mit meinem Vater hin und her, von Putin landen sie beim Gas, zur Inflation, die in Chile schlimmer als in Deutschland ist, aber in D für viel mehr Entsetzen und Ängste sorgt, „ihr seid einfach keine Katastrophen mehr seit dem Zweiten Weltkrieg gewohnt“, wirft mein Onkel ein, sein kindliches Kichern klingt durch den Raum, er scheint zufrieden mit der Antwort meines Vaters. So geht das noch eine Weile, bis er mir plötzlich und ohne langes Verabschiedungszeremoniell das Handy hinstreckt und gleichzeitig zu sich winkt, „hier gibt's Empfang“, ob ich mit meinem Vater überhaupt reden will, fragt er nicht.  

„Hola“, gehe ich möglichst locker ran, ich bin immer ein bisschen aufgeregt, wenn ich mit meinem Vater telefoniere, ich könnte mich im Spanischen verhaspeln und Fehler machen oder ihn mit einer Ausführung langweilen, die zu ausschweifend wird oder ihn vorführt, weil er keine Ahnung hat, was Instagram oder Spotify ist, geschweige denn wie sie funktionieren. Zu meinem Job in der Zeitschrift meinte er irgendwann bedeutungsschwanger: „Weißt du eigentlich, dass ich bis zum heutigen Tage nicht verstehe, was genau du da machst“. Und so ist es geblieben, bis sich das Ganze mehr Richtung Sozialarbeiterin verschob, damit konnte er etwas anfangen. „Hola, cómo andan las cosas“, „na, du weißt ja, wie verrückt hier alle sind“, antworte ich und versuche die Bälle ebenso geschickt wie mein Onkel aufzufangen.  

 

Am nächsten Tag fahre ich nach Santiago, erst wollte ich Valentina fragen, ob sie mitkommt. Aber es hätte sich nach Bitten angefühlt und dann beschloss ich, dass ich da allein durch muss. Obwohl ich Santiago nach all den Jahren immer noch nicht richtig gut kenne, haben sich seine Ecken mit Erinnerungen aufgeladen, ein Bermudadreieck meiner Landkarte, an dem ich abstürzen könnte, um nie wieder aufzutauchen. Santiago ist keine offensichtliche Schönheit wie Buenos Aires. Es ist auch keine offensichtliche Verrücktheit wie Mexiko-Stadt. Der Ausverkauf hat längst begonnen und so zittern in den politisch aktiven Vierteln die Menschen um die schönen Häuser und haben wenig zu melden, wenn das höchste Hochhaus Lateinamerikas ihnen den Blick versperrt und Unsummen dafür ausgegeben werden, während das öffentliche Gesundheitssystem noch immer Schlangen produziert und die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft.  

Im Metrotren läuft die Klimaanlage auf Hochtouren, ich presse meinen feministischen Jutebeutel an die Brust, weil ich zwar an vieles für Hitze gedacht habe – Sonnencreme, Wasserflasche, Kopfschutz – aber nicht an meine Stola. Ich hatte mir vorgestellt, gerne den Gesprächen lauschen zu wollen, aber die allermeisten sitzen wie in Deutschland an ihren Handys und so zücke auch ich schließlich meine Kopfhörer und schalte meine chilenische Playlist an, die mir chilenischer vorkommt als die Leute um mich rum. Landschaft, in der sich Landwirtschaft mit Blechdächern und dem Schatten der Anden mischt, rattert an mir vorbei. Ich bin so gerne hier, aber ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt, würde ich am liebsten in eine gehauchte Atemwolke an die Scheibe schreiben.