Josef Guggenmos Preis für Kinderlyrik 2022 für Nils Mohl

Der 2016 erstmals verliehene Kinderlyrikpreis geht dieses Mal an den Hamburger Schriftsteller Nils Mohl für sein Buch An die, die wir nicht werden wollen Eine Teenager-Symphonie, illustriert von Regina Kehn. Die Auszeichnung wird von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. verliehen; die Raiffeisenbank Kirchweihtal stattet den Preis mit 3.000 Euro aus. Die Vergabe des Preises unterstützen neben der Kulturstiftung Irsee die Marktgemeinde sowie die Schwabenakademie Irsee. Von der Akademie Faber-Castell wird ein „perfekter“ Bleistift überreicht, der das Schreiben weiterer preiswürdiger Gedichte inspirieren kann.

Die Preisvergabe findet am 1. Juli 2022 in der Schwabenakademie Irsee statt, dem Lebensort des namensstiftenden Lyrikers Josef Guggenmos.

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Die Jury des diesjährigen Guggenmos-Preises hatte wieder aufs Beste zu tun: 53 Lyrikbände, Bilderbücher und Gedichtsammlungen aus den Produktionen deutschsprachiger Gedichtbände der Jahre 2020 bis 2022 wurden eingereicht und geprüft.

Herzliche Gratulation dem Hamburger Schriftsteller Nils Mohl zum Josef Guggenmos-Preis für Kinderlyrik!

DER PREISTRÄGER
Nils Mohl, geboren 1971, lebt als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Hamburg. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis, der Lola in Bronze beim Deutschen Filmpreis, dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und einem Stipendium am Deutschen Studienzentrum in Venedig.

Seit 2020 veröffentlicht Nils Mohl jeden Montag ein Gedicht auf seinem Instagram-Kanal @nilsmohl.

DAS AUSGEZEICHNETE BUCH


 Nils Mohl: An die, die wir nicht werden wollen – Eine Teenager-Symphonie.
Mit Illustrationen von Regina Kehn.
Innsbruck: Tyrolia 2021. 168 Seiten. 17,95 Euro.
ISBN 978-3-7022-3956-5.

Auf „Klimbimsons Insel“ lebt es sich ganz gut, das Wetter ist erfreulich, das Meer nah, sogar Satellitenfernsehn gibt es. Nur mit dem Kontakt zu anderen Menschen hapert es. Als es der Insulaner nicht mehr aushält, ruft er seine Einsamkeit in die Welt hinaus, probiert sinnvolle und unsinnige Anreden, bis er sich schließlich an diejenigen wendet, die gerade da sind – Kokosnüsse. „‚Na ihr‘, sagst du höflich, als du auf sie zugehst, ‚guten Tag, mein Name ist Klimbimson Kreuzer.‘“ Das Gedicht steht auf den ersten Seiten von Nils Mohls Band An die, die wir nicht werden wollen. Und wer ihn liest, wer sich auf die 168 von Regina Kehn vorzüglich illustrierten Seiten einlässt, der entscheidet selbst, ob er sich als Kokosnuss versteht, die von einem mitteilungsbedürftigen Einsamen wehrlos zugetextet wird, oder ob er sich auf das formal anspruchsvolle, schwierige, struppige, variantenreiche und dabei immer wieder funkelnd virtuose Buch einlässt.

Nils Mohl, Jahrgang 1971, der für sein jugendliterarisches Werk bereits vielfach ausgezeichnet wurde, entfaltet mit seinen mal mehr, mal weniger augenfällig geformten Gedichten, eingebauten Kommentaren und kurzen Prosastücken das Bild eines Übergangs zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Es ist der Countdown jener Zeit, in der die Erwartung der Welt dringlicher und das Widerstreben dagegen naturgemäß größer wird. Mohls Protagonist entwickelt dafür eine sehr besondere Perspektive und bietet sie jüngeren und älteren Lesern gleichermaßen an. Unsicherheit, Abwehr und zugleich Neugier auf das, was kommt, prägen diese „Teenager-Symphonie“, so der Untertitel des Buches. Ganz ähnlich wie das von seinem Urheber Brian Wilson ebenso bezeichnete Albumprojekt „Smile“ ist An die, die wir nicht werden wollen eine künstlerische, durchaus an lyrischen Traditionen geschulte Abbildung jener widersprüchlichen, chaotischen und intensiven Emotionen, die mit jenem unwiederbringlichen Alter einhergehen. 

DIE PREISVERLEIHUNG
Zur Preisverleihung laden die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur mit der Schwabenakademie und der Marktgemeinde Irsee für den 1. Juli 2022 nach Irsee. In einer Feierstunde werden die Josef Guggenmos-Preise für Kinderlyrik 2020 und 2022 in die Schwabenakademie Irsee verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger 2022, Nils Mohl, hält der Juryvorsitzende Arne Rautenberg. Da die Preisverleihung 2020 pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, wird in diesem Jahr auch die Schweizer Lyrikerin Leta Semadeni mit ihrem Werk Tulpen / Tulipanas gewürdigt, die Laudatio spricht der Wiener Dichter Michael Hammerschmid. Der 2016 erstmals verliehene Kinderlyrikpreis wird von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur verliehen. Die Raiffeisenbank Kirchweihtal stattet den Preis mit 3.000 Euro aus. Die Vergabe des Preises unterstützen neben der Kulturstiftung Irsee die Marktgemeinde Irsee sowie die Schwabenakademie Irsee. Von der Akademie Faber-Castell wird ein „perfekter“ Bleistift überreicht, der das Schreiben weiterer preiswürdiger Gedichte inspirieren kann. Irsee ist der Geburtsort von Josef Guggenmos (1922–2003), hier verbrachte er einen Großteil seines Lebens. Im Rahmen des Festakts wird auch an den 100. Geburstag des Autors und Dichters Josef Guggenmos erinnert mit dem neuen Büchlein Du darfst den Kuchen auch versuchen. Josef Guggenmos – vierzehn Gedichte in der Reihe „Literarische Blütenlesen bekannter Kinder- und Jugendbuchautoren“.

Die Preisverleihung wird musikalisch von der Josef-Guggenmos-Grundschule umrahmt. Der Eintritt zur Veranstaltung am 1. Juli um 19 Uhr im neuen Gartensaal von Kloster Irsee ist kostenfrei.

Anmeldungen zur Veranstaltung und Fragen zur Übernachtung sind zu richten an

Schwabenakademie Irsee
„Josef Guggenmos-Preis für Kinderlyrik“
Klosterring 4, 87660 Irsee
oder unter der Rufnummer 08341 906-661 bzw. -662 sowie per E-Mail an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Alle Informationen finden sich auch auf  www.akademie-kjl.de und  www.schwabenakademie.de.

DIE JURY
Die Jury setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Dr. Kurt Franz (Deuerling), Michael Hammerschmid (Wien), Dr. Claudia Maria Pecher (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach), Arne Rautenberg (Vorsitz, Kiel) und Tilman Spreckelsen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main).

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