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23.05.2023
17 Uhr
Schloss Blutenburg, Seldweg 15, München
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Dokumentarfilm nach dem gleichnamigen autobiographischen Buch von Jella Lepman

Wer war die Frau, die vor über siebzig Jahren den bemerkenswerten Satz sagte: „Lassen Sie uns bei den Kindern anfangen, um diese gänzlich verwirrte Welt langsam wieder ins Lot zu bringen. Die Kinder werden den Erwachsenen den Weg zeigen.“? Wer war die Frau, der es gelang, für ihr Anliegen – der Völkerverständigung mit Kinderbüchern –, so einflussreiche Unterstützer wie Eleanor Roosevelt, Erich Kästner, Erika Mann, Astrid Lindgren oder Theodor Heuss zu gewinnen?

Die deutsch-jüdische Journalistin Jella Lepman (1891-1970) war eine prägende Persönlichkeit der deutschen Nachkriegszeit – und geriet überraschend schnell in Vergessenheit. Der vielfach ausgezeichnete Autor, Übersetzer und Filmproduzent Andreas Steinhöfel hat sich nun auf eine Spurensuche begeben: Entstanden ist ein Dokumentarfilm im Fernsehformat, der Lepmans Autobiographie „Die Kinderbuchbrücke“ zum Ausgangspunkt seiner Recherche über ihr interkulturelles Anliegen und ihre Persönlichkeit nimmt, Expertinnen und Experten im In- und Ausland zu Wort kommen lässt und das Nachwirken ihres Lebenswerks im Spiegel der aktuellen Arbeit der Internationalen Jugendbibliothek zeigt.

„Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel!“ erzählt die überaus spannende Geschichte einer nur widerwillig nach Deutschland zurückgekehrten Exilantin, einer Idee und ihrer Verwirklichung: Als Frau in einem männlichen und militärisch dominierten Umfeld hatte Jella Lepman es schwer, ihre Vorstellung von einer Völkerverständigung, die bei den Kindern beginnt, durchzusetzen. Ihre Ideen wurden freundlich aufgenommen und als undurchführbar abgetan. Doch Lepman, hartnäckig, entschlossen und unbeirrbar bis hin zur Sturheit, ging den einmal eingeschlagenen Weg gegen alle Widerstände und Selbstzweifel.

Sie setzte auf Kinder und Jugendliche für eine bessere, freiere und friedlichere Zukunft. Im Haus der Kunst in München organisierte sie die erste internationale Ausstellung der Nachkriegszeit mit dem Titel „Das Jugendbuch“ und schaffte es, 1949 in München die erste internationale Jugendbibliothek der Welt zu gründen, die zu einem für damalige Zeiten unerhört freien Ort wurde. Sie war eine Insel der Demokratie, der Kreativität und des offenen Austausches, an dem Jugendliche demokratische Teilhabe erprobten. Die Internationale Jugendbibliothek wurde zum Modell für mehrere Nachgründungen und ist heute weltweit die größte Bibliothek ihrer Art.

Der Dokumentarfilm „Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel!“ ist eine Hommage an eine außergewöhnliche Frau in außergewöhnlichen Zeiten mit einem außergewöhnlichen Anliegen, das seine Aktualität bis heute nicht verloren hat. Und er zeigt, wie ihr Werk bis heute in der Internationalen Jugendbibliothek nachwirkt.

Wir bitten um Anmeldung aufgrund der beschränkten Sitzplätze unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch unter (089) 891211-0.



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