Info
Geburtsjahr: 1991
in Menden
© Sebastian Lauterbach

Sina Scherzant

Sina Scherzant wird 1991 in Menden im Sauerland geboren. Im Rahmen ihrer Romane gelingt es ihr, schwierige und oft vernachlässigte gesellschaftliche Themen eindrücklich zu gestalten. Für ihr Werk wird sie u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet.

Werdegang

Sina Scherzant wächst im Ruhrgebiet auf, studiert Erziehungs- und Bildungswissenschaften in Marburg und Hamburg und arbeitet als Texterin und Dozentin im Bildungsbereich. 2019 gründet sie gemeinsam mit Marius Notter den Instagramkanal alman_memes2.0, auf dem sich die beiden mit deutschen Klischees und Stereotypen auseinandersetzen. Scherzant arbeitet als freie Autorin und Podcasterin und lebt in München.

Wichtige Werke (Auswahl)

Gemeinsam mit Marius Notter verfasst Sina Scherzant die beiden satirischen Romane Noch 3 Treuepunkte bis zum Pfannen-Set: Kleinstadt-Wahnsinn mit den Ahlmanns (2021) und Randale, Randale, Trekkingsandale: Kleinstadt-Wahnsinn mit den Ahlmanns (2022), die sich ebenfalls deutschen Klischees widmen. Ihr Debütroman Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne, der 2023 erscheint, schildert die Coming-of-Age-Story eines Mädchens im Dortmund der Nullerjahre und steht auf der Shortlist für den Literaturpreis Ruhr. Ihr 2024 veröffentlichter zweiter Roman Taumeln erzählt von Hannah, ihrem Verschwinden und von denjenigen, die sich auf die Suche nach ihr begeben.  

Stil / Rezeption

Scherzant widmet sich in ihren Büchern wichtigen, aber oft vernachlässigten gesellschaftlichen Themen wie Einsamkeit, häuslicher Gewalt und innerer Emigration. Bei der Verleihung des Bayerischen Kunstförderpreises 2025 wird Scherzants erzählerische Leichtigkeit und ihre feine Komik, mit der sie schwere Themen eindrücklich und nachhaltig gestaltet, hervorgehoben.

Über Sina Scherzants Roman Taumeln schreibt Dana-Marie Lüttert in der Süddeutschen Zeitung: „[…] in jedem Kapitel steht eine andere Person im Fokus. Auf wenigen Seiten lernt man sie intensiv kennen. Tief taucht die Münchner Autorin in die Gefühlswelten ihrer Figuren ein. […] Die Hintergrundgeschichten der Figuren, alle ähnlich emotional und berührend, offenbaren eine große Themenvielfalt. Neben Franks Einsamkeit sind da Alkoholismus, häusliche Gewalt, Queerness, das Aufwachsen ohne Eltern, Freundschaft und natürlich das Trauern um ein verschwundenes Familienmitglied. Überladen wirkt der Roman trotzdem nicht.“

Preise & Auszeichnungen

Für ihr Romanprojekt Ätna erhält Scherzant 2025 das Arbeitsstipendium für Münchner Autor*innen, im gleichen Jahr wird ihr zudem den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur verliehen.