Info
Geb.: 21. 3.1895 in Bayreuth
Gest.: 30.8.1982 in München

Carola von Crailsheim

Carola von Crailsheim, 1895 in Bayreuth geboren, ist eine bayerische Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie studiert Literatur in Jena und betreibt zeitweise eine Buchhandlung. Da sie während des Nationalsozialismus nicht der NSDAP beitritt, verliert sie ihre Aufträge als freie Autorin. Nach dem Krieg lebt sie zehn Jahre in Schweden, wo sie als Auslandskorrespondentin tätig ist und schwedische Literatur ins Deutsche übersetzt. Sie stirbt 1982 in München.

Werdegang

Carola von Crailsheim ist die älteste Tochter eines Juristen und verbringt ihre Schulzeit in Passau, Augsburg und München. Ihre Heimat bleibt jedoch das fränkische Rügland bei Ansbach. Dort verbringt sie im Schloss der Familie ihre Ferien und beginnt früh zu schreiben. Nach dem Abitur studiert sie in Jena deutsche und französische Literatur und arbeitet zeitweise als Bibliothekarin, um ihre Familie zu unterstützen. In dieser Zeit begegnet sie ihrer späteren Lebenspartnerin Sophie Hoechstetter, die sie literarisch fördert.

In den 1920er und 1930er Jahren veröffentlicht Carola von Crailsheim zahlreiche Bücher, darunter Erzählungen, Romane und Reiseführer. Mit ihrer Lebensgefährtin lebt sie hauptsächlich mit dem Künstlerpaar Elly und Carl Olof Petersen in der Großen Moosschwaige, einem Teil der Künstlerkolonie Dachau. Als nach der Machtergreifung 1933 die Aufträge ausbleiben, schreibt sie mehrere historische Romane, die zum bedeutendsten Teil ihres Werks werden. 1943 stirbt die deutlich ältere Sophie Hoechstetter.

Während des Krieges engagiert sich Carola von Crailsheim für den Erhalt der Großen Moosschwaige, kann aber deren Räumung 1943 durch die Nationalsozialisten nicht verhindern. Später führt sie eine kleine Buchhandlung. Nach 1945 geht sie zur der inzwischen verwitweten und bereits ausgewanderten Elly Petersen nach Schweden, wo sie als Übersetzerin und Journalistin arbeitet. 1955 kehren beide nach München zurück, wo sie sich gemeinsam niederlassen.

Wichtige Werke (Auswahl)

Ihr erstes Buch veröffentlicht Carola von Crailsheim 1920. Ihr Debütroman Das schlechtverteidigte Herz erscheint 1922. Als ihre wichtigsten Werke gelten die in Dachau verfassten historischen Romane Episode auf Schloß Rügland. Eine Geschichte um den jungen Stein (1936), Der Hofmarschall (1938) und Ein Franzose findet Deutschland. Roman um Adelbert von Chamisso (1939). Im hohen Alter veröffentlicht sie außerdem Bücher über ihre Auseinandersetzung mit dem älter werden und ihre Erinnerungen an ein erfülltes Leben. Einige von ihnen erscheinen posthum.

Stil / Rezeption

Die Mehrheit der Bücher von Carola von Crailsheim ist heute vergriffen, teilweise noch antiquarisch und sonst nur in Bibliotheken für die Leser erhältlich. In Dachau wird mit einem FrauenOrt an die Autorin erinnert. Carola von Crailsheim setzt sich mit ganzer Kraft für den Erhalt der Großen Mooschwaige in Dachau ein. Das Haus wird zwar in den 80er Jahren abgerissen, im Anschluss aber wiedererrichtet und für den Kunstunterricht eines lokalen Gymnasiums umfunktioniert. 

Preise & Auszeichnungen

Die Landeshauptstadt München verleiht Carola von Crailsheim 1966 den Tukan-Preis für Literatur

Verfasst von: Bayerische Staatsbibliothek / Anne-Kathrin Willeke


Externe Links:

Literatur von Carola von Crailsheim im BVB

Literatur über Carola von Crailsheim im BVB

Carola von Crailsheim in der Wikipedia 

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