Info
Geburtsjahr: 1982
in München
© Michael Tasca
Namensvarianten: Anne Sonntag, Ally Taylor (Pseud.)

Anne Freytag

Die Autorinnen Anne Sonntag und Ally Taylor haben eines gemeinsam: sie sind Pseudonyme der Liebes- und „All-Age“-Romanautorin Anne Freytag. Sie wird 2018 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet.

Werdegang

Anne Freytag wird 1982 in München geboren, wo sie auch lebt. Sie studiert International Management und arbeitet als Grafikdesignerin und Desktop-Publisherin.

Wichtige Werke (Auswahl)

2013 erscheinen ihre ersten drei Romane auf der Self-Publishing-Plattform neobooks. Unter dem Pseudonym „Anne Sonntag“ veröffentlicht sie 2014 ihren Liebesroman Eigentlich Liebe bei Piper. Unter dem Pseudonym „Ally Taylor“ schreibt sie seit 2015 in Amerika spielende Liebesromane für Droemer Knaur.

Seit 2017 widmet sie sich ganz dem Schreiben von „All-Age“-Romanen, die im Heyne Verlag erscheinen. Im Zentrum dieser stehen Jugendliche, die mit den großen Fragen des Lebens konfrontiert werden und deren Gefühlswelt in lakonischer und lebensnaher Sprache beschrieben wird. Exemplare dafür sind u.a. Den Mund voll ungesagter Dinge (2017), Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte (2019) und Das Gegenteil von Hasen (2020). Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle erscheint 2023 im ONE Verlag, Köln. 

Seit 2020 erscheinen Spannungsromane wie Aus schwarzem Wasser (2020) oder Mind Gap (2023). 

Stil / Rezeption

Zur Einordnung ihrer Literatur in die Sparte des Jugendbuchs äußert sich die Autorin im Gespräch mit Joachim Scholl im Deutschlandfunk Kultur kritisch. Sie sei zwar kein Fan des Begriffs „All-Age“, aber würde sich freuen, wenn ihre Bücher breit auslägen und so von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen entdeckt würden. Damit spiegelt Anne Freytag einen Trend der 1990er- und 2000er-Jahre wider, der durch den kommerziellen Erfolg vermeintlicher Jugendliteratur auch bei einem Erwachsenenpublikum eine Kategorisierung der Literatur für Jugendliche schwieriger gemacht und viele Verlage im deutschsprachigen Raum dazu veranlasst hat, ein Subgenre „All-Age“ zu propagieren. 

Preise & Auszeichnungen

Zweimal in Folge wird die Autorin von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert: 2017 für Mein bester letzter Sommer, 2018 für Den Mund voll ungesagter Dinge. In der Begründung der Jury heißt es über ihren Roman Mein bester letzter Sommer: „Ihre Gedanken über den Tod sind schonungslos, manchmal erschreckend detailliert und berühren den Leser zutiefst. Ihre Botschaft, das Leben in vollen Zügen zu genießen, finden wir zeitlos und bedeutsam“. Zu Den Mund voll ungesagter Dinge schreibt die Jury, die traditionell aus Mitgliedern von sechs in ganz Deutschland verteilten Jugendbuchclubs besteht: „Anne Freytags Sprache ist poetisch, emotional, ergreifend, aber nicht abgehoben“. Anne Freytag steht mit diesem Buch auch auf der Shortlist des Bookstar 2018, dem von den Kinder- und Jugendmedien (KJM) Zürich initiierten Schweizer Jugendbuchpreis.

Für ihren 2018 erscheinenden Roman Nicht weg und nicht da wird sie im selben Jahr mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur ausgezeichnet. Nach Überzeugung der Jury gelingt Anne Freytag ein berührender Roman über das schwierige Thema Trauer und Verlust. Sie zeige, wie ein Mädchen nach dem Selbstmord ihres Bruders und dem darauf folgenden radikalen Rückzug langsam wieder ins Leben zurückfindet und sich auf eine Liebesgeschichte einlässt. Die Jury würdigt eine „behutsam und sehr atmosphärisch erzählte Geschichte, die unmittelbar ins Herz von jugendlichen Leserinnen und Lesern zielt“.

Verfasst von: Julian Miksch / Bayerische Staatsbibliothek


Externe Links:

Literatur von Anne Freytag im BVB

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