Friedrich Panzer
Friedrich Panzer wird am 22. Oktober 1794 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Eschenfelden geboren. Er sammelt neben seiner Hauptberuflichen Tätigkeit als Architekt bayerische Sagen, die er in der Sammlung Bayerische Sagen und Bräuche veröffentlicht. Er stirbt am 16. November 1854 in München.
Werdegang
Friedrich Panzer ist nach dem erfolgreichen Abschluss des Gymnasiums in München 1818 zuerst als Praktikant, später als Ingenieur bei der Bauinspektion in Speyer tätig. Er durchläuft dann die verschiedenen Stufen der Laufbahn eines Baubeamten in Würzburg (1826), Bamberg (1832) und Nürnberg, bis er 1839 schließlich Regierungsbaurat in München wird. 1843 wird er zum Ministerialoberbaurat ernannt.
Wichtige Werke (Auswahl)
Auf seinen Dienstreisen sammelt er bayerische Sagen, angeregt durch die Sammlungen und Arbeiten der Gebrüder Grimm sowie durch die Forschungen seines Freundes Johann Andreas Schmeller. Panzers Neigungen gehören den „Stätten des alten Cultus“, für welche ihm die mythischen Sagen beredtes Zeugnis sind. Seine klassische Bildung lässt ihn dabei die von ihm gefundenen Sagen bis ins Altertum zurückverfolgen; in der heidnischen Vergangenheit Bayerns findet er viele mit antiken Themen verwandte Motive. Seine Sagensammlung Bayerische Sagen und Bräuche (2 Bde., 1848-1855), worin er diese mythologische Sagendeutung vertritt und die deshalb den Untertitel „Beitrag zur deutschen Mythologie“ trägt, zählt zu den Klassikern der historisch-bayerischen Sagensammlungen, nicht zuletzt aufgrund ihrer knappen, anschaulichen und spannenden Erzählweise.
Preise & Auszeichnungen
Für seine Verdienste wird Friedrich Panzer 1852 das Ritterkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael verliehen.
Sekundärliteratur:
Hoche, Richard: Panzer, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 132, http://www.deutsche-biographie.de/pnd116023880.html?anchor=adb, (04.11.2011).
Janßen, Matthias (2009): Die Mythologie, der Baurat und die Dekonstruktion der Überlieferung. Briefe Friedrich Panzers an Jacob Grimm. In: Meyer, Cord; Päsler, Ralf; Janßen, Matthias (Hg.): vorschen, denken, wizzen. Vom Wert des Genauen in den „ungenauen Wissenschaften“. FS für Uwe Meves. S. Hirzel Verlag, Stuttgart, S. 259-273.
Externe Links:
Literatur von Friedrich Panzer im BVB
Friedrich Panzer wird am 22. Oktober 1794 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Eschenfelden geboren. Er sammelt neben seiner Hauptberuflichen Tätigkeit als Architekt bayerische Sagen, die er in der Sammlung Bayerische Sagen und Bräuche veröffentlicht. Er stirbt am 16. November 1854 in München.
Werdegang
Friedrich Panzer ist nach dem erfolgreichen Abschluss des Gymnasiums in München 1818 zuerst als Praktikant, später als Ingenieur bei der Bauinspektion in Speyer tätig. Er durchläuft dann die verschiedenen Stufen der Laufbahn eines Baubeamten in Würzburg (1826), Bamberg (1832) und Nürnberg, bis er 1839 schließlich Regierungsbaurat in München wird. 1843 wird er zum Ministerialoberbaurat ernannt.
Wichtige Werke (Auswahl)
Auf seinen Dienstreisen sammelt er bayerische Sagen, angeregt durch die Sammlungen und Arbeiten der Gebrüder Grimm sowie durch die Forschungen seines Freundes Johann Andreas Schmeller. Panzers Neigungen gehören den „Stätten des alten Cultus“, für welche ihm die mythischen Sagen beredtes Zeugnis sind. Seine klassische Bildung lässt ihn dabei die von ihm gefundenen Sagen bis ins Altertum zurückverfolgen; in der heidnischen Vergangenheit Bayerns findet er viele mit antiken Themen verwandte Motive. Seine Sagensammlung Bayerische Sagen und Bräuche (2 Bde., 1848-1855), worin er diese mythologische Sagendeutung vertritt und die deshalb den Untertitel „Beitrag zur deutschen Mythologie“ trägt, zählt zu den Klassikern der historisch-bayerischen Sagensammlungen, nicht zuletzt aufgrund ihrer knappen, anschaulichen und spannenden Erzählweise.
Preise & Auszeichnungen
Für seine Verdienste wird Friedrich Panzer 1852 das Ritterkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael verliehen.
Hoche, Richard: Panzer, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 132, http://www.deutsche-biographie.de/pnd116023880.html?anchor=adb, (04.11.2011).
Janßen, Matthias (2009): Die Mythologie, der Baurat und die Dekonstruktion der Überlieferung. Briefe Friedrich Panzers an Jacob Grimm. In: Meyer, Cord; Päsler, Ralf; Janßen, Matthias (Hg.): vorschen, denken, wizzen. Vom Wert des Genauen in den „ungenauen Wissenschaften“. FS für Uwe Meves. S. Hirzel Verlag, Stuttgart, S. 259-273.