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Hörwerke von SuppKultur

Die SuppKultur sind Andreas Thamm (Autor) und Stephan Goldbach (Musiker). Normalerweise veranstalten sie Live-Kultur auf kleinen Bühnen, mit Gästen und Suppe. Diese Abende bewegen sich zwischen klassischer Lesung mit Musik und experimentellem Live-Hörspiel mit Cooking-Action. Hinzu kommen Recherchearbeiten und Stückentwicklung.

In der Zeit des Lockdowns konnte die SuppKultur ihrer eigentlichen veranstaltenden Arbeit nicht weiter nachgehen. Um dennoch weiterhin mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben und ein Medium für die kollaborative kreative Energie zu finden, entstanden die ersten SuppKultur-Hörwerke. Dabei handelt es sich um Mikro-Hörspiele, im Grunde also vertonte, durch Klang und Musik veredelte Gedichte/Miniaturen. Ein bisschen SuppKultur zum Zwischendurch-Genießen, ein kleines bisschen Literatur und Klangkunst, das im Idealfall länger nachwirkt. Und: Kunst, die auf Distanz entsteht, an zwei Orten, und die es ohne die spezielle Situation nicht gegeben hätte.

Diese Arbeiten sind im Grunde Skizzen geblieben, was ihren Charme ausmacht. Auch ohne Lockdown möchte die SuppKultur diesen Weg fortsetzen und das Projekt der SuppKultur Hörwerke auf eine neue Stufe heben.

Mit Ein Ort ohne Geschichte beteiligt sich SuppKultur an „Neustart Freie Szene – Literatur“, einem Projekt des Literaturportals Bayern zur Unterstützung der Freien Szene in Bayern. Alle bisherigen Beiträge finden Sie HIER.

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Mikro-Hörspiele:

Text: Andreas Thamm

Musik/Klang: Stephan Goldbach und Dominik Tremel

Sprache: Valentin Bartzsch

Sounddesign/Produktion: Dominik Tremel

Zum Format:

Das Projekt Ein Ort ohne Geschichte versucht sich dem titelgebenden Widerspruch auf verschiedene Arten zu nähern. Das Mikro-Hörspiel an sich kann keine großen narrativen Bögen schlagen. Es muss sich darauf beschränken, Assoziationsräume zu schaffen und Anknüpfungspunkte herzustellen, Momente, hinter denen sich eine Geschichte verbirgt, die sich dann eben auffächert oder auch nicht. Der gedachte Erzähler der Miniaturen ist ein Beobachter, der sich wünscht, nicht mehr beobachten zu müssen, ein Erzähler, der sich nach einem Ort sehnt, den es niemals geben kann: einem Ort ohne Geschichte. Diese Versuchsanordnung bezieht ihr Material aus dem Alltäglichstem, dem Anekdotischen und Aufgeschnappten, streng nach dem Motto: Nichts ist erfunden und alles ausgedacht liefern die fünf Episoden Splitter aus einer namenlosen Stadt. Die Steine, die Supermärkte, die Fremden und ihre Hunde – alle tragen unweigerlich ihre Geschichten in die Welt.